Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
Hunderte von Fahrzeugen, von denen die meisten in adretten, ordentlichen Reihen auf ihren Landestützen ruhten. Stiefelspuren im Staub führten zum Eingang der Mine, einem kleinen Permabetonportal, über dem der Name MONDMAGD prangte. Hinter und über dem Portal ragte ein gedrungenes Bürogebäude aus Durastahl mit zwei schmalen, horizontalen Transparistahlfenstern aus dem Hang hervor. Das Fehlen sichtbarer Türen – oder irgendein Hinweis auf einen Weg, der den Hang weiter unten hochführte –, wies darauf hin, dass man das Gebäude bloß vom Innern der Mine aus betreten konnte. Unmittelbar hinter dem Rand des Kraters löste sich eine Wolke heißen gelben Rauchs, der zweifellos aus einem Abgasschacht aufstieg, den Tahiri von ihrer Position aus nicht sehen konnte, in der Leere in Nichts auf.
Sie konnte Fetts nachklingende Verwirrung beinahe in der Macht fühlen. Die Anzahl der Fahrzeuge, die in dem Krater parkten, deutete auf eine Belegschaft hin, die in die Tausende ging. Der Größe des Portals und des Bürogebäudes nach zu urteilen, war die Mondmagd jedoch eine kleine Unternehmung – so klein, dass sie sich nicht einmal die Mühe gemacht hatten, einen Grenzzaun zu errichten oder Sicherheitsposten aufzustellen. Auch entdeckte Tahiri keinerlei Gerätschaften für die Förderung, Verarbeitung oder Lagerung von Erz. Und wenn in der Mondmagd überhaupt nicht mit Erz gearbeitet wurde, war dies auch keine gewöhnliche Mine.
Tahiri aktivierte die Aufklärungsfunktionen ihres Helms. Die Elektromagnetismussensoren registrierten Dutzende kleiner Emissionsquellen, die in regelmäßigen Abständen entlang des inneren Kraterrands angeordnet waren. Mit ziemlicher Sicherheit handelte es sich dabei um versteckte Überwachungskameras. Als sie sich das Büro gebäude mit zwanzigfacher Vergrößerung ansah, stellte sie fest, dass die Mauern unterhalb der länglichen Transparistahlfenster mit getarnten Waffenscharten versehen waren – viele davon groß genug für Laserkanonen. Und das Portal selbst war nicht mit einem normalen Luftschleusenschott versiegelt, sondern mit einer Panzertür, die massiv genug war, um einem Turbolasertreffer standzuhalten.
Am beunruhigendsten jedoch waren die Thermaldaten der Mine. Hagamoor 3 war ein Brocken metallhaltigen Felsgesteins, kaum groß genug, um seine eigene schwache Schwerkraft zu erzeugen, und die winzige Menge an Kompressionswärme, die der Mond generierte, ließ die Umgebungstemperatur nur knapp über den absoluten Nullpunkt steigen. Allerdings ähnelte der Bereich nahe der Mine in der Thermalansicht eher dem Boden rings um einen Geysir. Tahiri machte sich allmählich Sorgen, dass der gelbe Rauch, der jenseits des Kraters aufstieg, womöglich bedeutete, dass die gesamte Mine in Flammen stand.
Als sie feststellte, dass Fett von hier aus nicht auf direktem Wege in den Krater hinabgestiegen war, ging sie den Hang hinunter, bis sie sich unterhalb der Sichtlinie der Mine befand, und folgte Fetts Spur einige hundert Meter außen am Rand entlang, ehe sie auf den Kamm zurückkehrte. Jetzt befand sie sich neben dem Portal, ungefähr fünfzig Meter darüber. Hier endete Fetts Fährte, und ein großer Brandkreis auf dem Boden deutete darauf hin, dass er sein Jetpack aktiviert hatte, um mit einem einzigen Satz zu dem Portal hinunterzusausen.
Tahiri selbst besaß zwar keinen Raketenrucksack, aber dafür hatte sie die Macht. Sie nahm sich einen Moment, um den Staub von der Emittermündung ihrer Blasterpistole zu wischen. Sie holte zwei Thermaldetonatoren aus ihrem Rucksack, um sie stattdessen im Gürtel zu verstauen, dann nahm sie ihr Lichtschwert zur Hand und atmete tief durch. Sie hatte das Gefühl, dass es vielleicht besser wäre, einen Statusbericht abzuliefern, bevor sie in die Offensive ging, aber selbst, wenn sie die Funkstille hätte brechen wollen , brachte das nicht viel. Falls sie nicht zurückkehrte, würde Vangur Staatschef Fel über das Offensichtliche informieren: dass die Hand des Imperiums Boba Fett in die Mondmagd gefolgt und nicht zurückgekehrt war.
In der schwachen Schwerkraft brauchte Tahiri bloß zwei Machtsprünge, um zum Grund des Kraters hinabzusteigen. Ihr dritter Sprung brachte sie vor das Eingangsportal der Mondmagd, bei dem es sich tatsächlich um eine schwere Panzertür handelte. So konstruiert, dass die beiden ineinandergreifenden Hälften nach außen aufschwangen, schien die Tür aus einer reflektierenden Durataniumlegierung zu bestehen, die für laserbasierte
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