Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
genommen hatte, und Scharen von Sith. Die meisten waren einfach nur begierig darauf, ihre Angehörigen wieder zu Hause zu begrüßen, und wenn auch bloß für einen kurzen Besuch. Andere waren da, um Verhalten, Aktionen und Gefühle in der Macht zu analysieren und ihren Meistern darüber Bericht zu erstatten. Und wieder andere der Anwesenden hatten Befehlen zu gehorchen und zu töten.
Alle waren da, um Abeloth zu sehen, die in Schiffs seltsamem Inneren eingetroffen war und sich als Einzige dazu entschieden hatte, nicht zu landen. Schiff schwebte ungefähr fünfzehn Meter hoch in der Luft, eine kugelrunde Form mit zwei spitz zulaufenden Streben oben und unten und zwei fledermausartigen, membranversehenen Schwingen, die sich zu beiden Seiten hin erstreckten. In der Mitte der Sphäre befand sich ein runder Sichtschirm, der wie ein abscheuliches Auge wirkte.
Natürlich wartete Abeloth bis zum letztmöglichen Moment – bis die Besatzung jeder einzelnen Fregatte von Bord gegangen war, bis die letzten feierlichen Lieder gespielt oder gesungen worden waren, bis Lord Vol eine ganze unbehagliche Weile in prachtvollen, schweren Zeremoniengewändern auf einem schwebenden Podium gestanden hatte. Unten auf dem Boden verfolgte Gavar Khai mit einem leichten Stirnrunzeln im Gesicht und seiner Frau an seiner Seite das Geschehen.
Schließlich wurde Schiffs »Auge« langsam transparent und öffnete sich dann wie bei einer aus dem Schlaf erwachenden Kreatur, und Abeloth schwebte heraus.
Dazu brauchte sie weder ein Podium noch trug sie eine schwere Robe. Um genau zu sein, hatte sie anscheinend nur sehr wenig an, das sie allenfalls züchtig bedeckte: ein durchscheinendes Gewand, das von der Brise erfasst wurde und leichthin flatterte. Sie hatte sich für ihre Frauengestalt mit den blonden Haaren, den weisen grauen Augen und einem kleinen Lächeln auf den Lippen entschieden. Sie hob ihre Arme, neigte den Kopf, und die Brise spielte mit ihren locker fließenden, blonden Locken, als sie leichtfüßig zu Boden glitt. Khai schaute zu Vol hinüber. Weder spürte er Unbehagen in dem alten Mann noch sah er es ihm an, als Vol mit dem Podium neben Abeloth zu Boden schwebte, doch er wusste, dass Vol zumindest verärgert war. Dies würde ein ausgesprochen interessanter Tag werden.
Die beiden mächtigen Meister der Dunklen Seite landeten beinahe gleichzeitig, einen Meter voneinander entfernt. Abeloth winkte der Menge zu, die enthusiastisch applaudierte. Nur wenige von ihnen waren sich der Spannungen zwischen den beiden Anführern so bewusst wie Khai. Als Gastgeber oblag es Vol, den ersten Schritt zu tun, und so ging er mit ausgestreckten Händen auf Abeloth zu. Sie wandte sich freundlich um, lächelte und umschloss seine Hände mit den ihren.
»Viel zu lange«, sagte Vol, seine Stimme weithin hörbar, »hat der Vergessene Stamm auf Kesh geschlummert. Obwohl dies unsere wahre Heimat ist und es stets bleiben wird, ist es nur ein Planet von vielen, da bald unzählige Welten uns gehören werden. Die vergangenen drei Jahre haben überwältigende Veränderungen mit sich gebracht. Und der heutige Tag ist womöglich der bedeutendste, seit Schiff erstmals am Himmel über Kesh erschien, um von der Galaxis zu berichten, die auf uns wartete, und dabei half, uns von den Grenzen unserer Welt zu befreien, wie schön sie auch immer sein mag.«
Wieder wandte er Abeloth sein scharf geschnittenes Gesicht mit der markanten schnabelartigen Nase zu und lächelte mit scheinbar aufrichtiger Warmherzigkeit. »An diesem Tage heißen wir, der Vergessene Stamm, jemanden willkommen, der einst unser Feind war. Wir sind mächtig und stark, genau wie unser Ehrengast. Indem wir uns heute mit Abeloth verbünden, legen wir den Grundstein für eine strahlendere Zukunft für unsere Kinder. Das Universum ist riesig. Doch bald wird es uns gehören – dem Vergessenen Stamm und Abeloth. Unsere Gegner werden vor uns auf die Knie fallen oder vor Grauen fliehen, und die Sith, mit unserer lieben Freundin an unserer Seite, werden über alles herrschen, so weit das Auge reicht. Ich ersuche Euch, meine Stammesgefährten – heißt mit mir unsere glorreiche Verbündete willkommen … Abeloth !«
Er ließ Abeloths Hände unvermittelt los und hob in einer einladenden Geste die seinen. Mit einem Mal tauchten in einem Gestöber von Farben und schnell schlagenden Flügeln Vögel aus allen Himmelsrichtungen auf. Jeder von ihnen trug eine kleine Blume, und sie sausten über die Menge hinweg und
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