Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
sicherzustellen, dass er seine gesamte Streitmacht mitbringen würde.«
»Das hätte aber unangenehm werden können, wären diese Schiffe nicht schon beim Start zerstört worden«, gab Car’das zu bedenken.
»Ich habe mich darauf verlassen, dass die Rebellen sie vernichten würden«, entgegnete Thrawn. »Ich muss zugeben, sie haben diese Aufgabe auf weit kreativere Weise erfüllt als erwartet, aber das Resultat war nichtsdestotrotz dasselbe.«
»Ich muss schon sagen«, meinte Car’das und musterte ihn eingehender. »Das klingt, als wären Sie der Rebellion gegenüber inzwischen viel milder gestimmt.«
»Nicht im Geringsten«, widersprach Thrawn, und sein Ton wurde grimmig. »Ihre militärischen Fähigkeiten lassen sich nicht leugnen, aber ihre Chancen, eine langfristige Stabilität zu schaffen, sind praktisch nicht existent. Ein Verbund verschiedener Spezies mit zahlreichen unterschiedlichen Ansichten und Philosophien kann einfach nicht lange an der Macht bleiben. Gewiss, die dominante Stimme muss intelligent genug sein, Ideen und Methoden ihrer Verbündeten zu übernehmen. Aber es muss eine dominante Stimme geben, alles andere führt ins Chaos. Und in diesem Teil der Galaxis ist das Imperium diese Stimme.«
»Und in Ihrem Teil der Galaxis?«, fragte Car’das.
Thrawn zog unmerklich die Schultern hoch. »Daran arbeite ich noch«, sagte er. »Aber wir werden siegen.« Es fiel ihm schwer zu schlucken, als der Captain fortfuhr: »Ich habe die Zukunft gesehen, Jorj. Wir werden siegen, weil wir gar keine andere Wahl haben.«
Mara wartete zwei Tage im Suwantek, bevor sie voller Bedauern zu dem Schluss kam, dass LaRone und die anderen nicht mehr zurückkommen würden. Was mit ihnen geschehen war, war noch immer ein Rätsel. Sie hatte Nachforschungen angestellt und sämtliche imperialen Datenbanken überprüft, sowohl die offiziellen als auch die nicht ganz so offiziellen. Doch nirgends eine Spur von den Sturmtrupplern.
Waren sie vielleicht nach der Schlacht von der 501. gestellt worden, als Vader seine Soldaten auf den Planeten schickte, um die Ordnung aufrechtzuerhalten, während Ferrouz und Ularno überprüften, welchem ihrer Leute sie noch trauen konnten? Doch Vader war ein Pedant, der sich streng ans offizielle Prozedere hielt, also hätte eigentlich irgendjemand einen Bericht darüber schreiben müssen. Hatte sie dann vielleicht Major Pakrie oder ein anderer von Nuso Esvas Agenten erwischt? Doch Pakrie war untergetaucht, und der Zahl der Leichen im Tapcafé nach zu schließen schien es höchst unwahrscheinlich, dass genügend von Nuso Esvas Fremdweltler-Verbündeten übrig waren, um noch Ärger zu machen – und selbst, wenn Mara sich mit dieser Einschätzung irrte und sie die Sturmtruppler tatsächlich getötet hatten, hätte es keinen Grund für sie gegeben, die Leichen zu verstecken oder zu beseitigen.
Sie hatte keine Ahnung, was geschehen war, ihr blieb nur die Tatsache, dass sie verschwunden waren. Also setzte sie sich am Ende des zweiten Tages in den Pilotensitz des Suwantek und starrte betrübt auf den Raumhafen hinaus. Sie vermisste sie.
Es war eine neue Erfahrung für sie, jemanden zu vermissen, wurde ihr da klar. Die einzigen echten Konstanten in ihrem Leben waren bislang nur der Imperator und einige andere Personen wie zum Beispiel Vader gewesen. Zu dem Sith-Lord hatte sie dabei keine richtige Beziehung. Je nach seiner Laune konnte er bisweilen ein Verbündeter sein, aber kaum mehr. Für die anderen Leute am Hof oder in der Flotte galt dasselbe.
Was den Imperator betraf, er war für sie da, wann immer sie ihn brauchte, und sie musste nur ihre Gedanken ausstrecken, um ihn zu erreichen. Jemanden, der stets bei einem war, konnte man wohl kaum vermissen.
Dass sie LaRone und die anderen vermisste, behagte ihr nicht. Sie fühlte sich außerdem schwach und verwundbar deswegen, und das gefiel ihr noch viel weniger. Dennoch vermisste sie sie.
Was das alles noch viel schlimmer machte, war die bittere Gewissheit, dass ihr Schicksal – welcher Art es auch gewesen sein mochte – sie wegen Mara ereilt hatte. Sie war diejenige, die sie dorthin befohlen hatte, und sie hatte sie dort zurückgelassen, um alleine gegen Nuso Esvas Agenten zu kämpfen, während sie selbst nach der Familie des Gouverneurs suchte. Hätte sie das nicht getan …
Sie seufzte. Wer vermochte schon zu sagen, was dann geschehen wäre? Ferrouz’ Familie wäre vermutlich tot. Die Sturmtruppler könnten vielleicht noch leben. Und sie
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