Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
haben.«
»Geben Sie sie Captain Thrawn«, wies Ferrouz ihn an.
»Ja, Sir.« Hastig durchquerte der Mann das Zimmer, wobei er einen großen Bogen um Vader machte, und drückte Thrawn eine Datenkarte in die Hand. Der Chiss hatte bereits sein Datapad hervorgezogen, und während Ferrouz’ Assistent sich schnellen Schrittes wieder zurückzog, schob er die Karte in den Schlitz.
»Was sind das für Daten?«, fragte Vader.
Thrawn reagierte nicht darauf, sondern kniff konzentriert die Augen zusammen, während er die Kontrollen des Datapads bediente. Schließlich antwortete Ferrouz an seiner Stelle. »Das ist eine Liste der Ausrüstung, die ich auf Nuso Esvas Befehl in die Anyat-en- und Lisath-re-Minenkomplexe bringen ließ, damit die Rebellen sie dort finden.«
Langsam wandte Vader sich dem Gouverneur zu. »Sie haben ihnen Ausrüstung gegeben?«
»Es wurde mir befohlen, mein Lord«, sagte Ferrouz. Merkwürdigerweise – zumindest für Car’das – schien Vaders stiller Zorn den Gouverneur nicht sonderlich zu beeindrucken. Vielleicht war er einfach nur der ruhige, beherrschte Typ wie Thrawn. Wahrscheinlich lag es aber eher daran, dass seine Familie für Ferrouz das Wichtigste in seinem Leben war. Jetzt, wo er sie in Sicherheit wusste, musste ihm selbst der Zorn eines Sith-Lords beinahe unbedeutend erscheinen.
»Haben Sie die Ausrüstung wenigstens sabotiert?«, hakte Vader nach. »Oder sie anderweitig nutzlos gemacht?«
»Das konnte er nicht«, warf Thrawn beifällig ein, seine Augen noch immer auf das Datapad gerichtet. »Nuso Esva wusste weder, wann die Hand des Imperators hier eintreffen würde, noch, wann sie ihre Ermittlungen abgeschlossen hätte und bereit wäre, gegen Gouverneur Ferrouz vorzugehen. Er musste den Rebellen also einen Grund geben, so lange hierzubleiben, bis es so weit wäre.«
Ein paar Sekunden blieb Vaders emotionslose Maske noch auf Ferrouz gerichtet, dann wandte er sich mit einem gedämpften Laut ab, bei dem es sich um einen gezischten Fluch handeln mochte. Kurz sah er zu dem klaffenden Loch auf der anderen Seite des Büros hinüber, wo sich einmal der geheime Eingang zum Fluchttunnel des Gouverneurs befunden hatte, dann wandte er sich mit einem weiteren Schnauben Thrawn zu. »Nun?«
Der Captain ließ das Datapad sinken. »Sie haben Folgendes genommen, in der Reihenfolge, in der es verladen wurde: Schlechtwetterausrüstung und Schlechtwettermodifikationspacks, Ersatzteile für einen SURO -10-Energiegenerator, einen KTW - DDS -02-Schildgenerator und mehrere Atgar-P-Turm-Lasergeschütze. Vermutlich haben sie überdies mindestens eine DF .9-Infanterieabwehrkanone von Golan Waffenbau und einige für den Kampf modifizierte T-47-Luftgleiter mitgenommen sowie die nötige Ausrüstung, um weitere Gleiter umzubauen.« Erwartungsvoll hielt er inne.
Einen langen Moment stand Vader einfach nur da und sah Thrawn an, ohne dass sein Blick Aufschluss darüber gab, was in seiner schwarzen Rüstung vor sich ging. Car’das spannte sich an …
»Eine kalte Welt«, meinte der Sith-Lord dann, und die eisige Ruhe in seiner Stimme war geradezu erschreckend. Da war kein Zorn, keine Drohung, nur leise Bedachtsamkeit. »Unbewohnt, oder zumindest fast, ohne hilfreiche Bodenschätze.«
Thrawn neigte den Kopf. »Ich teile Ihre Einschätzung, mein Lord«, sagte er.
»Einen Moment«, warf Ferrouz verwirrt ein. »Dass es ein kalter Planet sein muss, verstehe ich. Aber woher wollen Sie wissen, dass er unbewohnt ist?«
»Die SURO s und DDSS -02er sind für den Einsatz im Freien entworfen«, erklärte Vader, auch wenn seine Maske noch immer Thrawn zugewandt war. »Auch auf einer kalten Welt würde man sie unter freiem Himmel schnell entdecken, es sei denn der Planet ist unbewohnt. Und ein Planet mit vorteilhaften Rohstoffen würde wohl kaum lange unbewohnt bleiben.«
»Dann wissen Sie jetzt also, wo Sie nach ihnen suchen müssen«, meinte Thrawn. »Und Sie wissen, dass sie Atgars, DF .9er und T-47er einsetzen werden. Das sollte Ihnen dabei helfen, sich eine Strategie für einen schnellen Sieg zurechtzulegen.«
»Ja.« Vader streckte die Hand aus.
Thrawn zog die Karte aus dem Pad und reichte sie ihm. »Mein Lord«, sagte er dann und senkte erneut den Kopf.
»Captain.« Vader drehte sich um und nickte Ferrouz zu. »Gouverneur.«
»Lord Vader«, murmelte Ferrouz und erwiderte das Nicken.
Kurz blickte der Sith-Lord auch Car’das an, aber dann beschloss er wohl, dass er seiner Aufmerksamkeit nicht würdig war und
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