Star Wars™ Darth Plagueis
InterGalaktischen Bankenclans neben einer Tierarztpraxis endete. Plagueis ließ sich von 11-4D über den neusten Stand der Aktivitäten des Hautwandlers informieren.
»Er hat den Credit-Jeton eingezahlt«, sagte der Droide. »Allerdings bin ich außerstande, die Kontonummer zu bestimmen. Selbst meine Makrosichtsensoren haben ihre Leistungsgrenzen.«
Plagueis winkte ab. »Das ist kein Problem.«
Sie warteten, bis der Shi’ido die Schalterbude verlassen hatte, ehe sie hineineilten. Mithilfe der IBC -Codes, die Plagueis ihm nannte, hatte 11-4D kurz darauf nicht bloß die Kontonummer ermittelt, sondern ebenfalls die Identität des Kontoinhabers.
»Kerred Santhe der Zweite«, sagte der Droide.
Einen Moment lang war Plagueis sprachlos. Santhe hatte die prinzipielle Eigentümerschaft über die Santhe/Sienar Technologiegesellschaft von seinem Vater, dem älteren Kerred, geerbt – dem die zweifelhafte Ehre zuteilgeworden war, Plagueis’ erstes Mordopfer unter den Fittichen von Darth Tenebrous zu werden. Doch dass ein wohlhabender Industrieller wie Santhe etwas mit den Gewinnen eines Glücksspielers zu tun hatte, ergab keinen Sinn. Es sei denn, der Shi’ido hatte Schulden bei Santhe. Erklärte das möglicherweise die entfernte Verbindung zu Tenebrous, wie Venamis überhaupt erst auf den Hautwandler aufmerksam geworden war?
»Wie bewandert bist du in Shi’ido-Physiologie?«, fragte Plagueis 11-4D.
»Shi’ido-Testpersonen haben an Langlebigkeitsstudien teilgenommen, die auf Obroa-skai durchgeführt wurden. Sie verfügen über eine sehr flexible Physiologie und Anatomie, einschließlich rekonfigurierbarer Sehnen und Bänder sowie schmaler, aber dichter Skelettelemente, die es ihnen erlauben, ihre Fleischmasse und umfassende Reserven an Körperflüssigkeiten zu stützen.«
»Sind deine Sensoren in der Lage zu registrieren, wann ein Shi’ido kurz davor ist, seine Gestalt zu ändern?«
»Wenn der Shi’ido in unmittelbarer Nähe ist, ja.«
»Dann dürfen wir keine Zeit verlieren.«
Sie schlossen zu dem Mann auf, als er den öffentlichen Platz betrat, dann überholten sie ihn und eilten in den Fußgängertunnel weiter vorn. Der Tunnel war knapp hundert Meter lang, ein verwaister, schwach erhellter Gang, von dem Plagueis vermutete, dass der Shi’ido ihn dazu nutzen würde, um sich erneut zu verwandeln. Hier warteten sie.
Der Shi’ido enttäuschte sie nicht. Und in dem Moment, in dem er sich zu verändern begann – von einem Askajianer zu etwas, bei dem es sich entweder um einen Ongree oder einen Gotal gehandelt haben könnte –, aktivierte 11-4D die in seinem rechten Arm verborgene Laserwaffe und feuerte einen Betäubungsstrahl geradewegs in den Hirnstamm des Shi’ido.
Der momentan monströse Mischmasch verschiedener Spezies stieß einen gequälten Schrei aus und stürzte auf den Tunnelboden, wo er sich vor Schmerzen wand. 11-4D handelte rasch und zog ihn tiefer ins Halbdunkel, wo Plagueis hinter dem sich grotesk wölbenden Schädel, den schiefen Schultern und dem buckeligen Rücken kauerte.
»Warum hast du deinen Gewinn an Kerred Santhe überwiesen?«, fragte Plagueis.
Der verzerrte Mund des Shi’ido mühte sich, eine Antwort zu formulieren. »Mit wem habe ich die Ehre? Mit der Glücksspielaufsicht?«
»Das hättest du wohl gern. Noch mal: »Warum Kerred Santhe?«
»Spielschulden«, lallte der Shi’ido, während Geifer zu Boden troff. »Er steht bei einigen Vigos der Schwarzen Sonne und ein paar anderen Verleihern in der Kreide.«
»Santhe ist einer der reichsten Männer der Galaxis«, drängte Plagueis. »Warum sollte er das brauchen, was du in Kasinos von hier bis Coruscant gestohlen hast?«
»Er hat Millionen Schulden. Seit sein Vater ermordet wurde, gibt er sich bloß noch dem Saufen und dem Glücksspiel hin.«
Auf brillante Weise ermordet, dachte Plagueis. »Trotzdem würde die Schwarze Sonne ihn niemals auf die Abschussliste setzen.«
Der machtvolle Shi’ido reckte seinen kräftigen Hals, um einen Blick auf den Mann zu erhaschen, der ihn ausfragte. »Das weiß er. Aber die Vigos drohen, mit dieser Information an die Öffentlichkeit zu gehen. Ein Skandal könnte den Vorstand von Santhe/Sienar dazu bringen, ihn als leitenden Geschäftsführer abzusetzen und Narro Sienar seinen Posten zu geben.«
Plagueis lachte kurz auf überraschte, aber zufriedene Weise auf. »Das sollten sie in jedem Fall machen, Hautwandler.« Er erhob sich und begann, sich zu entfernen. »Du warst mir eine große Hilfe.
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