Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
in die Zitadelle, sorgsam darauf bedacht, dass niemand sehen konnte, wie sie die Hand wie unter Zwang an der Vorderseite ihrer Tunika abwischte. Sie war über die Neugierde hinaus. Jetzt wollte sie unbedingt wissen, was das Schiff des Jedi heimsuchte.
Jax Pavan nahm auf dem Diwan Platz, auf den Clanmutter Djo wies, und überlegte, was er auf ihre Frage antworten sollte: Warum war er zu ihnen gekommen? Ich kann nicht genau sagen, was mich hierhergeführt hat , dachte er, aber das war keine Antwort, die sie akzeptieren würde – genauso wenig wie er selbst, da er letztlich genau wusste, dass es bloß eine Ausrede war. »Ich wurde hierhergeleitet, Herrin. Zum Teil von meiner Gefährtin Laranth – sie gehörte den Grauen Paladinen an.«
Augwynne Djos Blick wurde abgeklärt, aber Jax spürte, dass sie ihn mit einem Mal eindringlicher musterte. »Ihr habt sie bereits erwähnt – ihren Tod. Und doch sagt Ihr, sie habe Euch geleitet?«
»Während ich mit meinen cephalonischen Verbündeten in Kontakt stand, hatte ich eine Vision von ihr – nein, weniger als eine Vision, einen deutlichen Eindruck. Ihre Botschaft war: Suche Schwestern. Und abgesehen von Laranth selbst könnte man allein die Hexen von Dathomir als ›Schwestern‹ der Jedi bezeichnen.«
Djos Blick wurde noch durchdringender. »Ihr hattet Kontakt mit Cephalonern? Wir haben von diesen Wesen gehört. Es heißt, sie leben außerhalb der Zeit.«
»Ich weiß nicht, ob sie tatsächlich außerhalb der Zeit leben, aber sie haben mit Sicherheit eine andere Betrachtungsweise davon.«
Jax beugte sich zu der Clanmutter vor, um sie zu einer Offenheit zu drängen, von der er wusste, dass sie ihr unter den gegebenen Umständen nicht leichtfallen würde. Die Hexen von Dathomir waren im Grunde eine ins Exil verbannte Gemeinschaft auf ihrer eigenen Welt. »Clanmutter Djo, noch während ich in diesen Kontakt vertieft war, war ich gezwungen, in aller Eile einen neuen Kurs zu bestimmen. Ich habe nicht über den Kurs nachgedacht, den ich gesetzt habe, ich tat es einfach. Und als ich den Hyperraum verließ, wurde mir klar, dass ich Kurs auf Dathomir genommen hatte.«
Djos Augenbrauen glitten in die Höhe, auf ihr Diadem zu. » Suche Schwestern «, wiederholte sie leise. »Ja, ich verstehe. Aber was erwartet Ihr hier zu finden?«
»Da bin ich mir nicht sicher. Ich weiß nur, was ich brauche.«
»Und das wäre?«
»Ein Werkzeug. Eine Waffe. Eine Strategie, wie ich gegen den Dunklen Lord vorgehen kann. Ich erwähnte ja bereits, dass ich meinen eigenen Anführer an ihn verloren habe. Ich kann Laranth Tarak vielleicht nicht von den Toten zurückholen, aber ich muss Thi Xon Yimmon befreien.«
Augwynne Djo nickte. »Und Ihr glaubt, dass Ihr diese Waffe hier findet?«
»Ja, und ich denke, dass das alles vielleicht etwas mit den Ruinen draußen auf der Ebene zu tun hat.«
Die Clanmutter erhob sich und entfernte sich von ihm, doch er hatte die leichte Betrübnis in ihrer Miene bemerkt, und jetzt fühlte er sie als Wogen im Gefüge der Macht, das sich straff zwischen ihnen spannte. »In den Ruinen des Sternentempels? Wir halten uns von ihnen fern – immer. Glaubt Ihr wirklich, dass sich das, was Ihr zu finden hofft, dort befindet?«
»Es gibt dort eine gewisse Restenergie, vermutlich vom Tor der Unendlichkeit. Gewisse Strudel in der Macht – möglicherweise in der Zeit selbst –, und ich verspüre den Drang zu erfahren, was es damit auf sich hat.« Er erwähnte weder das Sith-Holocron noch seine Reaktion auf die Ruinen des Tores.
»Dann habt Ihr die Absicht, dort hinzugehen, um den Ruinen einen Besuch abzustatten?«
»Sofern Ihr es mir gestattet, Clanmutter.«
Sie wandte sich wieder zu ihm um, und in ihren blassen Augen blitzte ein winziger Funken Humor. »Und wenn ich nun Nein sage? Wenn ich Euch den Zutritt zu den Ruinen verwehre?«
Er stand auf. »Dann würde ich fortgehen. Ich würde einen anderen Weg suchen, um das zu entdecken, was auch immer ich entdecken muss.«
»Kein anderer Clan kann dir Zutritt zu diesem Ort gewähren. Wir sind seine Hüter.«
»Ich weiß.«
Sie dachte schweigend über sein Anliegen nach, ohne den Blick auch nur für eine Sekunde von seinem Gesicht abzuwenden, ohne die Machtverbindung zu unterbrechen, die sie zu ihm aufgebaut hatte, seit man ihn in das Rundhaus geführt hatte.
»Ihr könnt die Ruinen besuchen, Jax Pavan, aber eine der Schwesternschaft wird Euch begleiten.«
Er neigte sein Haupt. »Vielen Dank,
Weitere Kostenlose Bücher