Star Wars™ Darth Plagueis
und Piraten zu sichern, jedoch ohne Erfolg.« Sein Blick wurde härter. »Allerding seid Ihr derjenige, der sich verändert hat. Ungeachtet der Tatsache, dass Ihr wusstet, dass es dazu kommen würde.«
Plagueis wies auf sich selbst. »Ob ich vermutet habe, dass du und dein Vater irgendwann in eine Sackgasse geraten? Natürlich. Das war wohl für jedermann offensichtlich. Allerdings scheinst du andeuten zu wollen, dass ich irgendwie vorausgeahnt habe, dass diese Auseinandersetzung in Gewalt enden würde.«
Palpatine dachte darüber nach, ehe er spöttisch schnaubte. »Ihr lügt. Ebenso gut hättet Ihr meine Hand führen können.«
»Was für eine sonderbare Art, es auszudrücken«, sagte Plagueis. »Doch da du die Wahrheit ohnehin erkannt hast, kann ich ruhig zugeben, dass ich dich absichtlich aufgestachelt habe.«
»Ihr seid nach Chandrila gekommen, um sicherzustellen, dass die Spione meines Vaters uns zusammen sehen.«
»Wieder richtig. Ich bin stolz auf dich.«
Palpatine ignorierte die Schmeichelei. »Ihr habt mich benutzt.«
»Es gab keine andere Möglichkeit.«
Palpatine schüttelte, von wütendem Unglauben erfüllt, den Kopf. »Entsprach irgendetwas von Eurer Geschichte über Eure Geschwister der Wahrheit?«
»Einiges davon. Aber das ist jetzt nicht weiter von Belang. Du hast mich um Hilfe gebeten, und ich habe dir geholfen. Dein Vater hat versucht, dich an die Leine zu legen, und du hast dich ihm aus deinem eigenen freien Willen heraus widersetzt.«
»Und indem ich ihn umbrachte, habe ich Euch einen Feind vom Hals geschafft.« Palpatine hielt inne. »Mein Vater hatte recht, was Euch betrifft. Ihr seid ein Verbrecher.«
»Und du bist nun frei und wohlhabend«, sagte Plagueis. »Also, was jetzt, junger Mensch? Ich setze nach wie vor große Hoffnungen in dich, aber bevor ich dir alles darüber erzählen konnte, musstest du erst frei sein.«
»Frei wovon?«
»Frei von der Furcht davor, deine wahre Natur zu zeigen.«
Palpatines Miene verdunkelte sich. »Ihr habt keine Ahnung von meiner wahren Natur.« Er entfernte sich von Plagueis, dann blieb er stehen und drehte sich wieder zu ihm um. »Ihr wolltet überhaupt nichts über die Morde wissen.«
»Die unschönen Einzelheiten von derlei haben mich nie interessiert«, sagte Plagueis. »Aber falls du das Bedürfnis hast, dir etwas von der Seele zu reden, nur zu.«
Palpatine hob seine zu Klauen gekrümmten Hände. »Ich habe sie mit bloßen Händen umgebracht! Und mit der Kraft meines Verstandes. Ich wurde zu einem Sturm , Magister – zu einer Waffe, die stark genug war, Schottwände zu verbeulen und Leute quer durch die Kabine zu schleudern. Ich war der Tod selbst!«
Plagueis saß aufrecht im Sessel, von aufrichtigem Erstaunen erfüllt. Jetzt konnte er Palpatine in all seiner dunklen Pracht sehen. Zorn und Mord hatten die Mauern niedergerissen, die er womöglich schon seit seiner frühesten Kindheit um sich herum errichtet hatte, um sein Geheimnis zu schützen. Doch jetzt verbarg er sie nicht mehr: Die Macht war stark in ihm! Siebzehn Standardjahre lang im Zaum gehalten war die ihm innewohnende Kraft schließlich aus ihm hervorgebrochen, ohne jemals wieder eingepfercht werden zu können. All die Jahre der Verdrängung, der schuldlosen Verbrechen, der brodelnden, unverarbeiteten Emotionen, Gift für jeden, der es wagte, daran zu rühren oder davon zu kosten. Doch unter seinem Zorn lauerte ein unaufdringlicherer Feind: Sorge. Derart wiedergeboren stellte er ein großes Risiko dar. Doch das lag allein daran, dass ihm noch nicht klar war, wie mächtig er war oder wie außergewöhnlich mächtig er noch werden konnte. Er würde Hilfe dabei brauchen, um seine Selbstzerfleischung hinter sich zu lassen. Er würde Hilfe dabei brauchen, diese Mauern wieder aufzubauen, um zu verhindern, dass man ihm auf die Schliche kam.
Oh, wie behutsam man ihn bändigen müsste , dachte Plagueis. Aber was für ein prächtiger Verbündeter er sein konnte! Was für ein prächtiger Verbündeter!
»Ich bin mir nicht sicher, ob ich so recht weiß, was ich davon halten soll, Palpatine«, sagte er schließlich. »Hattest du schon immer solche Kräfte?«
Die Farbe war aus Palpatines Antlitz gewichen, und seine Beine zitterten. »Ich wusste schon immer, dass ich imstande bin, sie heraufzubeschwören.«
Plagueis erhob sich aus dem Sessel und näherte sich ihm vorsichtig. »Dies ist die Stelle, an der sich der Pfad gabelt, junger Mensch. Du musst dich hier und jetzt entscheiden, ob du
Weitere Kostenlose Bücher