Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
schweifen, die in dieser trockenen Umgebung wuchsen. Unmittelbar unter sich vernahm er das fröhliche Plätschern von Wasser, das aus einem großen Brunnen aus Glas und Keramik strömte.
Für gewöhnlich fand er dieses Geräusch beruhigend. Doch wenn er jetzt an das Wort Brunnen dachte, kam ihm zwangsläufig ein anderes Wort in den Sinn, nämlich Fontäne , und das Einzige, was ihm dazu einfiel, war die Fontäne der Urhutts auf Klatooine. Es war der Inbegriff von Taalons Arroganz und Torheit gewesen, sich ein Stück des Gebildes aneignen zu wollen. Das Ganze hatte zum unnötigen Verlust mehrerer Angehöriger des Vergessenen Stammes geführt. Normalerweise hätte ihn so etwas nicht weiter gekümmert. Doch er konnte nicht umhin, sich zu fragen, ob sie womöglich am Ende doch imstande gewesen wären, über Abeloth zu triumphieren und sie gekonnt zu unterwerfen, wenn sie noch ein weiteres Schiff voller Sith zur Verfügung gehabt hätten, anstatt sich nun in der unangenehmen Lage zu befinden, sich auf ein Bündnis mit ihr einlassen zu müssen.
Und dennoch … Es konnte sich am Ende als etwas Gutes erweisen. Wenn sie tatsächlich mächtiger als der Vergessene Stamm war …
Er spürte, dass seine Gemahlin wach war, und auch ihre Sorge, hörte das leise Tapsen nackter Füße, als sie hinter ihn trat und die Arme um seine schlanke Taille schlang. Gedankenverloren legte er die kybernetische Hand auf eine der ihren. Sie schmiegte ihre Wange an seinen Rücken.
»Warum ruht mein Gemahl nicht friedlich in seinem Bett?«, fragte Lahka leise. »Er sorgt sich doch nicht etwa wegen der bevorstehenden Ereignisse?«
Gavar antwortete nicht sofort. Er seufzte, ehe er sich umdrehte, um seine Frau anzusehen und sie in die Arme zu schließen. »Ja, das tue ich«, gab er zu. »Viel hängt davon ab, wie die Dinge morgen Abend verlaufen.« Er blickte zum Mond empor und korrigierte seine Worte. »Heute Abend.«
Sie lächelte zu ihm empor. Lahka besaß nicht einen Funken Machtsensitivität. Normalerweise hätte sie das seiner Zuneigung automatisch unwürdig gemacht. Doch Lahka hatte andere, ausgesprochen wertvolle Qualitäten. Sie war intelligent, geduldig und wusste, wie man Geheimnisse bewahrte. Und sie war wunderschön, so wunderschön wie jede Keshiri-Frau, obwohl sie doch ein Mensch war. Selbst jetzt, wo ihre Jugend lange hinter ihr lag, berührte ihn ihr sanftmütiges Lächeln. Sie hatte sich als gute Ehepartnerin und Mutter erwiesen, und er hatte sie vermisst.
Ihre Augen suchten die seinen. »Du sorgst dich um unsere Tochter«, sagte sie.
Gavar tippte ihr zärtlich auf die Nase. »Und da erzählst du den Leuten, du seist nicht machtsensitiv.«
»Ich bin Gavar-sensitiv«, sagte sie mit herzlichem Gemüt, »was vielleicht sogar noch besser ist.«
Sie hatten bislang noch nicht über Vestara gesprochen, und Gavar stellte fest, dass er sich danach sehnte, sich dieser Bürde zu entledigen. Niemand in der Galaxis kannte Vestara so gut, wie Lahka und er es taten. Vielleicht konnte sie sich einen Reim auf Vestaras Verhalten machen.
Also sprach Gavar Khai, während sie auf dem Balkon standen und er die Arme um seine Frau gelegt hatte, ruhig über die Gefahren, denen er ihre Tochter ausgesetzt hatte, von ihrem Erfolg oder ihrem möglichen Versagen. Davon, dass sie Hochlord Taalon getötet hatte. Lahka protestierte nicht oder wirkte in irgendeiner Form aufgewühlt. Sowohl ihre Tochter als auch ihr Gemahl waren machtvolle Adepten der Dunklen Seite. Er war derjenige, der am besten dazu imstande war, Vestara zu leiten, nicht sie. Doch Gavar wusste, dass sie sie beide liebte, und er begrüßte die Gelegenheit, frei und ungezwungen zu sprechen.
»Dann liebt sie diesen Jedi-Jungen?«, fragte Lahka.
»Obwohl er noch ein Junge ist, ist er doch bereits ein Jedi-Ritter, was ihrem Äquivalent eines Schwertes entspricht. Und ja, ich glaube, das tut sie.«
»Denkst du, sie könnte ihn bekehren? Er könnte sich als wertvoller Gewinn für den Stamm erweisen, und was du sagst, klingt, als würde er unsere Tochter gut behandeln – mit Respekt und Fürsorge.« Lahka setzte die richtigen Prioritäten – erst der Stamm und dann ihr Kind.
»Ich fürchte, dass es ihm vielleicht gelingt, sie zu bekehren. Manchmal denke ich, dass sie wahrhaftig meine Tochter ist, die leidenschaftliche, stolze Sith, zu der ich sie ausgebildet habe. Manchmal jedoch habe ich den Eindruck, als sei sie kurz davor, uns alle zu verraten.«
Wieder schenkte sie ihm ein Lächeln, das
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