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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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weitere anonyme Kämpferin für die Große Sache.«
    Vielleicht geht es für uns dieses Wochenende um eine andere Große Sache, dachte sie, in der Hoffnung, dass in dem blendenden Licht nicht auffiel, wie sie bei diesem Gedanken errötete.
    Sie kehrte in den Turm zurück, abgeschirmt vor den grellen Lichtblitzen, und studierte die verwaiste Kammer. Inklusive Beobachtern, Signalgebern und Schreibern waren in den meisten Signalstationen im Inland mindestens vier Arbeiter tätig. In vielen, die Signalverkehr in mehr als eine Richtung leiteten, waren es noch mehr. Was einst als Frühwarnsystem seinen Anfang nahm, war zum logistischen Rückgrat des Staates geworden und diente dazu, alles zu übermitteln, vom Wetterbericht bis hin zu Lieferänderungen. Als die Jahrzehnte verstrichen, ohne dass sich der erwartete Feind blicken ließ, hatten viele mit Befehlsgewalt angefangen, das Netzwerk für private Nachrichten zu verwenden, wie jene, die sie und Jogan miteinander gewechselt hatten. Das Netzwerk war eine der größten Errungenschaften der Neuzeit gewesen, wurde heute jedoch noch mehr beansprucht als früher schon, und sie rechnete jeden Moment damit, dass das Kriegskabinett zuschlagen würde.
    Soll mir recht sein , dachte sie. Jetzt bin ich ja hier.
    »Wo arbeitet der Gedankenrufer?«, fragte sie.
    »Manchmal hier, manchmal auf dem Balkon oder im Hof«, sagte Jogan, der von draußen zurückkehrte. Als die Botschaft fertig übermittelt worden war, wischte er den Zylinder mit einem feuchten Stofftuch sauber. »Unten gibt es einen Meditationsraum, der eine gewisse Privatsphäre bietet, doch das scheint für euresgleichen ja ohnehin keine Rolle zu spielen.«
    »Stimmt«, sagte sie, als es ihr wieder einfiel. »Du kannst die Macht nicht einsetzen.«
    »Mir gefällt meine Methode, Nachrichten zu schicken, eigentlich ganz gut.« Er deutete auf die Tür neben sich. »Sonnenuntergang?«
    Irgendwie fand Quarra sich auf dem westlichen Balkon wieder, hoch über der tosenden Brandung. Das Leben ging jetzt ohne sie weiter. Sie traf keine Entscheidungen mehr, nicht bewusst jedenfalls. Dort draußen zeigte sich zwischen den tief hängenden Wolken und dem Horizont wie versprochen ein orangefarbenes Lodern.
    »Die Korallenbänke im Süden sind sogar noch hübscher. Wir haben ein Ruderboot – vielleicht kannst du sie dir morgen ansehen.« Jogan tauchte neben ihr auf, mit einer Flasche und einem Glas in der Hand. »Aus Belmers Geheimvorrat.« Er goss ihr ein. »Tut mir leid, aber wir haben nur ein Glas. Belmer trinkt aus der Flasche.« Mit einem Zwinkern tat er genau das.
    »Damit verbringt ihr Burschen also eure Tage«, sagte sie. »Ihr sitzt das ganze Jahr über hier draußen, trinkt …«
    »… und wir schreiben verheirateten Frauen.«
    »… trinkt und schreibt verheirateten Frauen, während der Große Feind jenseits der Wellen lauert.« Sie nippte am Glas und nickte. »Ich bin Stationsmeisterin, weißt du? Ich könnte das melden.«
    »Das Risiko gehe ich ein.«
    Die Sonne verschwand, und der Wolkenteppich löschte den übrigen Himmel aus. Als sie spürte, wie der Wind an Stärke gewann, schob sie sich näher an das Geländer heran, wo er stand und trank. »Warst du nie verheiratet?«
    »Nein, und das weißt du auch«, sagte er. »Darüber haben wir uns in Nachricht Nummer zwei ausgetauscht.«
    Quarra grinste. Ihr Familienstand war erst in Nachricht Nummer zwölf erstmals zur Sprache gekommen. »Ich schätze, es ist schwer, sich Gedanken darüber zu machen, eine Familie zu haben, wenn man ganz am Ende der Nahrungskette steht.«
    »Am Ende der Nahrungskette«, wiederholte Jogan, wandte sich um und ließ den Blick über den Ozean schweifen. »Das gefällt mir.«
    »Tut mir leid … Hat dich das verletzt?«
    »Nicht mehr, als überhaupt hier zu sein. Das hier ist die Front «, sagte er. Er packte sie an den Schultern, drehte sie um und zeigte mit dem Finger. »Siehst du diese Boje da draußen? Aus dieser Richtung kam die Botin, vor zweitausend Jahren. Irgendwo dahinter lauert das gewaltigste Böse, das Kesh je gesehen hat – der leibhaftige Teufel. Natürlich könnte ich stattdessen auch landeinwärts stationiert sein, um die banalen Nachrichten anderer Leute weiterzugeben – oder ich bin hier und sage der Welt jede Nacht, dass alles nach wie vor in bester Ordnung ist .«
    »Wie tiefgründig«, sagte sie und leerte ihren Drink. Sie stellte das Glas auf die Brüstung. »Das hast du mir auch mal geschrieben.« Mehrmals, erinnerte sie

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