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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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Adari-Darstellerin. »Von weither kommend, stieg ich aus dem Meer empor, um euch Kunde voll Furcht und Staunen zu bringen. Ich bin der Fels, der sich aus der See erhob, und ich will euch von der drohenden Flut berichten!«
    Edell starrte sie an. Adari Vaal. Yaru Korsins Vertraute – oder seine Gespielin, je nachdem, welcher Darstellung man Glauben schenkte. Die Frau, die erfolglos einen Keshiri-Aufstand angezettelt hatte – und dann geflohen war, um einen feuchten Tod zu finden. Er schaute sich um. Die anwesenden Keshiri schienen den Monolog schon zuvor gehört zu haben. Einige sprachen ihn sogar lautlos mit, während die Schauspielerin ihn vortrug.
    »Es gibt Feinde jenseits eures Horizonts, Volk von Alanciar. Ihr könnt sie nicht sehen, da das Segel eures besten Schiffs nicht genügt, um zu ihnen zu gelangen. Ihr könnt sie nicht hören, obgleich sie ihr Böses in gefährlichem Geflüster schmieden, das der Wind mit sich tragen mag.«
    Edell murmelte in Quarras Ohr: »Das ist bloß schwülstiges Gerede. Sie sollte einfach rundheraus sagen, worauf sie hinauswill.«
    »Das ist eine Zeremonie«, gab Quarra im Flüsterton zurück. »Sie findet alle zehn Jahre statt.« Quarra erklärte, dass Adaris heimlicher Widerstand gegen den Stamm zehn Jahre gedauert habe – und auf der Bühne berichtete die Schauspielerin jetzt von diesem Stamm und seiner Boshaftigkeit. Die Sith-Darsteller betraten die Bühne, sie kamen hinter demselben »Fels« hervor wie zuvor Adari. Das Publikum pfiff und keifte.
    Adari hob ihren Stab gen Himmel. »Ja, die Sith sind die prophezeiten Destruktoren, die Zerstörer – doch habt keine Furcht! Denn ich habe euer Alanciar erblickt, das von der Natur mit so viel mehr Geschenken gesegnet wurde als Keshtah.« Sie ging am Rande der Bühne entlang und deutete in die Ferne. »Eure Wälder sind den ihren überlegen – ihr habt gutes, starkes Holz für Segelschiffe. Die Dschungel von Keshtah indes bieten wenig, das Gewicht zu tragen vermag. Eure Feldtiere sind den ihren überlegen – ihr habt das mächtige Shumshur und den flinken Muntok. Abgesehen von den Uvaks gibt es auf Keshtah keine Kreaturen, denen sich Zaumzeug anlegen ließe.«
    »Weil wir alle anderen gegessen haben«, warf einer der Sith-Gaukler ein und erntete dafür schallendes Gelächter. Er warf die Arme vor sich, um einen gewaltigen Wanst nachzuahmen, und watschelte unter abfälligem Gejohle und Schmährufen umher.
    »Narren, Narren!«
    Adari lächelte. »Ja, auch das – das Volk von Alanciar ist ihnen selbst vom Verstand her überlegen. Mit Flammenbrühe und Spiegeln schuft ihr die Feuergloben, um eure Straßen und Häuser zu erhellen. Eure Kanäle bieten euch schnelle Transportwege. Der Fortschritt erreicht alle in Alanciar!«
    Edell ließ den Blick über die Zuschauer schweifen, während die Aufzählung der Erfolge der Alanciari weiterging. Bis zu diesem Moment hatte er sich gegen die Sehenswürdigkeiten gesperrt, die Alanciar zu bieten hatte. Sie hatten schon lange vermutet, dass der Kontinent fortschrittlicher war als Keshtah. Jetzt jedoch, umgeben von Feinden, überkam ihn großes Unbehagen. Er war bei einem Stamm aufgewachsen, der vom Weg abgekommen war. Nichts war gewiss gewesen. Das war es auch, was ihn als Jugendlicher so an der Architektur und dem Ingenieurswesen angezogen hatte: Dort gab es Regeln, unveränderlich und unumstritten.
    Ja, im Zuge der Erneuerung waren viele Schäden behoben worden, um den Sith wieder etwas zu geben, woran sie glauben konnten – doch die Alanciar-Keshiri hatten nie aufgehört zu glauben, seit Adari Vaal vor zweitausend Jahren zu ihnen gekommen war. Als Edell die Gesichter vor sich musterte, sah er allerorten Selbstsicherheit.
    Warum wurde ich nicht hier geboren?
    »Ich werde euch die Sprache der Üblen lehren. Ihr werdet sie als eure Heimatsprache sprechen, damit ihr sie erkennt, wenn sie kommen. Und ich lasse euch noch ein weiteres Geschenk zuteilwerden«, sagte die Sprecherin, die den glühenden Stab in Richtung der Keshiri-Seeleute sinken ließ. »Die größte Waffe der Sith ist eine Kraft, die als die Macht bekannt ist. Einige von euch besitzen diese Kraft ebenfalls, in ihrem Innern!« Als der Feuerglobus den ersten Seemann berührte, riss er sich sein Kostüm herunter, um darunter eine samtig weiße, goldverzierte Tracht zu enthüllen. »Ich selbst besitze diese Macht nicht. Doch ihr vielleicht schon – und jetzt wisst ihr, dass ihr in euch danach suchen müsst. Denn ihr seid die

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