Star Wars™ Darth Plagueis
repräsentiert mein Vater all das, was ich niemals sein kann.«
Plagueis dachte schweigend über diese Bemerkungen nach. »Und dennoch erweist du deinem Haus Ehre, indem du seinen Namen trägst.«
Palpatines Miene wurde sanfter. »Eine Zeit lang habe ich tatsachlich daran gedacht, den Namen unserer Ahnenreihe mütterlicherseits anzunehmen. Ich lehne nicht die Dynastie ab, in die ich hineingeboren wurde. Ich lehne bloß den Namen ab, der mir gegeben wurde. Allerdings nicht aus den vollmundigen Gründen, die einige in Erwägung ziehen mögen. Ganz im Gegenteil, um ehrlich zu sein. Ich bin mir sicher, dass Ihr wohl am ehesten Verständnis dafür habt.«
Da ist es wieder , dachte Plagueis: der trügerische Tonfall, der Einsatz von Schmeicheleien, Charme und Zurückhaltung, wie Degenfinten in einem Duell. Das Bestreben, als harmlos, bescheiden und teilnahmsvoll angesehen zu werden. Ein junger Mann ohne das geringste Bedürfnis, in die Politik zu gehen, und dennoch dafür geboren .
Tenebrous hatte ihm von Anfang an erklärt, dass die Republik – mit der »Hilfe« der Sith – immer weiter in Korruption und Chaos versinken würde, und dass irgendwann die Zeit käme, da die Republik auf die Stärken eines aufgeklärten Anführers angewiesen sei, der imstande wäre, die niederen Massen davor zu bewahren, von ihren unbändigen Leidenschaften, ihrem Neid und ihren Wünschen beherrscht zu werden. Im Angesicht eines gemeinsamen Feindes, ob nun real oder eingebildet, würden sie alle Differenzen beilegen und sich in die Führung von jemandem fügen, der ihnen eine hellere Zukunft versprach. Konnte dieser Palpatine mit Plagueis’ Hilfe zu dem werden, der diesen Wandel herbeiführte?
Wieder versuchte er, tiefer in Palpatine hineinzusehen, aber ohne Erfolg. Die psychischen Mauern, die er errichtet hatte, waren undurchdringlich, was den jungen Menschen zu etwas ganz Besonderem machte. Hatte Palpatine womöglich irgendwie gelernt, die Macht in sich im Zaum zu halten, so, wie Plagueis seine eigenen Kräfte als Jugendlicher vor den anderen verborgen hatte? »Natürlich habe ich dafür Verständnis«, sagte er schließlich.
»Aber … als Ihr jung wart, habt Ihr da Eure Beweggründe infrage gestellt, besonders, wenn sie denen von allen anderen widersprachen?«
Plagueis hielt seinem herausfordernden Blick stand. »Ich habe niemals danach gefragt, warum dies und warum das oder was wäre, wenn etwas so wäre und dies so. Ich bin einfach meinen eigenen Entscheidungen gefolgt.«
Palpatine lehnte sich im Gleitersitz zurück, als wäre eine große Bürde von ihm genommen worden.
»Einige von uns müssen das tun, wozu andere nicht imstande sind«, fügte Plagueis auf verschwörerische Weise hinzu.
Palpatine nickte wortlos.
Plagueis sah keinen Anlass, noch weiter nach den Traumata zu forschen, die Palpatine zu seiner gewieften, geheimnistuerischen Natur verholfen hatten. Er musste bloß eins wissen: Gebietet dieser junge Mensch über die Macht?
Zwei Standardtage später auf Malastare – einer Welt von vielfältigem Terrain, die an der Hydianischen Handelsstraße eine ganz besondere Stellung innehatte – genügten selbst das ohrenbetäubende Rattern und der ekelerregende Geruch vorbeisausender Podrenner nicht, um Plagueis von seinen Gedanken über Palpatine abzubringen. Damask Holdings hatte um ein Treffen mit Senator Pax Teem ersucht, und das Oberhaupt des Gran-Protektorats hatte den Muuns Logenplätze für das Phoebos-Gedächtnisrennen zur Verfügung gestellt. Sie waren geradewegs von Naboo hierhergereist, in der Erwartung, geschäftliche Angelegenheiten zu diskutieren, doch die Gran, die Dugs, die Xi Charrianer und nahezu alle anderen in der Stadt Pixelito waren mehr am Rennen und an Wetten interessiert.
»Habt Ihr Euch einen Gewinner ausgesucht, Magister?«, fragte Pax Teem, nachdem zwei Podrenner an den Zuschauertribünen vorbeigezischt waren.
In seine Gedanken über Naboo versunken sagte Plagueis: »Ich denke, schon.«
Seine Gespräche mit Palpatine schienen in dem Menschen eine Art emotionale Schleuse geöffnet zu haben. Die Muuns hatten Naboo kaum den Rücken gekehrt, als die erste von mehreren Holonachrichten von Palpatine bezüglich der jüngsten Pläne der Adligen eingetroffen war, Bon Tapalos Streben nach dem Thron zu unterminieren. Plagueis hatte zwar aufmerksam zugehört, aber unterm Strich wusste Palpatine so gut wie nichts Neues zu berichten. Seit der Veröffentlichung der Informationen über die Machenschaften
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