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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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sich. »Das ist ein guter Grund, um hier zu sein.«
    Er nickte. »Also«, sagte er und stellte die Flasche beiseite, »warum bist du hier?«
    Quarra lachte. »Ich wurde hierher versetzt wie alle anderen auch!«
    »Das meine ich nicht.« Er drehte sie von der Aussicht weg und sah sie mit dunklen, ernsten Augen an. »Was machst du ausgerechnet hier ?«
    »Was … was meinst du damit?«, stammelte sie, überrascht über die Veränderung in seinem Tonfall.
    »Ich meine damit, dass eine Frau in deiner Position Besseres zu tun hat, als hier rauszukommen und mit einem Soldaten vom Signalkorps zu quatschen.«
    »Und wenn ich nun das Meer sehen wollte?«
    Er lächelte – doch er lachte nicht.
    Sie atmete aus und sagte den Namen. »Brue.«
    »Brue. Was macht dein Gatte noch gleich? Ich dachte, er hätte irgendwas mit dem Ausbildungsdirektorat zu tun?«
    »Er bringt den Alten die Glasbläserei bei.«
    »Nun, das ist …« Quarra wandte den Blick ab, als Jogan innehielt und schließlich von Neuem ansetzte. »Ich bin sicher, dass es ihm viel bringt, mit ihnen zu arbeiten«, sagte er schließlich.
    »Zählen Kopfschmerzen auch dazu?« Quarra lächelte verhalten. »Brue hasst jede einzelne Minute davon. Sie sind Veteranen, und obwohl sie alle längst im Ruhestand sind, müssen sie trotzdem irgendetwas für die Sache tun, so wie wir alle. Also stehen diese schrulligen Leute in der Fabrik, und jeder Einzelne von ihnen denkt, er habe einen höheren Rang als Brue. Was vielleicht nicht so wäre, wenn Brue überhaupt einen Rang besäße …« Quarras Stimme verklang.
    »Trotzdem sorgt er dafür, dass die Leute etwas Nützliches machen. Mehr können wir nicht tun, oder?«
    »Nein«, sagte sie kopfschüttelnd. »Oder doch. Es ist vielleicht alles, was er tun kann – aber ob dem tatsächlich so ist, wird er niemals erfahren, weil er es nicht darauf ankommen lässt. Brue ist den Kindern ein guter Vater, und obwohl ich so viel zu tun habe, hat er ein respektables Heim für uns geschaffen …«
    »Aber er ist nicht mehr der Mann, den du geheiratet hast?«
    »Doch, das ist er – und genau das ist das Problem. In zwanzig Jahren habe ich es von der Versorgungsangestellten zur Gedankenruferin, dann zur Materialaufseherin und schließlich zur Stationsmeisterin gebracht. Erfolgreiche Stationsmeister haben gute Chancen, Bürgermeister zu werden. Am Ende hasse ich meine Arbeit zwar auch immer, doch jedes Mal finde ich eine Möglichkeit, künftig etwas Besseres zu machen. Brue hingegen schafft es nicht einmal, ein altes Fossil in die Schranken zu weisen, dessen Autorität schon vor dem Urkataklysmus erschöpft war!«
    Quarra stockte der Atem. Es war wie in ihren Nachrichten, bloß, dass sie diesmal nicht von einem Wortlimit gestoppt wurde. Sie hatte das nicht sagen wollen, hatte sich nicht über Brue beschweren wollen. Das war ihm gegenüber nicht fair. Deshalb war sie nicht hergekommen. Aber wofür war sie dann hergekommen?
    »Weißt du«, sagte Jogan, »wenn er die richtige Einstellung hat, ist das doch gar nicht so übel. Hier passiert zwar nicht viel, doch den Leuten Dinge erzählen zu können, gefällt mir irgendwie. Jede meiner Meldungen von hier – ist eine kleine Geschichte , die Satz für Satz …«
    Jogan brachte seine Ausführungen nicht zu Ende, weil Quarra inzwischen erkannt hatte, wofür sie hergekommen war. Er widersetzte sich ihrem Kuss nicht. Sie drehte ihn so, dass er mit dem Rücken am Balkongeländer stand, drängte sich gegen ihn und küsste ihn noch leidenschaftlicher. Nach so vielen Monaten und so vielen Worten empfand sie überwältigende Erleichterung, endlich an diesem Ort zu sein, dies zu tun. Sie hatten genug geredet.
    »Quarra.« Der Name hing sanft in der Luft. Er zog sie fester an sich.
    Sie drehte seinen Kopf so, dass sie mit den Lippen über seine Wange streichen konnte, öffnete – dem Ozean zugewandt – die Augen … und entdeckte den riesigen fliegenden Klecks, der just in diesem Moment aus dem Nebel auftauchte. »Jogan!«
    Der Mann sah sie panisch an, voller Furcht davor, zu weit gegangen zu sein. Doch als er ihre Augen sah, drehte er sich um und blickte in dieselbe Richtung. »Was zur Hölle ist das?«
    Das schattenhafte Gebilde gewann beim Näherkommen an Kontur. Es war dickbäuchig und abgerundet wie ein in die Lüfte gehobener Proviantbiskuit – nur gigantisch groß, so hoch wie der Signalturm selbst. Fluoreszierende Muster verliehen dem Ding ein knurrendes, fremdartiges Gesicht. Direkt unter der Masse

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