Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)
anheimfallen.«
»Und das bereitet dir Sorge?«
»Nicht im Geringsten«, entgegnete Iliana, während sie in einem Wirbel von Spitzenborte einem anderen Ausgang zustrebte. »Er hat seine Männer handverlesen, und jeder, dem Bentado sein Vertrauen entgegenbringt, verdient es zu ersaufen.«
7. Kapitel
Das Segelschiff trug den Namen Malheur , und Edell ging durch den Kopf, dass es wohl tatsächlich ein ziemliches Malheur war, dass es die Keshiri-Seeleute in jener Nacht aufs Wasser hinaustrieb.
Nur Minuten, nachdem sie das Boot entdeckt hatten, waren er und seine Leute vom Südufer der Halbinsel aufgebrochen – der Trutzspitze, wie sie auf der örtlichen Karte genannt wurde. Sie hatten nur innegehalten, um Quarra und den Mann namens Jogan als Gefangene an Bord zu schaffen. Die Frau hatte lautstark protestiert; der von Fieber geplagte Mann kam immer wieder zu sich und versank dann wieder in Ohnmacht. Doch Edell brauchte einen Führer, und bislang hatte Quarras Gatte – falls er das war – gut als Druckmittel funktioniert.
Das Timing war gut: Die Streitkräfte von Garrows Hals trafen just in dem Moment ein, als sie in der trüben Nacht verschwanden. Die Soldaten würden den Turm verwaist und durchstöbert vorfinden – Ulbricks Leiche hatten sie in eine Zisterne geworfen. Unterdessen machten sich Edell und die anderen auf dem Weg zu dem Schiff, das er gesehen hatte. Sie mussten hart gegen die Strömung anrudern, um noch im Schutz der Nacht zur Malheur zu gelangen.
Die Keshiri-Matrosen hatten tatsächlich nichts von der vorangegangenen Schlacht mitbekommen. Sie waren vollkommen überrascht. Trotzdem kämpften sie wie wilde Tiere. Die Sith brauchten bis zum Einbruch der Dämmerung, um die Malheur unter ihre Kontrolle zu bringen, und selbst dann stand noch einer der Verteidiger auf den Beinen, während die anderen alle bis zum Tode gekämpft hatten.
Als jetzt die Sonne zu ihrer herbstlichen Mittagsposition im Norden aufstieg, war das letzte Besatzungsmitglied der Malheur unter der Folter seiner Peiniger in schreiender Agonie gestorben. Vom Bug aus verfolgte Edell, wie Peppin aus dem Steuerhaus kam und ihre Handschuhe abstreifte. »Was habt ihr in Erfahrung gebracht?«
»Nicht viel«, sagte Peppin. »Für Meeresfarmer waren sie aus ziemlich hartem Holz geschnitzt.«
»Das scheint hier allgemein üblich zu sein«, entgegnete er und schaute zum Vorderdeck hinüber, wo Quarra und ihr Gefährte an einen Mast gebunden worden waren.
»Das Schiff war hier draußen, um Krustentiere zu fangen. Planmäßig soll die Malheur noch eine Woche lang hierbleiben, ehe sie sich auf den Rückweg macht.«
Edell ließ den Blick über die Küstenlinie schweifen. Nirgendwo an Land waren Signalstationen auszumachen, sodass die Keshiri keine Möglichkeit hatten, die Malheur früher zurückzubeordern – und der einzige Weg, wie sie sehen konnten, wer sich an Bord des Gefährts befand, war aus der Luft, von einem Uvak aus. »Wir könnten hier also eine Weile bleiben.«
Peppin wirkte überrascht. »Aber vielleicht müssen wir das gar nicht, Sir. Die Keshiri haben gute Karten von den hiesigen Strömungen. Um nach Hause zurückzukehren, müssen wir möglicherweise bloß den Anker lichten.«
»Nach Hause.« Edell blickte zu dem einzelnen quadratischen Segel hinauf, das um die Rahen zusammengerollt war. Peppin konnte rausfinden, wie man das Schiff steuerte, keine Frage. Sie gehörte schon seit Jahren zu seinem Stab und hatte sein Wissen über das Ingenieurswesen schier in sich aufgesogen. Sie konnten es schaffen – und es erschien sinnvoll, so schnell wie nur möglich nach Hause zurückzukehren. Auf diese Weise würden sie die Mission wie befohlen beenden, und sogar ein einfaches Ernteschiff mitzubringen würde als Erfolg verbucht werden. Die Malheur war größer als jedes seetaugliche Schiff, das Keshtah je hervorgebracht hatte.
Peppin las seine Gedanken. »Das Schiff wäre ein gutes Transportmittel – anschließend könnten damit ein paar hundert Sith oder mehr zurücksegeln, schätze ich. Was wesentlich einfacher wäre, als sie einzufliegen.« Sie hielt inne. »Und um einiges sicherer.«
Edells Gedanken schweiften zu ihrer explosiven Ankunft zurück – und dann erinnerte er sich an den Traum, der ihn heimgesucht hatte, als er im Delirium am Strand lag. Seine Stimmung verdüsterte sich. Würde es ihm als persönlicher Triumph genügen, die Malheur heimzubringen? Nein, nicht so, wie die Dinge zu Hause lagen. Korsin Bentado bereitete
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