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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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ihre intellektuellen Interessen anging, so hatte die Insel nicht das Geringste zu bieten. Vom Ufer bis zur Hügelkuppe überall bloß derselbe vulkanische Schotter. Wie es schien, genügten die vielen Jahre, die sie in ihrer selbst erschaffenen Hölle zugebracht hatte, noch nicht: Jetzt musste sie sich auch noch zu Tode langweilen. Alles, was sie gefunden hatte, war ein uralter Keshiri-Leichnam – ein weiteres einsames Opfer der ozeanischen Luftströmungen.
    Warum nur konnten die Sith nicht einst hier landen?
    Doch sie kannte die Antwort darauf. Die Sith waren vormals an einem solchen Ort gefangen gewesen . Um sich selbst zu retten – vor ihnen und vor den Ältesten –, hatte sie sie entfesselt. Korsin hatte recht gehabt. Wir alle tun, was wir tun müssen.
    Das galt jetzt auch für sie. Adari schaute zu Nink hinüber, der vor Erschöpfung starb. Seine gespaltenen Klauen reagierten kaum auf die Liebkosungen der Brandung. Wenn die Zeit gekommen war, konnte sie ihn nicht einfach begraben – man würde ihn brauchen, genau wie die übrigen. Die Uvaks waren für ihr Überleben von entscheidender Bedeutung, aber entbehrlich, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Genau derselben Meinung waren die Sith in Bezug auf die Keshiri gewesen.
    Adari musterte ihre Gefährten, die sich schweigend auf der Insel abplagten. Sie rechneten damit, dass sie dieses Jahr nicht überleben würden. Schlimmer noch: Jeder, den es auf der Suche nach ihnen hierher verschlug, würde kein Retter sein.
    Vielleicht machten sich Korsins Sith dieselben Gedanken, sinnierte sie. Vielleicht stimmten die Geschichten ja doch. Vielleicht waren die echten Himmelsgeborenen, die wahren Protektoren aus den Legenden, irgendwo dort draußen und machten Jagd auf die Sith. Das glaubte sie zwar nicht wirklich, aber andererseits hatte sie das noch nie getan.
    Seelah erwachte auf einer Steinplatte in ihrem alten Spital. Zwischen den Ruhestätten der Patienten und den Bahren im Leichenhaus gab es nicht den geringsten Unterschied. Alles hier bestand aus kaltem Marmor, genauso wie alles andere in diesem verhassten Tempel.
    Jetzt rührte sich Seelah – ihre Beine hingegen nicht. Da fiel ihr alles wieder ein. Nur Sekunden, nachdem sie Nidas Ankunft mitverfolgen musste, hatte Gloyd die Schlacht in Seelahs Kammer getragen. Gloyd hatte stets damit geprahlt, dass derjenige, der ihn irgendwann tötete, nicht am Leben bliebe, um seinen Triumph zu feiern. Und tatsächlich, als Seelah und ihre Verbündeten Gloyd in die Ecke getrieben hatten, hatte er etwas aktiviert, das er seit dem Absturz im wahrsten Sinne des Wortes im Ärmel gehabt hatte: einen Protonendetonator. Die Abgangsversicherung des Houks hatte den Raum auf die gesamte Gruppe stürzen lassen.
    Die Macht hatte Seelah dabei geholfen, sich aus den Trümmern zu befreien, die sie von den Knien abwärts am Boden festnagelten, doch nichts würde es ihr ermöglichen, je wieder gehen zu können. Um das zu wissen, hätte sie nicht einmal ihrer medizinischen Ausbildung bedurft. Sie hatte unermüdlich daran gearbeitet, zu einem vollkommenen Musterbeispiel der Menschheit zu werden, zu etwas, das der Stamm anstreben konnte. Als sie sich jetzt aufsetzte und ihre Schnittwunden und Prellungen in Augenschein nahm, wusste sie, dass sie ihrem alten Ideal, das sie verkörpert hatte, nie wieder gerecht werden würde.
    »Du bist wach«, ertönte eine sanfte Frauenstimme. »Gut.«
    Seelah reckte den Hals, um ihre Tochter im Türrahmen stehen zu sehen. Sie trug ihre Kleider vom Tag der Weihe. Als Nida sich nicht anschickte einzutreten, stützte sich Seelah auf ihre schmerzenden Arme, um sich ihr zuzuwenden.
    »Das wirst du in Zukunft häufig machen müssen«, sagte Nida, die endlich hereinkam und eine Tasse in ein Becken tauchte. Sie trank einen Schluck und nahm einen tiefen Atemzug. »Ach, das Wasser ist hier drüben, falls du welches möchtest.« Sie wandte den Blick ab. Nida erklärte ihrer Mutter, wie sie von Tona Vaal von dem Plan der Keshiri erfahren hatte, die Uvaks der Sith zu stehlen, just, wenn sich so viele wichtige Sith wie möglich oben auf dem Berg aufhielten. Das Ganze habe sie zwar mehr Zeit gekostet, als sie erwartet hatte, doch sie habe die Verschwörung in Tahv vereitelt und wäre dann ihrem Vater zu Hilfe geeilt. Allerdings sei sie zu spät gekommen. »Ich nehme an, du kannst es fühlen – Vater ist tot.«
    Seelah leckte sich über die Lippen und schmeckte ihr eigenes, getrocknetes Blut. »Ja … und Jariad?«
    »Vater hat

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