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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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kamen aus jedem besiedelten Gebiet, lauter als alles, was er je gehört hatte. Quarra hatte erklärt, dass es sich dabei um eine Art Warnsirenen handelte: riesige Glasröhren, durch die heißer Wasserdampf geleitet wurde, der dann das Pfeifen erzeugte. Jedes Dorf schien eine dieser Sirenen zu haben. Es war der vierte Morgen seit der Ankunft der Sith-Flottille, und die Alarme schrillten noch immer .
    Wachsam.
    Weiter vorn entdeckte Edell eine weitere Wegstation und zog die Kapuze des Regenmantels, den er einem der Seeleute abgenommen hatte, tiefer ins Gesicht. Sein Aussehen bereitete ihm nach wie vor Sorge. Jogans Alanciar-Uniform war ihm zu groß gewesen, und Edell hatte erwogen, stattdessen die Kleidung der Matrosen anzulegen. Dann hatte Quarra ihm den Mantel und eine getönte Brille gegeben, die sie an Bord des Schiffs gefunden hatte, um damit seine Augen zu verbergen. Das und einige kleine Veränderungen im Gesicht würden genügen, um seine Identität zu verschleiern, hatte sie erklärt. Edell konnte sich nicht vorstellen, dass sie damit recht hatte.
    Und doch hatte es bislang funktioniert. Am ersten Tag und in der ersten Nacht ihrer Reise, als sie die bewaldeten Berge nördlich der Meori-Bucht überquert hatten, waren sie niemandem begegnet. Seit sie am zweiten Tag auf der Straße unterwegs waren, hatten sie allerdings jede Menge Keshiri gesehen – größtenteils Soldaten auf dem Weg nach Westen. Alle hatten sie aufgehalten, und jede Begegnung war auf dieselbe Art und Weise verlaufen. Jetzt, an der Kreuzung, begann das Spielchen von Neuem.
    »Wen haben wir denn da?«, fragte der bewaffnete Wachmann und musterte Edell.
    »Einen der Darsteller für Kerebba«, entgegnete Quarra und reichte ihm ihre Identifikationspapiere.
    »Heute Abend? Tja, ich schätze, dass sie nicht mit der Tradition brechen wollen. Besonders jetzt nicht!« Der Mann trat zu seinem Wachhäuschen zurück und nickte Edell zu. »Er ist in Ordnung. Ihr könnt passieren.«
    Quarra steckte die Dokumente in ihre Tasche und marschierte die Straße nach Norden entlang. »Kommt«, knurrte sie Edell zu.
    Der Hochlord stapfte ihr nach. »Wovon hat er da gerade gesprochen? Warum lassen sie mich immer durch?«
    »Das werdet Ihr noch früh genug sehen.«
    Er packte ihre Weste und riss sie herum, damit sie ihn ansah. »Du bist nicht in der Position, um mich zu bevormunden, Keshiri!«
    »Und Ihr seid nicht mehr in der Position, um mich herumzuschubsen«, sagte sie. Hinter ihnen schaute die Wegstationswache zu ihnen herüber. In der Hütte waren noch mehr Männer, und gleich abseits der Straße, in Sichtweite, ragte ein besetzter Signalturm in die Höhe. »Ich brauche bloß ›Sith‹ zu rufen, und Ihr seid tot«, sagte sie kalt. »Und wahrscheinlich in Eure einzelnen Gliedmaßen zerlegt.«
    Hinter der Brille weiteten sich Edells goldene Augen. Widerwillig ließ er sie los und folgte ihr weiter die Straße entlang. In dieser Frau steckte mehr, als er anfangs dachte.
    Dies bestätigte sich eine Stunde später erneut, nachdem sie eine ganze Weile geschwiegen hatten. Ihm wurde bewusst, dass sie nicht bloß mürrisch war, weil sie ihm als unfreiwillige Führerin dienen musste. Als er sie darauf ansprach, antwortete sie ihm.
    »Ich sorge mich um meine Familie.« Sie sah ihn schroff an. »Ihr wisst doch, was das ist, oder?«
    »Deine Familie«, sagte Edell. »Hast du Kinder?«
    »Kommt darauf an. Ihr fresst sie doch nicht, oder?«
    Edells Augen verengten sich. »Deine Kinder waren nicht bei der Signalstation. Hast du sie fortgeschickt?«
    Quarra starrte ihn einfach nur grimmig an.
    Da fügten sich die Puzzleteile für Edell plötzlich zusammen. »Ah, ich verstehe. Du hast tatsächlich einen Mann – und es ist nicht dieser stramme lila Bursche aus dem Turm.« Er lachte amüsiert. »Wie es scheint, bin ich nicht der Einzige, den du zu verbergen suchst.«
    Sie wandte das Gesicht ab und ging weiter. »Ich glaube nicht, dass ich es nötig habe, mich von einem Sith für mein Tun verurteilen zu lassen.«
    »Oh, ich verurteile dich nicht«, entgegnete Edell mit einem Funkeln im Auge. »Ich würde sogar sagen, dass du mehr mit den Sith gemeinsam hast, als du denkst.«
    Der Kanal verfügte über zwei Verkehrsspuren, mit einem weißen Leinpfad in der Mitte. »Groß«, sagte Edell. »Fast so wie ein richtiger Fluss.«
    »Früher war es das. Wir haben Verbesserungen vorgenommen.«
    Edell verfolgte, wie Lastboote und Schuten die Kanäle rauf und runter eilten, von Doppelgespannen

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