Star Wars™ Darth Plagueis
vor Überraschung und Furcht. Er schickte sich an, den handflächengroßen Schalter zu betätigen, der den Ausgang öffnete, aber Palpatine vereitelte seine Bemühungen, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Cosinga wurde wild herumgewirbelt und stürzte über einen der Schalensitze, um sich das Gesicht blutig zu schlagen, als es gegen die Armlehne krachte.
Jemand begann gegen das Schott zu hämmern.
»Wachen!«, rief Cosinga, doch das Wort war ihm kaum über die Lippen gekommen, als sich die Schottwand, an der er zusammengekrümmt kauerte, nach innen stülpte, um ihn mit dem Gesicht voran zu Boden zu drücken und den Atem aus seiner Brust zu treiben.
Palpatine stand wie angewurzelt da. Er hielt seine zitternden Hände vor sich, und sein Gesicht wirkte gequält. Hinter seinen vor Zorn glühenden Augen regte sich etwas. Er hörte das Hämmern am Schott und wirbelte herum. »Kommt nicht rein! Bleibt weg von mir!«
»Was hast du getan?« Das war die panische Stimme seiner Mutter. »Was hast du getan?«
Cosinga stemmte sich auf die Knie und wich verängstigt zurück, wobei er blutige Schmierflecken auf dem Deck hinterließ. Doch jetzt trat Palpatine auf ihn zu. »Wenn die Macht dich hervorgebracht hat, dann verfluche ich sie!«, keuchte Cosinga. »Ich verfluche sie!«
»Genauso wie ich«, knurrte Palpatine.
Die Tür glitt auf, und er vernahm die Stimme des Wachmanns, der ihn von der Jafan III hierhereskortiert hatte. »Aufhören!«
»Cosinga!«, schrie seine Mutter.
Palpatine presste die Handflächen gegen seinen Schädel, ehe er mit gespenstischer Ruhe zum Durchgang marschierte, den überraschten Wachmann über die Schwelle zog und ihn quer durch die Kabine schleuderte. Dann hob er sein Gesicht zur Decke und brüllte: »Jetzt betrifft das hier uns alle!«
Sie hätten Folterknechte sein können: Plagueis und 11-4D lehnten sich über einen Operationstisch auf Aborah, auf dem Venamis lag, noch immer im Koma und jetzt außerdem auch noch betäubt. Die Gliedmaßen des Droiden hielten blutbeschmierte Skalpelle, Wundspreizer und Hämostate, während die Scheinwerfer Plagueis’ Schatten auf den Boden warfen, der zwar mit Kittel und Maske versehen und mit geschlossenen Augen dastand, in Wahrheit jedoch nirgends in der profanen Welt zu finden war. Stattdessen tief in der Macht versunken, unempfänglich für die akribischen Schäden, die 11-4D den inneren Organen des Bith zugefügt hatte, konzentrierte er sich darauf, seinen Willen direkt an die Mittler der Macht gerichtet, derweil der Droide die Zellaktivität nach Hinweisen darauf überwachte, dass Plagueis’ lebensverlängernde Manipulationen, seine Gedankenexperimente, ihre beabsichtigte Wirkung zeigten.
Ein plötzlicher Strom intensiver Energie der Dunklen Seite durchfuhr Plagueis. Mächtiger als jedes Gefühl, das er seit dem Tod von Darth Tenebrous erfahren hatte, voller flüchtiger Impressionen von vergangenen, gegenwärtigen und möglicherweise zukünftigen Ereignissen, war das Aufwallen in seinem Innern stark genug, um ihn ruckartig aus seiner Trance zu reißen. Ein vollendetes Ritual, eine erfolgte Einsegnung. Halb in der Erwartung, Venamis aufrecht auf dem OP -Tisch sitzen zu sehen, öffnete er die Augen und sah sich 11-4D gegenüber, der von der Kommunikationskonsole des Operationssaals her auf ihn zukam.
Plagueis’ Mund formte eine Frage. »Hill?«
»Nein, der junge Mensch – Palpatine. Eine Übertragung tief aus dem All.«
Plagueis eilte zu dem Gerät. Seit ihrem Wiedersehen auf Chandrila hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen, aber Plagueis hatte darauf gewartet, dass Palpatine sich meldete, während er sich fragte, ob seine Manipulationen Früchte trugen. Falls nicht, würde er möglicherweise persönlich tätig werden müssen, um dem Naboo-Schachzug Nachdruck zu verleihen. Er stellte sich vor die Holokameras und nahm sich einen Moment Zeit, um das von Störungen überlagerte Bild auf dem Schirm zu betrachten: Palpatines Gesicht, gebadet im flackernden Lichtschein einer Instrumententafel. Etwas an seinen Augen war anders – in ihnen glomm eine Farbe, die zuvor nicht da gewesen war. Plagueis warf einen raschen Blick auf die Koordinatenanzeige der Kom-Konsole und fragte dann: »Wo bist du?«
»Ich bin mir nicht sicher«, sagte Palpatine; er war offensichtlich abgelenkt. Sein Blick wanderte zu etwas außerhalb des Bildes.
»Du bist an Bord eines Raumschiffs.«
Palpatine nickte, schluckte und fand seine Stimme wieder. »Auf dem
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