Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
waren, um sie zu beobachten. »Nicht hier«, sagte er zu seiner Wächterin. »Ich erkläre es dir später. Jetzt haben wir dafür keine Zeit. Was ist der beste Weg runter zu den Ruinen? Müssen wir zu Fuß gehen?«
»Ja. Das heißt, es sei denn, du möchtest unbedingt versuchen, auf einem Rancor zu reiten. Sie dulden es, dass die Schwestern sie reiten. Soweit ich weiß, hat das allerdings noch nie ein Mann probiert – zumindest nicht erfolgreich.« Sie lächelte und ließ dabei scharfe, weiße Zähne aufblitzen.
Jax antwortete darauf mit einem schiefen Lächeln. »Wir gehen zu Fuß. Wo geht’s lang?«
37. Kapitel
»Ich hoffe, es macht dir nichts aus, Jax’ Quartier zu benutzen.« Den stand unbehaglich im Zugang zur Kabine des Jedi und sah zu, wie Sacha Swiftbird sich umschaute.
»Wenn es ihm nichts ausmacht, macht es mir auch nichts aus. Aber er ist nicht hier, um ihn zu fragen – also nein, es macht mir nichts aus.«
Sie ging zu dem Miisai-Bäumchen hinüber und strich mit den Fingerspitzen über die zierlichen Zweige. »Gehört der ihm?«
»Ja, ähm … Sie hat ihm den Baum geschenkt … Laranth. Er hat ihn zum Meditieren benutzt, also, er benutzt ihn dazu.«
»Sieht aus, als hätte er einiges mitgemacht.« Sie betastete einen kaputten Ast, ehe sie ein wenig loses Moos rings um den Fuß des kleinen Stammes festklopfte.
»Ja … Es gab da einen Unfall.« Den wollte sie gerade fragen, ob er ihr das Bäumchen abnehmen solle, als sie in die Vordertasche ihres Rucksacks griff, eine Packung Energiekügelchen daraus hervorholte und eines davon in den Nährstoffbehälter des Topfes bröselte. In Ordnung, offenbar verstand sie etwas von Pflanzenpflege. »Nun, ich lasse dich jetzt allein«, sagte Den. »Komm ins Cockpit, wenn du dich eingewöhnt hast.«
»Sicher.«
Sacha brauchte länger, um sich einzugewöhnen, als Den erwartet hatte, und I -Fünf war unerklärlicherweise ebenfalls abwesend. Während Den allein im Cockpit saß, fragte er sich gerade, ob er der Einzige war, der so etwas wie Zeitdruck verspürte, als er schließlich hörte, wie die Einstiegsrampe eingefahren wurde.
Endlich.
Ein oder zwei Minuten später kam I -Fünf in seinem Boxendroidenchassis ins Cockpit.
»Wo zum Teufel warst du, Kumpel?«, fragte Den. »Ich dachte, wir haben es eilig.«
»Haben wir auch, aber ich musste noch bei Geri vorbei – wegen einiger weiterer Modifikationen.«
»Modifikationen an dir, meinst du?«
»Ja. Sind wir startbereit?«
»Sobald sich unsere neue Maschinistin blicken lässt.«
Wie aufs Stichwort tauchte Sacha in der Luke auf. »Tut mir leid«, murmelte sie. »Hat ein bisschen länger gedauert.«
»Ah«, sagte I -Fünf. »Da bist du ja. Wärst du so gut, die Laranth vor dem Start gründlich durchzuchecken?«
»Mit dem größten Vergnügen.«
Den räumte die Kopilotenstation und verfolgte, wie sie hinter die Kontrollkonsole rutschte. Sie wirkte besorgt – oder zumindest nachdenklich.
»Ich glaube, am klügsten wäre es, Kurs auf Keldabe zu nehmen, um eine echte Ladung aufzunehmen und Mandalore als unseren Herkunftsort zu etablieren«, fuhr der Droide fort, während die Rangerin die Anzeigen überprüfte. »Falls die Leute auf der Kantaros-Station unsere Route zurückverfolgen …«
Sacha nickte. »… würde unsere Tarnung als Schmuggler der Schwarzen Sonne so glaubwürdiger wirken«, brachte sie den Satz für ihn zu Ende. Sie ergriff den Steuerknüppel und überprüfte ihren Kurs. »In eins Komma zwei fünf Stunden sollten wir einen guten Sprungpunkt erreichen.«
»Ganz meine Meinung«, sagte I -Fünf.
Den, der hinter Sacha saß, ein Stückchen links von ihr, ertappte sich dabei, dass er sie beobachtete. Sie wirkte nervös – oder als würde sie sich unwohl fühlen. Ihre Hände bearbeiteten den Steuerknüppel – ihre Finger krampften sich darum, trommelten darauf herum, strichen darüber. Ihr Unterkiefer wirkte verkrampft.
Als Den sich gerade erkundigen wollte, ob alles in Ordnung war, sagte sie: »Ähm. Ich … äh … Ich habe in Jax’ Kabine etwas recht, nun, Ungewöhnliches gefunden, und ich bin mir nicht ganz sicher, was ich davon halten soll.«
»Ungewöhnlich?«, wiederholte I -Fünf.
»Was denn?«, fragte Den, dessen Mund schlagartig wie ausgetrocknet war. Das Letzte, was er wollte, war, dass ihre neue Kameradin ihm irgendetwas Beängstigendes über Jax erzählte. Er war der Ansicht, dass er in letzter Zeit schon genug beängstigende Dinge über Jax erfahren
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