Star Wars™ Darth Plagueis
Es steht dir frei zu gehen.«
»Ihr könnt mich doch nicht einfach so hier liegen lassen«, flehte der Shi’ido.
Plagueis blieb stehen und kehrte zu seinem Opfer zurück. »Wenn du mit den gewonnenen Credits Terroristen unterstützen oder Waffen kaufen würdest, hätte ich dir möglicherweise gestattet, weiterhin Kasinos zu schröpfen. Doch dadurch, dass du die Schatzkammern der Schwarzen Sonne füllst und damit die Reputation eines Feindes von einem meiner Freunde schützt, bist du auch zu meinem Feind geworden.« Er senkte die Stimme zu einem bedrohlichen Knurren. »Lass dir Folgendes durch den Kopf gehen: Du hast eine letzte Chance, deine Machtfähigkeiten einzusetzen, um groß abzukassieren, bevor dein grässliches Bild zur Hauptattraktion der Falschspieler-Datenbanken auf jedem Glücksspielplaneten wird. Ich schlage vor, dass du deinen Gewinn klug investierst, um an irgendeinem Ort ein neues Leben anzufangen, an dem dich die Glücksspielaufsicht nicht finden wird, und ich werde nicht nach dir suchen.«
Zu behaupten, dass der Planet Saleucami der Lichtblick des Systems war, bedeutete lediglich, dass von einem halben Dutzend luftleerer, trostloser Welten allein Saleucami überhaupt Leben ermöglichte. Die Lichtblicke des Planeten selbst waren dabei nicht, wie man vielleicht annehmen würde, jene Gebiete, die bislang keinen Meteorbombardements zum Opfer gefallen waren, sondern vielmehr die Einschlagskrater, die die unablässigen Himmelsstürme in ihrem Fahrwasser hinterlassen hatten. Denn die Meteoritentreffer hatten mineralienreiches Grundwasser an die ausgedörrte Oberfläche steigen lassen, das die Krater in Calderaseen und die Landschaft ringsum in Oasen kreisförmiger Flora verwandelt hatte.
Die Ersten, die Saleucami kolonisiert hatten, waren blauhäutige, gelbäugige Zweibeiner von der anderen Seite des Kerns gewesen, in deren Heimatsprache Saleucami »Oase« bedeutete, denn genau das war die Welt verglichen mit denen, die sie auf ihrer langen Reise von Wroona hierher besucht hatten. Seitdem hatte es wackere Gruppen von Weequays, Gran und Twi’leks hierher verschlagen, entweder auf der Flucht vor Schwierigkeiten oder auf der Suche nach arbeitsamer Abgeschiedenheit. Sie sahen sich mit der Aufgabe konfrontiert, dem farblosen Boden Feuchtigkeit abzuringen, während sie sich von geschmacklosen Wurzelfrüchten ernährten, die in der Mittagshitze verkümmerten und des Nachts gefroren. Irgendwann waren auf dem Planeten eine Stadt und ein Raumhafen entstanden, erbaut im Schatten eines der Calderaseen und mit geothermaler Energie versorgt.
Saleucamis jüngste Zuwanderer waren von einem anderen Kaliber: junge Leute von so fernen Welten wie Glee Anselm und Arkania, die zerlumpte Kleidung anhatten und ihre Habseligkeiten auf dem Rücken mit sich herumtrugen. In den ramponierten Transportschiffen und Trampfrachtern, die in den Systemen des Äußeren Rands Dienst taten, kamen Herumtreiber und Glücksritter hierher. Männer und Frauen – obgleich dreimal so viele von Letzteren wie von Ersteren –, von dem gezeichnet, das einige als ruheloses Starren ansahen und andere als den Blick der Verlorenen. Anfangs wussten die ansässigen Kolonisten nicht, was sie von diesen nutzlosen Wanderern halten sollten, doch nach und nach entwickelte sich ein ganzer Wirtschaftszweig, um ihre schlichten, wenn auch seltsamen Bedürfnisse an Obdach, Nahrung und Transporte ins Ödland zu erfüllen, wo Erleuchtung wartete, verkündet von den übergroßen Händen eines Wesens, das angeblich prophetische Kräfte besaß.
An jenem Tag war unter ihnen ein Muun, der einen einfachen Kapuzenmantel und ausgetretene Stiefel trug. Während unter normalen Umständen allein der Anblick eines Muuns Gerüchte hätte aufkommen lassen, dass der InterGalaktische Bankenclan dabei war, Saleucami zu übernehmen, würdigte die Horde junger Leute, unter die sich der Muun gemischt hatte, ihn kaum eines Blickes. Das lag zum einen daran, dass der Gruppe bereits Ryn, Fosh und andere exotische Spezies angehörten, vor allem anderen jedoch hatte es damit zu tun, dass sie Saleucami selbst als bloßen Trittstein in eine großartigere Welt betrachteten.
Plagueis hatte 11-4D auf Sy Myrth gelassen und die Reise per Raumfrachter angetreten, in der Hoffnung, so unbemerkt zu bleiben, wie es nur möglich war. Über die Prophetin existierten nicht viele Hintergrundinformationen, obgleich Venamis vermerkt hatte, dass sie im Inneren Rand geboren worden und erst vor drei Jahren
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