Star Wars™ Darth Plagueis
atmet nicht!«, rief einer von ihnen.
»Helft ihr«, sagte Plagueis im selben monotonen Tonfall.
»Helft ihr«, wiederholte der Twi’lek. »Helft ihr!«
Plagueis stieg von dem Gesteinshaufen herunter und bahnte sich seinen Weg durch die plötzliche Flut hektischer Wesen zu einem der wartenden Gleiterbusse. Die Nacht brach rasch herein. Hinter ihm ertönten ungläubige Rufe, die in dem Amphitheater widerhallten. Panik baute sich auf. Die Leute rangen ihre Hände, wackelten mit ihren Fühlern und anderen Gliedmaßen, gingen im Kreis herum und murmelten vor sich hin.
Er war der Einzige an Bord des Gleiterbusses. Diejenigen, mit denen er hergekommen war, und die Auserkorenen, die sich am Seeufer Behausungen gebaut hatten, liefen in die Dunkelheit, als wären sie fest entschlossen, sich in der Einöde zu verlaufen.
In einem Raumschiff, das vom Design her jenem ähnelte, das Tenebrous und Plagueis nach Bal’demnic gebracht hatte – ein Rugess-Nome-Gefährt –, reisten Plagueis und 11-4D zur im Mittleren Rand gelegenen Welt Bedlam, unweit des silbernen Pulsars desselben Namens. Das leuchtende kosmische Phänomen, ein »Loch« im Realraum und der Tummelplatz angeblicher transdimensionaler Wesen, kam Plagueis wie der perfekte Ort für das Sanatorium vor, in dem der letzte von Venamis’ potenziellen Schülern – ein Nautolaner – seit fünf Jahren eingesperrt war.
Uniformierte Gamorreanerwachen empfingen sie an den hoch aufragenden Vordertüren des Bedlam-Instituts für geisteskranke Straftäter und führten sie ins Büro des Anstaltsleiters, wo sie von einem Ithorianer begrüßt wurden, der dem Grund für Plagueis’ Überraschungsbesuch konzentriert, jedoch mit offenkundigem Unbehagen lauschte.
»Naat Lare wurde in einem Testament begünstigt?«
Plagueis nickte. »Eine bescheidene Erbschaft. Als Testamentsvollstrecker habe ich einige Zeit gebraucht, um ihn hier aufzuspüren.«
Der riesige Schädel des Ithorianers schwang vor und zurück, und seine langen Finger mit den knollenförmigen Kuppen trommelten einen Zapfenstreich auf der Schreibtischplatte. »Ich bedaure, Euch mitteilen zu müssen, dass er nicht länger unter uns weilt.«
»Tot?«
»Höchstwahrscheinlich. Doch was ich eigentlich sagen will, ist, dass er verschwunden ist.«
»Wann?«
»Vor zwei Monaten.«
»Warum wurde er überhaupt in Bedlam eingewiesen?«, fragte Plagueis.
»Die Behörden auf Glee Anselm haben ihn in Untersuchungshaft genommen, ihn letztlich jedoch dazu verurteilt, seine Zeit hier abzusitzen, wo er behandelt werden konnte.«
»Welches Verbrechens war er schuldig?«
» Welcher Verbrechen ist wohl zutreffender. Er blickt auf eine lange Geschichte sadomasochistischer Praktiken zurück – die er meistens an kleinen Tieren verübte –, außerdem auf Brandstiftung, Bagatelldelikte und Drogenmissbrauch. Diese Dinge beobachten wir häufig bei Wesen, die missbraucht wurden oder eine instabile Erziehung genossen haben, aber Naat Lare hatte eine liebevolle Familie und ist überaus intelligent, obwohl er von unzähligen Schulen geflogen ist.«
Plagueis wählte seine nächste Frage mit Bedacht. »Ist er gefährlich?«
Der Ithorianer trommelte wieder mit seinen spateligen Fingern herum, bevor er antwortete. »Auch auf die Gefahr hin, damit gegen die ärztliche Schweigepflicht zu verstoßen, würde ich sagen, dass er potenziell gefährlich ist, da er gewisse … sagen wir mal Talente besitzt, die über das Gewöhnliche hinausgehen.«
»Haben diese Talente ihm bei seiner Flucht geholfen?«
»Vielleicht. Obwohl wir glauben, dass er möglicherweise Hilfe hatte.«
»Von wem?«
»Von einem Bith-Arzt, der sich für seinen Fall interessierte.«
Plagueis lehnte sich im Stuhl zurück. Venamis? »Wurde dieser Arzt kontaktiert?«
»Wir haben es versucht, aber die Informationen, die er uns bezüglich seiner Praxis und seines Wohnorts gegeben hat, waren falsch.«
»Dann war er also womöglich gar kein Arzt.«
Der Kopf des Ithorianers hüpfte auf seinem geschwungenen Hals. »Bedauerlicherweise. Vielleicht war der Bith eine Art Komplize von ihm.«
»Irgendeine Ahnung, wohin Naat Lare verschwunden sein könnte?«
»Vorausgesetzt, dass er Bedlam auf sich allein gestellt verlassen hat, sind die Möglichkeiten angesichts des Mangels an Raumschiffen, die uns zur Verfügung stehen, begrenzt. Seinen ersten Zwischenstopp musste er demnach entweder auf Felucia, auf Caluula oder auf Abraxin einlegen. Wir haben die Behörden dieser Welten
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