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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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der Tiere gezogen, die Quarra als Muntoks bezeichnete.
    »Warum sind die Boote so schnell?«, fragte er. Zu Hause hatte er sich mit dem Gedanken beschäftigt, ein ähnliches Kanalsystem für die Frachtverteilung zu entwickeln, das mit den Reparaturen der Aquädukte einhergehen sollte. Am Ende hatte er es aufgegeben. Rascher Verkehr erzeugte Kielwasser, das die Verkleidung der Mauern beschädigte.
    »Seht genauer hin.«
    Edell kniete nieder und ertastete den glatten Boden des Kanals. »Beton!« Die Keshiri daheim kannten das Gemisch zwar – Mörtel, Sand und Wasser waren reichlich vorhanden –, benutzten es jedoch selten, da sie es vorzogen, mit Platten aus poliertem Felsgestein zu arbeiten. Und wenn sie doch Beton verwendeten, setzten sie ihn so ein, dass es nicht auffiel. Die Alanciar-Keshiri hingegen schienen ihr gesamtes Flusssystem damit verkleidet zu haben. »Das muss Jahrhunderte gedauert haben!«
    »Wir hatten Zeit.«
    Edell überquerte zusammen mit ihr die Brücke, ohne einem weiteren verwirrenden Gespräch mit einem Wachmann nennenswerte Beachtung zu schenken. Der Hochlord hatte noch immer keine Ahnung, worüber sie redeten, doch er gewahrte keine Täuschung in Quarras Machtaura. Edell hatte ihr aufgetragen, ihn zum Regierungssitz zu bringen, und sie schien zu gehorchen. Der Großteil des Kontinents lag im Nordosten, und sie reisten schon seit Stunden im Zickzack in diese Richtung. Zudem gab sie allmählich bereitwilliger Informationen über ihre Welt preis, vielleicht in der Annahme, dass der Anblick, der sich ihm bot, Eindruck auf ihn machte.
    Er war sorgsam darauf bedacht gewesen, ihr keinen Anlass dazu zu geben, das zu denken. Immerhin stammte sein Volk von den Sternen. Und obgleich Jahre des Studiums der Omen ihn dem Ziel, auch nur eine einzige Sache an Bord des uralten Schiffs nachzubauen, nicht auch nur eine Winzigkeit näher gebracht hatten, entging kein Detail der Wasserräder, der Ziegelfestungen und der befestigten Flüsse seiner Aufmerksamkeit. Der Umstand, dass es dergleichen hier überhaupt gab, war für ihn allerdings nicht leicht zu akzeptieren. Es fiel ihm schwer zu glauben, dass das Volk, das sich dafür verantwortlich zeigte, derselben Spezies angehörte wie die Keshiri, die er kannte. Wie hatten sie sich so entwickelt?
    »Wir sind da«, sagte Quarra. »Kerebba. Weiter reisen wir heute nicht.«
    Kerebba war die größte Stadt, die er bislang zu Gesicht bekommen hatte – düster und wenig einladend. Nicht nur beim Bau der Kanäle war Beton zum Einsatz gekommen, die Alanciari lebten in uninspirierten Blöcken davon. Als die Sonne über dem grauen Horizont verschwand, überflutete eine bedrückende Dunkelheit die Straßen, und ständig war da dieses verdammte Pfeifen – hier noch lauter als je zuvor.
    »Ich will nicht in einer bevölkerten Gegend übernachten«, sagte er und hob die Stimme, als sie sich dem Marktplatz näherten.
    »Wir können aber nicht weitergehen. Die Straßen sind abgeriegelt.«
    »Letzte Nacht waren sie nicht abgeriegelt! Wovon redest du eigentlich …« Edell verstummte erstaunt. Er blickte zu den Signalrohren auf einem Dach ganz in der Nähe hinüber. Das Pfeifen hatte aufgehört. Besorgt versuchte er, Quarra dichter zu sich heranzuziehen, wurde dabei jedoch von jungen und alten Keshiri herumgeschubst, die auf die Straßen hinausdrängten. Die meisten trugen Uniformen wie die, die sie auf dem Weg hierher gesehen hatten, aber nicht alle. Einige, stellte er fest, waren vergleichsweise festlich gekleidet, in hellen Farben. Noch mehr Keshiri strömten herbei, plappernd und lachend. Einen Moment lang glaubte er, unter ihnen einen Menschen auszumachen …
    »Hier ist einer!«, rief Quarra und riss Edells Kapuze zurück. Der Hochlord stand verblüfft da, als die Keshiri rings um ihn herum ihn anglotzten. Seine Hand glitt unter den Regenmantel, an die Stelle, wo sein Lichtschwert hing. Doch just, als er die Waffe packte, lachte die Menge.
    Sie lachten. Die Einheimischen, die ihn umringten, johlten und klatschten, während sie auf das entblößte Gesicht des Neuankömmlings wiesen, blasser und rosiger als das jedes Keshiri. Quarra hatte Edell mit ein bisschen provisorischer Gesichtsfarbe wütende schwarze Streifen um die Augenpartie unter der Brille gemalt, um ihm ein bedrohliches Aussehen zu verleihen. Jetzt zog sie hinten am Mantel und zerrte ihn Edell vom Leib, um seine Kleidung darunter zu enthüllen – und die deaktivierte Waffe.
    »Er ist großartig!«, rief ein

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