Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
Hagamoor-Stadt –, weckte bloß noch mehr Argwohn. Während Tahiri ihn beobachtete, suchte der Mandalorianer eine Reihe von Gasthäusern und Geschäften auf. Zwar erstreckte sich das Überwachungsnetz nicht auf das Innere der meisten Gebäude, doch einmal erhaschte sie durch eine Transparistahltür einen flüchtigen Blick auf Fett. Ein Verkäufer drehte einen Datenschirm so herum, dass der Mandalorianer eine Warenliste studieren konnte.
Fett war zweifellos auf der Suche nach jemandem, und Tahiri beschlich allmählich das Gefühl, dass es ihn nicht kümmerte, ob jemand davon erfuhr. Er hätte seine wahren Absichten verschleiern können, indem er ein paar Vorräte kaufte, die Länge seiner Besuche variierte oder die Läden mit einer Handvoll Werbebroschüren wieder verließ. Stattdessen begab er sich einfach so schnell wie möglich von einem Geschäft zum anderen und blieb gerade lange genug, um denjenigen, der zufällig hinter dem Tresen stand, zu bestechen oder einzuschüchtern. Fast schien es, als würde er wollen , dass seine Zielperson erfuhr, dass er kam.
Vielleicht stimmte das tatsächlich. Hagamoor 3 befand sich in Moff Getelles’ Sektor, und wenn Daala diesbezüglich ein Wörtchen mitzureden hatte, waren Getelles’ Tage gezählt. Er hatte sie verraten – und eine entscheidende Rolle dabei gespielt, sie und ihre Verbündeten bei Exodo II einzukesseln. Deshalb war es durchaus einleuchtend, dass Daala an Getelles ein Exempel statuieren wollen würde, um andere potenzielle Abtrünnige auf Linie zu halten. Und was gab es für eine wirkungsvollere Methode, um ihren Standpunkt deutlich zu machen, als den berüchtigten Boba Fett zu schicken, damit er für Daala Vergeltung übte?
Natürlich war Tahiri klar, dass Fetts Beteiligung keine Garantie dafür war, dass auch Abeloth auf Hagamoor 3 auftauchen würde. Was das betraf, so folgte Tahiri nach wie vor allein ihrer Intuition. Da sie beide eine Verbindung zu Daala hatten – Fett hatte Daala von Coruscant gerettet, und Abeloth hatte die Blockade bei Boreleo durchbrochen, um ihr einen Besuch abzustatten –, hoffte sie, dass sich beide letztlich am selben Ort blicken lassen würden. Doch selbst, wenn Fett sie nicht zu Abeloth führte, würde es Jag mit Sicherheit nützen zu wissen, was der Söldner auf Hagamoor 3 trieb.
Tahiri ging die Überwachungsaufnahmen der nächsten drei Tage im Schnelldurchlauf durch, ehe sie Fett schließlich dabei entdeckte, wie er einen Gebrauchtfahrzeughandel betrat. Kurze Zeit später rauschte ein Luftgleiter mit geschlossenem Verdeck durch die hintere Luftschleuse der Kuppel und brauste über die staubige Oberfläche des Mondes davon. Ein Kom-Anruf von einem der Sicherheitsbeamten des Außenpostens bestätigte, dass der Landgleiter von jemandem erworben worden war, der eine grüne mandalorianische Rüstung trug. Außerdem gab der Händler ihnen den Aktivierungscode für den Notfallpositionsgeber des Fahrzeugs.
Hagamoor 3 war imperiales Territorium, sodass der Sicherheitsbeamte den Signalgeber einschalten konnte, ohne dass der Fahrer etwas davon mitbekam. Kurz darauf erfuhr Tahiri, dass der Speeder einen Kilometer vor der sogenannten »Mondmagd« angehalten hatte, einer unterirdischen Mine, die in den vergangenen zwei Wochen massiv um neue Arbeitskräfte geworben hatte. Allerdings ergab eine Überprüfung der Steuerunterlagen, dass in letzter Zeit keine neuen Arbeiter eingestellt worden waren. Tatsächlich schien die Belegschaft der Mine vergleichsweise klein zu sein und über wesentlich mehr technische Mitarbeiter zu verfügen, als angebracht war. Ein ziemlich kryptischer Vermerk am Anfang der Steuerunterlagen wies darauf hin, dass die Mine Suarl Getelles – der ältesten Tochter des Moffs – gehörte und von ihr betrieben wurde. In der Datei – oder sonst irgendwo – fand sich allerdings keinerlei Hinweis darauf, welche Art von Erz in der Magd gefördert wurde.
Der Kommandant des Raumhafensicherheitsdienstes war so freundlich, ein Transportmittel für Tahiri zu arrangieren, und kurz darauf brach sie in einem Geländeangriffsschlitten vom Typ Mabartak G7 auf. Es dauerte bloß ein paar Stunden, um Fetts Fahrzeug aufzuspüren, das verlassen bloß ein paar Kilometer von der Mondmagd entfernt parkte. Einige Minuten danach stand Tahiri in einem fest versiegelten Schutzanzug des Taktik-Sonderkommandos des Imperialen Sicherheitsdienstes in der engen Luftschleuse des Mabartak. Ihrer Einschätzung nach war sie im besten Falle weniger
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