Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
Lowbaccas Schnauze hing halb offen, um seine Hauer weniger drohend, denn entsetzt zu entblößen, und Teklis Augen waren groß vor Besorgnis.
»Raynar«, sagte sie. »Es ist Zeit zu gehen.«
Das ist nicht möglich , sagte Thuruht. Die Worte sprudelten bereits aus ihr heraus, kaum dass Tekli ihren Satz zu Ende gebracht hatte. Das Nest muss bereit sein, wenn die Einen rufen …
… und dazu braucht das Nest einen Jedi, der ihm dabei hilft zu wachsen. Die Übereinkunft wurde in der Zeit getroffen, die ein Gedanke brauchte, um von einem Verstand in einen anderen zu wandern, und als Raynar sich Tekli zuwandte, geschah das so schnell, dass sie nicht einmal zu begreifen schien, dass noch ein zweites, ungehörtes Gespräch stattgefunden hatte. »Wir sind einverstanden«, sagte er. »Die Zeit ist gekommen, dem Jedi-Rat über das Bericht zu erstatten, was wir in Erfahrung gebracht haben.« Er wies auf die beiden Insekten auf der Tafel. »Sagt den Meistern, dass die Einen nicht für alle Wesen so aussehen. Sie nehmen eine Gestalt an, die zu ihren Dienern passt.«
Lowbacca knurrte, dass er den Meistern überhaupt nichts sagen würde, weil nämlich Raynar derjenige sein würde, der das Reden übernehme. Er hob eine pelzige Klaue und streckte sie nach seinem Arm aus, hielt jedoch inne, als sein Freund die Macht einsetzte, um seine Hand sanft nach unten zu drücken.
»Es tut uns leid, mein Freund, aber wir müssen hierbleiben«, sagte Thur Thul. »Und ihr müsst jetzt gehen. Raynar Thul existiert nicht mehr.«
22. Kapitel
Dank der imperialen Geheimdienst- ID , mit der Jagged Fel sie versehen hatte, hatte Tahiri keine Probleme, sich die Kooperation der Mitarbeiter des einzigen Raumhafens auf Hagamoor 3 zu sichern. Sie erklärte einfach, sie käme vom Büro des Sicherheitsbeauftragten, und verlangte die Daten über den Mandalorianer zu sehen, der einige Tage zuvor eingetroffen war.
Der Offizier – ein grauhaariger alter Captain – schob ihren Identichip in sein Entschlüsselungspad, und sein Gesicht erbleichte. Er nahm ruckartig Haltung an und bedachte sie mit einem strammen Salut. »Verzeihung, Milady«, sagte er. »Ich wurde nicht darüber informiert, dass Staatschef Fel die Hände wieder in Dienst gestellt hat.«
Die Aufregung des Captains war verständlich. Die »Hände«, die allein dem Staatsoberhaupt des Imperiums unterstanden, waren machtsensitive Agenten, die Palpatine einst nach eigenem Gusto als gnadenlose Werkzeuge eingesetzt hatte, um jedem Tod und Unheil zuteilwerden zu lassen, der sich seinen Zorn zuzog. Tahiri wusste genau, dass Jag sie niemals auf dieselbe ruchlose Art und Weise einsetzen würde – doch er baute mit Sicherheit darauf, dass allein die Bezeichnung nach wie vor Wirkung zeigte.
Zehn Minuten später stand Tahiris StealthX gut bewacht in einem versiegelten Hangar, und sie selbst saß vor einem Vidschirm. Auf dem Monitor lief ein vier Tage altes Überwachungsvideo, das Boba Fett zeigte – oder zumindest jemanden in einer identischen Rüstung und mit einem sehr ähnlichen Gang –, der durch einen aufblasbaren Fußgängertunnel marschierte.
Bedauerlicherweise wirkte Fetts mandalorianische Rüstung in dem Tunnel nicht im Geringsten fehl am Platz. Hangamoor 3 war ein allgemein zugänglicher Bergbaumond, auf dem Glücksritter, Erzdiebe und alle möglichen Arten von Schwindlern nach Opfern suchten. Außerdem gab es hier ein florierendes Leibwächtergewerbe. Jede dritte Person auf dem Bildschirm war bewaffnet und trug einen Schutzpanzer. Um die Sache noch weiter zu verkomplizieren, waren die Straßen vollgestopft mit Truppen, die Pro-Daala-Demonstranten in Schach hielten, wie Tahiri feststellte, als Fett das Geschäftsviertel in der Hauptkuppel erreichte. Natürlich waren die Leute auf beiden Seiten gepanzert. In dem Versuch, Fett weiterhin im Auge zu behalten, musste sich Tahiri schließlich damit begnügen, nach seinem ramponierten grünen Helm Ausschau zu halten. Mit dem T-förmigen Visier und dem markanten Entfernungsmesser, der auf einer Seite emporragte, war es am einfachsten, ihm so von einem Videoarchiv zum nächsten zu folgen.
Fett war sorgsam darauf bedacht, sich in der Nähe von anderen Gestalten in Rüstung zu halten und einigen der Überwachungskameras auszuweichen, doch er konnte es sich nicht erlauben, zu sehr aufzufallen. Jeder verdächtigte Versuch, sich in einem imperialen Bevölkerungszentrum der Überwachung zu entziehen – selbst in einem, das so rustikal war wie
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