Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
Oberhaupt des Vergessenen Stammes der Sith, als schließlich der Augenblick kam, mit einer langen, schlichten hellbraunen Robe und einer schwarzen Maske, die seine deutlich erkennbaren Züge nur unvollständig verbarg, den Saal betrat, um Abeloth auf dem Maskenball willkommen zu heißen.
Die Menge teilte sich, und anfangs ging ein unsicheres Murmeln durch die Sith, als sie seine Aufmachung erkannten. Dann brachen sie in anerkennendes Gelächter und Applaus aus, der anschwoll, bis der ganze Saal jubelte. Vol drehte sich um, winkte und verneigte sich mit einem knappen Lächeln vor der Menge.
»Lord Vol«, sagte Abeloth, die Stimme von gekünstelter Wärme erfüllt, »was für ein amüsantes Kostüm … Auch wenn Euch wohl niemand irrtümlicherweise für einen Jedi halten würde.«
Genauso wenig, wie irgendjemand dich irrtümlicherweise für seine Verbündete hielte , dachte Vol, doch er hielt seine Gedanken gänzlich verborgen. Er lächelte liebenswürdig, bewegte einen Finger, und ein Kelch mit einer violetten, schwer duftenden Flüssigkeit schwebte in seine Hand.
»Ich dachte mir schon, dass Ihr meine Aufmachung genauso amüsant finden würdet wie ich. Wenn man in mein Alter kommt, ist Amüsement etwas ebenso Seltenes wie Kostbares. Schwert Khai, es freut mich, Euch zu sehen. Eine interessante Kostümwahl.«
»Der dunkle Tuash von Alanciar war die Lieblingsgeschichte meiner Tochter über die Rückkehr«, entgegnete Khai.
»Ihr kleidet Euch zu ihren Ehren.« Ein weiteres Fingerschnipsen, und auf Abeloth und Khai schwebten ebenfalls Kelche zu. »Dann nehme ich an, dass sie sich nach wie vor zu unserer vollsten Zufriedenheit macht?«
»Sie macht sich so gut, dass ich mir selbst für eine kleine Weile nicht ganz sicher war, auf welcher Seite sie steht«, meinte Khai. Das war die Wahrheit, so viel konnte Vol spüren. Andererseits waren die Angehörigen der Ahnenlinie der Khai schon immer Meister darin gewesen, ihre Gefühle zu verbergen.
»Aber jetzt zweifelt Ihr nicht mehr?« Vol nippte an dem würzigen Gebräu und zog eine weiße Augenbraue in die Höhe. »Obwohl sie Hochlord Taalon ermordet hat?«
Plötzlich schien es im Saal sehr still zu werden. Khai lächelte dünn. »Sie tat das, was sie zum Wohl des Stammes für das Beste hielt«, antwortete Khai. »Sarasu Taalon wurde … zusehends zu einem ungeeigneten Anführer. Bald wäre er ohnehin für niemanden mehr von Nutzen gewesen.«
Abeloth seufzte. »Welch eine Schande.«
»Wir haben unser Bündnis mit den Jedi aufgelöst …« Khai sprach das Wort so aus, als habe es in seinem Mund einen schlechten Nachgeschmack hinterlassen. »… und uns mit einem weit überlegenen Geschöpf verbündet. Vestara wird uns die Skywalkers bringen, und dann wird der jüngere ihr förmlich aus der Hand fressen.«
Ein Anflug von etwas – dann war der flüchtige Eindruck auch schon fort. Khai log nicht, nicht im engeren Sinne, doch es war nicht alles so, wie er es darstellte.
»Gut, gut, das freut mich, das alles«, sagte Vol und schenkte den beiden ein wohlwollendes Lächeln. »Abeloth, Ihr hattet bereits das Vergnügen, mit Hochlord Sarasu Taalon sowie auch mit unserem geschätzten Schwert Gavar Khai zusammenzuarbeiten. Allerdings möchte ich Euch noch einige andere vorstellen.«
Er winkte sie nach vorn, scheinbar vertrauensvoll und stolz auf die Lords und Hochlords, mit denen er Abeloth bekannt machte: mit der zierlichen, hübschen Lady Sashal, mit dem selbstsicheren und distinguierten Workan und mit »unserem eigentlichen Gastgeber, Hochlord Takaris Yur. Er ist der Meister dieses Tempels, verantwortlich dafür, unser Jungvolk auf dem Pfad der Dunklen Seite sicher zu geleiten«.
Abeloth lächelte sie alle glückselig an, auch wenn es einen flüchtigen Moment gab – bloß den Bruchteil einer Sekunde lang –, in dem Vol etwas so Fremdartiges spürte, dass sogar ihn eine gewisse Verunsicherung überkam. »Es ist mir ein großes Vergnügen. Ich bin sicher, Hochlord Yur, Ihr seid stolz auf das Jungvolk, das Ihr ausgebildet habt.«
»In der Tat«, entgegnete Yur und neigte den Kopf. »Wir besitzen die reinste Sith-Blutlinie, die nur möglich ist.«
»War Vestara eine Eurer Schülerinnen?«
»Eine meiner besten.«
Ein Lächeln, so süß, dass ein Insekt, das hineingeflogen wäre, um sich daran zu laben, darin ertrunken wäre. »Sie scheint ihren gegenwärtigen Auftrag in herausragender Weise zu bewältigen.«
»Ein Lehrmeister könnte sich nicht mehr
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