Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)
ihre gewaltigen Gegenstücke. »Doch wenn es darum geht, diese Kontrolle zu erreichen … Das ist der Punkt, an dem wir stets versagen. Es gibt einfach zu viele Variablen. Zu viele Sklaven, die etwas anderes anstreben als unseren Ruhm. Zu viele Möchtegern-Sith, die auf entgegengesetzte Ziele hinarbeiten.« Mit einem Ruck des Handgelenks schleuderte er die Miniluftschiffe über den Tisch. »Pandämonium – ein wildes Durcheinander!«
Edell sagte nichts. Bentado sprach immer so. Der Mann gehörte zusammen mit den anderen Schauspielern auf die Bühne.
»Als ich noch jung war«, fuhr Bentado fort, »dachte ich, Yaru Korsin hätte die Lösung. Entsinnt Ihr Euch dessen? Er brachte die Keshiri mit einer List dazu, an ihn zu glauben. Er hat den Kontinent nicht erobert – er kam einfach daherspaziert und übernahm, was da war. Den ersten Teil hat er richtig gemacht, den zweiten allerdings nicht. Die Folge davon waren sein eigener Tod – und ein verlorenes Jahrtausend. Doch hier …« Bentado hielt inne, um ein Modell der Signalstation zur Hand zu nehmen. »Hier kann ich alles noch mal machen – und diesmal richtig. Genau wie Korsin hat es mich aus dem Himmel an diese Gestade verschlagen. Hier gibt es ein funktionierendes Regierungssystem, das ich meinem Willen unterwerfen werde, um es nach meinen Vorstellungen neu zu gestalten – und hier gibt es keine Sith.«
Edell dachte über Bentados Worte nach. Ganz gleich, was er von dem Mann hielt, von dem sie stammten – die Idee an sich war interessant. Einem Sith-Lord allein würde es vermutlich niemals gelingen, eine Masse von Leuten dazu zu bringen, in seinem Namen zu arbeiten – es sei denn, das System funktionierte bereits. Alanciar war ein schlagendes Herz, das seine Armeen durch die Macht der Gewohnheit gewappnet hielt. Alles, was nötig war, war ein Sith-Lord, der die Führung übernahm, ohne die Räder der großen Maschine dabei zu stören.
»Das ist eine gute Idee, Hochlord«, sagte er schließlich. »Eine sehr gute. Jemand sollte sich daran erinnern, wenn wir uns die Galaktische Republik vornehmen.«
Bentado lächelte.
»Allerdings gibt es ein Problem dabei, das in Alanciar zu machen«, sagte Edell. »Ihr seid hier nicht der einzige Sith.«
»Die Leute in diesem Gebäude sind mir treu ergeben«, sagte Bentado. »Sie werden für mich arbeiten.«
»Und wie lange, hier oben eingepfercht? Das sind Menschen. Sie können nicht hinaus, andernfalls würden die Keshiri sofort erkennen, dass sie anders sind.«
»Euch haben sie auch nicht aufgehalten!«
»Er hatte Hilfe«, sagte Quarra, die zum ersten Mal das Wort ergriff. »Motivierte Hilfe. Ich versichere Euch, dass Euch niemand sonst helfen wird, sobald sie Euch hier finden.« Mit finsterer Miene wies sie mit dem Daumen in Richtung des Ausgangs. »Und Ihr habt unsere Anführer getötet. Ob Ihr Euch nun im Bunker verkriecht oder nicht, am Ende wird mein Volk kommen und nach ihnen suchen.«
Edell las Frustration in der Miene seines Rivalen. Nein, Bentado hatte nicht allzu weit vorausgedacht. Und Edell wusste etwas, das Bentado nicht wusste, etwas, das er nicht einmal Quarra erzählt hatte. »Die nächsten Luftschiffe könnten früher eintreffen, als Ihr erwartet. Wir müssen anfangen, darüber nachzudenken, wie wir sie sicher hereinbringen. Euer Plan – er ist interessant. Doch als ein einziger, vereinter Stamm werden wir mehr erreichen.«
»Dann möge der beste Stamm gewinnen!«
»Nein, wir werden das nicht noch einmal durchmachen.« Edell warf Quarra einen raschen Blick zu, um sie mit seinen Blicken in Richtung Ausgang zu drängen. Als er sah, wie sie sich in Bewegung setzte, ging er zu den Wachen hinüber. »Hochlord Bentado hat die Kontrolle über die Keshiri dieses Kontinents übernommen. Ihr werdet ihn unterstützen, bis Verstärkung eintrifft. Dann werden wir gemeinsam daran arbeiten, unsere Macht hier zu konsolidieren – im Namen des Stammes und im Namen von Großlord Hilts.«
Bentado stieß ein verärgertes Seufzen aus. »Ihr wart schon immer ein Langweiler.« Unverzüglich befahl er den Wachen: »Ergreift ihn!«
Bentados Lakaien an der Tür traten einen Schritt vor, doch dann blieben sie stehen. Edell war bereits in Bewegung, mit aktiviertem Lichtschwert. Mit einem schwirrenden Hieb, der in der Bauchgegend durch beide Wachen fuhr, machte er den Weg frei. »Quarra, lass uns verschwinden!«
Quarra stürmte durch die Tür, an Edell und seinem glühenden Lichtschwert vorbei. Er drehte sich auf der
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