Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)
Krater aufsteigen – und darin verschwinden konnte. Es würde kein Selbstmord sein, sondern eine Befreiung.
Die Sith waren auf Uvak-Rücken weit gereist, doch die Neshtovar waren die Bewahrer von generationenaltem Wissen um die Luftströmungen von Kesh. Sie wussten, wie seltsam sich der Strahlstrom verhielt, wenn sich die Sessalspitze regte. Reiter, die hoch genug flogen, verschwanden einfach hinter dem morgendlichen Horizont, weit draußen über dem großen östlichen Meer. Sie würde hoch emporsteigen – und der Wind würde sie und jeden Uvak erfassen, der ihr folgte.
Ungeachtet ihrer ersten Abneigung gegen Uvaks wand sie sich bei dem Gedanken an das, was dann geschehen würde. Der panische Schwarm würde gegen den Sog ankämpfen, doch in dieser Höhe hatten sie Kesh nichts entgegenzusetzen. Möglicherweise hatte ein ähnliches Naturphänomen das Schiff der Sith zum Absturz gebracht. Adari vermochte es nicht zu sagen. Doch wenn der Wind schließlich nachließ, würde sie – und jeder Uvak, den sie dazu bringen konnte, ihr Schicksal zu teilen – einem nassen Ende entgegenstürzen. Genau wie mein Gatte , sinnierte sie.
Ihre Mitverschwörer liebten ihre Uvaks, aber die Sith hassten sie noch mehr. Sie hatten häufig darüber diskutiert, was als Nächstes geschehen würde. Die Sith-Anführer würden auf ihrem Versorgungspfad aus der Bergzuflucht herunterkommen, doch das würde Zeit dauern – Zeit, in der Adaris Verbündete Anschläge auf die wichtigsten Sith-Sympathisanten in jeder Ortschaft verüben würden. Es würde keinen offenen Widerstand geben, sondern verstohlene Shikkar-Klingen bei Nacht. Die Sith wären stolz auf sie gewesen.
In Wahrheit würden die Sith natürlich Rache nehmen. Zweifellos würde Tahv ihren Zorn zu spüren bekommen. Allerdings würden die Sith ihre Vergeltung zu Fuß üben müssen. Ihre Transportmittel würden dann nämlich längst von der Landkarte verschwunden sein – im wahrsten Sinne des Wortes. Und den Keshiri würde es leichter fallen, die letzten verstreuten Uvaks zu töten, als Sith.
Mittlerweile hatten die Sith selbst Kinder zu beschützen. Womöglich würden sie einfach nur ein begrenztes Gebiet für sich beanspruchen und es dabei bewenden lassen. Oder, noch besser, sie zogen sich für immer in ihre Bergzuflucht zurück. Die meisten Keshiri vergötterten ihre Protektoren noch immer – doch solange einige von ihnen gewillt waren, ihre Herren zu vergiften, würden sie auf ewig eine Gefahr darstellen.
Vorausgesetzt, dass man die Sith überhaupt mit Gift töten konnte . Adari hatte den Enthusiasmus ihrer Verbündeten bezüglich der Konsequenzen ihres Tuns nie geteilt. Sie wusste, wozu die Sith fähig waren. Möglicherweise brauchte es tausend Keshiri, um einen einzigen Sith zu töten. Aber selbst, wenn dem so war … Im Augenblick neigte sich die Waagschale nach wie vor zugunsten der Keshiri. Später würde das nicht mehr so sein. Und genau deshalb muss es heute passieren , dachte sie.
Kesh wimmelte nur so vor Leben. Dass eine Spezies des Planeten für ihre Nützlichkeit bezahlen würde, war tragisch. Allerdings hatten die Keshiri bereits einen hohen Preis für den Nutzen gezahlt, den sie für die Sith hatten. Beides musste ein Ende haben.
Als sich ihre Gruppe unter die Flieger aus dem Osten mischte, riss Adari Nink schwungvoll herum und ließ den Blick in Richtung Tahv schweifen. Von dort würde die große Welle kommen.
Wenn sie kam. Wo steckte sie nur?
Seelah eilte über das Dach ihres alten Heims. Ihr halbes Leben lang war sie mit demselben Ausblick auf das Meer erwacht, das Devore verschlungen hatte. Als sie jetzt hinabblickte, sah sie, wie ihre Streitkräfte auf den Mann vorrückten, der ihn in die Fluten geschickt hatte.
Sie hatte zwar nicht gesehen, wie es dazu gekommen war, aber Korsin und Gloyd waren getrennt worden. Sie wusste, dass der riesige Houk noch lebte – ihre loyalen Handlanger hatten ihn in einen anderen Teil des Komplexes gejagt. Allerdings war Korsin der entscheidende Faktor. Er hatte seine Leibwächter mit Bedacht ausgewählt. Zwei waren noch am Leben, verletzt, aber effektiv in ihrem törichten Versuch, den Großlord zu schützen.
Unterdessen hatte Jariads Gruppe von Schwertern einen eklatanten Mangel an richtiger Ausbildung offenbart. Er hatte darauf bestanden, als Einziger als ihr Mentor zu fungieren, jedoch erst in den letzten Wochen mit ernsthaftem Kampftraining begonnen, nachdem Seelah die Entscheidung getroffen hatte, dass die Zeit
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