Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
Die, die ihm den Tod gebracht hatte, stand mit einem Sith-Lichtschwert in Händen über ihm. Ihr dunkles Haar mit den silbernen Strähnen war klamm von Schweiß, und sie trug noch immer die Rüstung des Sturmtrupplers. Ihr Blick schweifte von der Leiche zur Klinge in ihrem Griff. Sie schaltete sie aus, und angespannte Stille senkte sich über den Korridor. Dann schaute sie zu Jax auf. »Wow« , sagte sie. »Das war – effektiv.«
Jax schaute auf den toten Inquisitor hinab. Rings um seinen Hals bestand der weinrote Kapuzenmantel bloß noch aus rauchenden Fetzen. »Hilf mir, ihn außer Sicht zu schaffen.«
»Hierher!«, rief Den vom Zugangskorridor zur Medistation herüber. Er bewaffnete sich mit dem am Boden liegenden Blastergewehr. »Fünf hat die Tür aufbekommen.«
Sacha und Jax schleiften den Leichnam bis zur Außenluke des Zugangs, doch dann hinderte Sacha ihn daran, den kurzen Gang zu betreten, und visierte mit einem Handgerät die Kameras über den Türen an. »Nur für den Fall, dass jemand zusieht«, erklärte sie.
Sie betraten den Korridor und zogen Teslas Leiche zwischen sich her. I -Fünf – in seiner R2-Gestalt – hatte tatsächlich die Türen zur Medistation geöffnet und war dann verschwunden. Jax und Sacha entledigten sich ihrer Last, sobald sie sich auf der Medistation befanden, jedoch so, dass man den Toten von der Tür aus nicht sehen konnte.
»Den, verriegle die Türen und halte dich bereit«, sagte Jax knapp, ehe er Sacha folgte, die sich auf die Suche nach dem Droiden begeben hatte. Sie fanden I -Fünf ein Stück weiter den Gang entlang, wo er mit dem Computer kommunizierte, der Thi Xon Yimmons autonome Körperfunktionen kontrollierte.
Beim Anblick des Anführers der Peitsche – und angesichts der Feststellung, dass dieser mächtige Intellekt zu einer schlafenden Masse reduziert worden war – unterdrückte Jax ein Aufwallen von Emotionen. Abermals dachte er mit Grauen an das, was Vader mit Yimmon vorgehabt hatte. »Kannst du ihn aufwecken?«, fragte er I -Fünf.
»Ich habe den Zufluss von Anästhetikum gestoppt und dafür gesorgt, dass ihm stattdessen ein mildes Aufputschmittel verabreicht wird. Abgesehen davon …«
»Können wir ihn so von hier wegbringen?«, fragte Sacha. »Sobald Vader erkennt, dass er einem Phantom nachjagt, wird er als Erstes hierherkommen.«
»Das weiß er bereits«, sagte Jax ernst. »Das bedeutet, dass er gezielt nach mir suchen wird. Es ist mir zwar gelungen, meine Machtsignatur unkenntlich zu machen, aber es wird nicht lange dauern, bis er dahinterkommt. Dazu ist er zu mächtig. Wir müssen Yimmon sofort von hier fortschaffen.«
»Jax …« Die Stimme, kaum mehr als ein Flüstern, drang von Thi Xon Yimmons Lippen. »Der Geist ist willig, aber der Körper …« Er hob eine zitternde Hand, fokussierte den Blick darauf und ließ sie dann wieder sinken.
»Wir müssen dich jetzt hier wegbringen«, erklärte er dem Cereaner. »Kannst du stehen?«
»Das wird er nicht müssen«, sagte I -Fünf. Er dirigierte eine Antigrav-Krankentrage zur Seite von Yimmons Bett. »Was wäre angesichts der aktuellen Umstände logischer, als dass der diensthabende Inquisitor befiehlt, dass der Gefangene in Sicherheit gebracht wird?«
Thi Xon Yimmon war ein kräftiger Mann. Es brauchte Jax, Sacha und I -Fünf, um ihn auf die Trage zu wuchten.
»Mit was für einem Schiff seid ihr hier und wo ist es?«, fragte Jax Sacha.
»Mit der Laranth , die momentan den Namen Raptor trägt. Fünf hat ihre Codes gestohlen. Das Schiff ist im Gewerbeandockhangar, beinahe direkt neben den Außentoren zu diesem reizenden Ort.«
Jax stöhnte laut auf. »Dort habe ich meinen Köder auftauchen lassen.«
»Ja, ich weiß. Wir haben ihn gesehen.«
Jax traf eine rasche Entscheidung. Er ließ seine Machtsinne einem Pfeil gleich davonschießen, suchte Darth Vader – und fand ihn auf derselben Ebene, auf der sie sich befanden. Er kam geradewegs auf sie zu. Sobald die Verbindung zwischen ihnen hergestellt war, wusste er, dass er damit alle Hoffnung darauf, unentdeckt zu bleiben, aufgegeben hatte. Vader selbst war allein – die Sturmtruppen und Inquisitoren durchkämmten die Zone von unten nach oben, vermutlich in der Absicht, jedwede Eindringlinge auf ihrem Weg nach oben zur Nordhalbkugel zu treiben. Hatte Vader sie etwa nicht über das Täuschungsmanöver informiert?
»In Ordnung«, sagte Jax. »Wir müssen auf einem anderen Weg von hier verschwinden. Wisst ihr, wo sich noch andere
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