Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
Clanmutter.«
Augwynne Djo wandte sich den Türen ihrer Kammer zu. Jax sah die Fäden der Macht, die von ihr abstrahlten – helle, lockende Energiefasern. Dann kehrte sie zu ihrem Platz zurück. Sie hatte kaum wieder Platz genommen, als sich die Türen zu ihrer Kammer öffneten und ihre menschliche Stellvertreterin hereinkam – die Frau, die sie Duala genannt hatte.
»Ihr habt mich gerufen, Mutter?«, fragte Duala.
»Ich habe unserem Gast erlaubt, die Ruinen zu besuchen.« Sie wies mit ihrem weißhaarigen Kopf in Richtung der Ebene, die im Nordwesten jenseits der Stadtmauern lag.
Die jüngere Hexe warf Jax einen verblüfften Blick zu, doch alles, was sie sagte, war: »Ja, Mutter Augwynne.«
»Ich wünsche, dass ihn ein Mitglied der Schwesternschaft begleitet. Die Ruinen sind ein gefährlicher Ort.«
»Es dürfte schwierig werden«, sagte Duala, »jemanden zu finden, der bereit ist, mit ihm zu gehen.«
»Ich begleite ihn.«
Beim Klang der Stimme drehten sich Jax, Augwynne und Duala um. Djos Zabrak-Stellvertreterin stand in der Tür, ihren Blick auf Jax gerichtet. Die Intensität dieses Blicks sorgte dafür, dass der Jedi vorsichtshalber einen Schutzschild um sich herum errichtete.
»Bist du dir sicher, Magash?«, fragte ihre Herrin.
»Die Wege der Jedi erfüllen mich mit Neugierde«, entgegnete die Zabrak. »Ich würde sie gern besser verstehen, um so vielleicht etwas zu lernen, das für den Clan von Nutzen ist.«
»Ein großmütiger Gedanke«, sagte Djo anerkennend, ehe sie sich an Jax wandte. »Es ist bereits nach Mittag. Wenn die Sonne untergeht, wird die Temperatur fallen, und die Ruinen werden selbst für jene, in denen die Macht wohnt, zu einem noch gefährlicheren Ort, als sie es ohnehin schon sind. Wollt Ihr jetzt dorthin oder wartet Ihr bis morgen früh?«
»Zeit, Clanmutter, ist etwas, das ich nicht vergeuden kann«, erklärte er. »Wenn es möglich ist, würde ich gern jetzt gehen.«
Augwynne Djo nickte zustimmend. Dann streckte sie die Hand aus, mit der sie Jax’ Lichtschwert balancierte.
Er hob die eigene Hand und ließ die Waffe zu sich schweben – ihr Gewicht fühlte sich in seinem Griff beruhigend an. Er befestigte die Waffe am Gürtel.
»Ich bin sicher, ich muss Euch nicht eigens ermahnen, vorsichtig zu sein«, sagte Djo.
Jax lächelte. »Nein, Clanmutter. Das müsst Ihr nicht.« Er verneigte sich vor ihr und machte sich auf den Weg zur Tür, wo seine Begleiterin wartete – sie lächelte nicht.
»Jax Pavan?«
Beim Klang der Stimme der Matriarchin drehte er sich noch einmal um.
»Wenn Ihr in diesen Ruinen etwas finden solltet, das für uns von Nutzen sein könnte …«
»Seid versichert, Mutter Djo, dass ich alles, das ich erfahre und das der Schwesternschaft dienen könnte, mit Euch teilen werde.«
Als Erstes ging Jax zum Sternenjäger zurück, um das Holocron zu holen. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er Magash und ihren Schwestern erklären sollte, dass er sich im Besitz des Sith-Artefakts befand, und fragte sich, ob er seine Präsenz vielleicht irgendwie verschleiern konnte.
Auf seinen gedanklichen Befehl hin öffnete sich das Cockpit des Aethersprite , und er kletterte hinein. Er versteckte das Sith-Holocron tief in einer Tasche und rief sich seine Erinnerung an das Miisai-Bäumchen ins Gedächtnis, um ihm dabei zu helfen, einen Machtschleier zu erzeugen, der die Signatur des Artefakts abschwächte. Dann gesellte er sich auf dem felsigen Plateau wieder zu Magash Drashi, die ihm einen sonderbaren Blick zuwarf. Er war verwirrt, als sie unversehens mit forschen Schritten vortrat und mit den Fingerspitzen den Flügel des Jägers berührte.
Genauso schnell, wie sie sie ausgestreckt hatte, zog sie die Hand wieder zurück und drehte sich zu Jax um. »Es ist weg. Was hast du damit gemacht?«
»Was ist weg?«
»Das Grausige Ding«, sagte sie knapp.
Jax beschlich das ungute Gefühl zu wissen, was sie damit meinte. Er biss sich auf die Innenseite der Unterlippe. Die Hexe war ungeheuer sensibel, was die Beschaffenheit von Machtenergie betraf. »Ich bin mir nicht sicher, was du damit meinst … Das Grausige Ding?«
Sie machte eine ungeduldige Handbewegung. »Es war an Bord deines Schiffs – oder auch ein Teil deines Schiffs. Eine dunkle Unruhe, wie die pirschenden Schritte eines Raubtiers, das man nicht sehen kann. Es war da, und jetzt ist es weg.«
Jax schaute sich um. Sie standen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von zahlreichen Frauen, die herausgekommen
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