Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
in den Magen, dann drehte sie die Waffe zur Seite und drückte sie ihrem Widersacher gegen den Bauch, um ihn nach hinten zu drängen.
Einen Augenblick später hatte sie ihn an der Wand des Vorzimmers festgenagelt, den Lichtschwertgriff an seinem Bauch, seinen eigenen Blaster unter sein Kinn gedrückt. »So«, meinte sie im Plauderton. »Sie haben zehn Sekunden, um mir zu sagen, warum ich Sie nicht wegen Hochverrats hinrichten sollte.«
Zwei Sekunden lang starrte er sie einfach nur aus panischen, weiten Augen an, dann schienen die Zahnräder hinter seiner Stirn sich plötzlich wieder in Bewegung zu setzen, und Mara fühlte, wie seine Furcht sich in beinahe aufrichtigen Zorn wandelte. »Ich?« , empörte er sich. »Ich bin nicht der Verräter, sondern Ferrouz. Er hat ein Abkommen mit den Rebellen …«
»Ja, ich weiß«, unterbrach ihn Mara. »Aber warum gibt Ihnen das das Recht, seine Frau und Tochter entführen zu lassen?«
»Sie wurden nicht entführt, sie sind in Sicherheitsgewahrsam«, erklärte Pakrie steif. »Es war zu ihrem Besten.«
»Zu ihrem Besten«, wiederholte Mara, »oder zu Ihrem?«
Der Major schluckte merklich. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
»Wissen Sie, was ich glaube?«, fragte Mara, während sie die Macht einsetzte, um jedes Detail seiner Gedanken und Emotionen zu erfassen. »Ich glaube, jemand hat Ihnen die Chance angeboten, ein Held zu sein. Sie sagten Ihnen, Ferrouz wäre ein Verräter, und dass sie es mit Ihrer Hilfe beweisen könnten und Ihre Karriere abheben würde wie ein Sternenzerstörer aus dem Trockendock. Bin ich nah dran?«
Pakrie antwortete nicht. Das musste er aber auch gar nicht. Seine starren Züge und seine umherwirbelnden Emotionen waren der einzige Beweis, den Mara brauchte. »Was man Ihnen natürlich nicht gesagt hat, ist, dass Sie dafür ein Verbrechen begehen müssen«, fuhr sie fort. »Und als es Ihnen klar wurde, da steckten Sie schon zu tief mit drin, um noch auszusteigen.«
»Ferrouz ist trotzdem ein Verräter«, beharrte Pakrie mit einem verzweifelten Unterton in der Stimme. »Ich bin ein Sicherheitsoffizier. Ich kann tun, was immer nötig ist, um einen Verräter zu finden und zu entlarven.«
»Ich auch«, erklärte Mara, die plötzlich nur noch Abscheu vor diesem Mann empfand. »Nur muss ich mich anschließend vor niemandem rechtfertigen – Sie schon. Sagen Sie mir, wo Ferrouz’ Frau und Tochter sind.« Aus den Augenwinkeln sah sie, dass die Tür zur Suite sich wie von Geisterhand öffnete, und dann blitzte auch schon donnerndes Laserfeuer aus der Öffnung.
Mara reagierte sofort, indem sie sich mit der linken Hand von Pakries Bauch abstieß und sich nach hinten auf den Boden warf, wobei sie ein paar Schüsse auf ihre unbekannten Gegner abgab, damit sie keine Gelegenheit zum Zielen hatten. Sie konnte eine Gruppe von Gestalten sehen, deren Silhouetten sich gegen das Licht in der Suite abhoben, und kurz erhaschte sie einen Eindruck von regenbogenartig schimmernder Haut, fließendem, schwarzem Haar und glänzenden, gelben Augen.
Einen Moment später berührte ihr Rücken den Boden, und sie feuerte noch ein paar weitere Schüsse ab, dann wandelte sie den Schwung ihrer Bewegung in einen flachen Purzelbaum um, der sie hinter den Feuerstand trug, auf dessen anderer Seite sie sich vor ein paar Minuten noch versteckt hatte. Hier war sie zumindest für den Moment in Sicherheit, auch, wenn die Feinde ihr Feuer verlagerten und mehrere Laserstrahlen hinter ihrem Rücken vorbeisausten, während der Rest sich in das Metall brannte oder durch die Beobachtungs- und Feuerschlitze zuckte. Über das Zischen der Blasterkanonade hinweg konnte sie hören, wie ihre Feinde in einer Reihe durch die Tür traten und sich auf beiden Seiten des Vorzimmers verteilten, um sie in die Zange zu nehmen.
Sie hob den Arm und klemmte die Mündung von Pakries Blaster in den Feuerschlitz, wobei sie die Waffe auf Automatik schaltete. Anschließend drückte sie den Abzug und schickte ihren Gegnern einen Strom aus Laserblitzen entgegen. Damit das Feuer nicht abbrach, schob sie das Komlink unter den Abzugsbügel, dann setzte sie die Macht ein, um die Waffe hin und her zu schwenken, während sie selbst auf der anderen Seite hinter dem Feuerstand hervorschlich.
Ihre Feinde waren aus der Helligkeit der Suite in die relative Dunkelheit des Vorzimmers gekommen, und ihre Konzentration galt dem hin und her zuckenden Blaster, der ihnen einen Hagel tödlicher Energie entgegenspie – vermutlich sahen
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