Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
Attentatsplänen nicht in die Quere kommen konnten. Stattdessen habe ich dann versucht, sein Vorhaben zu vereiteln. Allerdings war mir da nicht bewusst, dass Sal keine Möglichkeit mehr hatte, noch einen Rückzieher zu machen, als Yimmon geschnappt wurde. Er musste die Sache durchziehen.«
»Das«, sagte I -Fünf, »erklärt eine Menge.«
Sacha ertappte sich dabei, wie sie nickte. »Beispielsweise, warum Vader die Route der Fernpendler nur im Groben kannte.«
»Exakt«, sagte der Droide. »Hätte jemand vom Widerstand auf Toprawa dahintergesteckt, hätte er genau gewusst, wo er uns abfangen muss, was er anscheinend aber erst tat, als er Jax und Laranth durch die Macht spürte.«
»Wir dachten, das solltet ihr wissen«, sagte Haus. »Sagt Jax, dass er seinen Verbündeten auf Toprawa vertrauen kann.«
»Machen wir«, murmelte Den. »Falls wir ihn je wiedersehen.«
40. Kapitel
Jax saß im Schneidersitz unter dem Gipfel des Steinhaufens, mit offenen Augen, während er mit Hand und Verstand die Ecken und Flächen des Sith-Holocrons umfing. Er fühlte, wie die Macht in ihm emporstieg, und erbebte in dem Zwielicht, das ihn umfing wie ein weicher Umhang. Mit forschenden Machtfäden sondierte er die Schließmechanismen des Artefakts, den Siegeln auf den eingeritzten Seitenflächen folgend. Er zitterte, als die flüssige Wärme von Blut aus dem Holocron rann, um sich auf seiner Handfläche zu sammeln, bevor sie auf den Felsen troff, auf dem er saß.
Das Holocron reagierte genau so, wie er es erwartet hatte – als er die filigranen Muster der arkanen Symbole mit seinen Sinnen nachzeichnete, drehten sich die Spitzen der Eckpunkte, eine nach der anderen, die ganz oben als Letzte von allen. Das Holocron öffnete sich wie eine Blüte und enthüllte den Datenkristall in seinem Innern.
Der leise, melodische Singsang, der die verheerte Kammer erfüllt hatte, verstummte. Jax ließ die linke Hand sinken und schaute auf, um den Blicken der drei Frauen zu begegnen, die bei ihm knieten, ihre Hände über dem Holocron verschränkt – ihr Blut mischte sich auf den geätzten Flächen des Artefakts mit seinem.
Sie zogen ihre Hände zurück, und Duala machte sich rasch daran, erst Augwynne Djos Wunden zu verbinden und dann die von Magash. Magash erwiderte den Gefallen, indem sie die Hand ihrer Schwester umwickelte, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder Jax zuwandte.
Jax nahm ihre Fürsorge kaum wahr. Seine gesamte Konzentration war auf die jetzt zugängliche Quelle des Wissens in seiner Hand gerichtet. Selbst wenn er es versucht hätte, wäre es ihm unmöglich gewesen, den Blick davon abzuwenden. Tausend Lichter pulsierten, tausend Stimmen flüsterten, tausend Machtstränge hefteten sich an seinen Geist – an seinen Verstand. Er ertrank in einer Flut des Wissens, und er konnte nicht wegschauen.
»Ist es lesbar, Jedi?« Duala Aidus Stimme drang wie aus großer Ferne an sein Ohr.
Lesbar? Er hätte beinahe gelacht. Er hegte keinen Zweifel, dass der physische Kristall einem mittels eines Hololesegeräts Zugriff auf einige der banaleren Informationen gewährte, die er barg. Dieser Fluss von Wissen hingegen war allein für jenen Machtnutzer bestimmt, der das Holocron geöffnet hatte – für einen Machtnutzer, von dem Darth Ramage fraglos angenommen hatte, dass er mit der Dunklen Seite im Bunde sein musste, um auch nur in Erwägung zu ziehen, den Akt durchzuführen, von dem er glaubte, dass er nötig sei, um den Wissensspeicher des Artefakts zugänglich zu machen. Jax bezweifelte, dass Ramage sich auch nur im Traum vorgestellt hatte, dass eine Gruppe von Machtnutzern mit diesem Ziel zusammenarbeiten und freiwillig ihr Blut vermischen würde.
»Er liest es, Kind«, murmelte Augwynne Djo. Sie beugte sich zu ihm und blickte ihm aufmerksam ins Gesicht.
Jax sah sie durch einen Schleier orangegelben Lichts. Ihre eigenen Machtenergien schienen einen hellen Nimbus um sie herum zu erzeugen. Er wollte ihr danken, aber er war außerstande, zu reden oder sich zu rühren. Er konzentrierte sich auf den Fluss von Bildern, von Gedanken, von Experimenten. Gewiss gab es irgendeine Möglichkeit, die Art von Informationen herauszufiltern, die für ihn von Nutzen sein konnten, oder sie zumindest irgendwie zügig zu durchforsten, um die Spreu vom Weizen zu trennen.
Furcht nagte an ihm. Was, wenn er die Informationen nicht verstand, mit denen er gefüttert wurde? Was, wenn die Flut neuer Impressionen einfach zu groß war? Was, wenn am Ende doch nichts
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