Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)

überzeugt, dass Sie sie praktischer finden werden«, murmelte er.
    »In der Tat«, sagte Odo. »Was halten Sie von ihm?«
    Pellaeon runzelte die Stirn. »Von wem?«
    »Von meinem Piloten natürlich«, meinte Odo. »Sie haben ihn doch verhört, oder etwa nicht?«
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte Pellaeon hastig. »Zufälligerweise habe ich ihn gerade gefragt, ob Ihr Quartier zufriedenstellend sei.«
    »Tatsächlich?«, fragte Odo. »Dann ist Ihnen gewiss auch Sorros gewaltige Unzufriedenheit aufgefallen.«
    »Die konnte einem kaum entgehen«, gestand Pellaeon. »Was genau ist ihm denn widerfahren?«
    »Hat er Ihnen das nicht erzählt?«
    »Er hat nur vage Andeutungen gemacht«, sagte Pellaeon. »Er wollte wissen, ob ich schon jemals alles verloren hätte. Was genau hat er denn verloren?«
    »Alles.« Einige Schritte lang schwieg Odo. »Sagen Sie mir, Commander. Haben Sie je das Sprichwort gehört: ›Die Entscheidungen eines Einzelnen prägen die Zukunft aller‹?«
    »Ja, ich glaube schon«, sagte Pellaeon. »Von den Jedi, oder?«
    »Möglicherweise haben die Jedi es übernommen«, sagte Odo. »Ursprünglich stammt diese Zeile allerdings aus dem Lied von Salaban . Die wesentliche Aussage dahinter lautet, dass die Entscheidungen einer jeden Person sich auf sämtliche Personen um ihn herum auswirken – auf Freunde, Familie, Geschäftspartner, selbst auf vollkommen Fremde. Sie wollen wissen, was Sorro zugestoßen ist? Genau das. Er hat schlechte Entscheidungen getroffen, viele davon, und in der Folge hat er alles verloren, was ihm lieb und teuer war.«
    »Das tut mir leid«, murmelte Pellaeon. »Was wird er jetzt tun?«
    »Das liegt einzig und allein an ihm«, sagte Odo. »Jedoch hege ich die Hoffnung, dass er beschließen wird, darum zu kämpfen, es wieder zurückzubekommen.« Er ging auf die Tür seiner Kabine zu. »Treten Sie ein.«
    Bei Odos ursprünglicher Unterkunft hatte es sich um zwei Unteroffiziersquartiere gehandelt, mit zwei Betten, einer Wascheinheit und einigen kleinen Möbelstücken. Die fünf Reisekoffer, die von Besatzungsmitgliedern der Schimäre von der Salabans Hoffnung hierhergebracht worden waren, stapelten sich bereits auf einem schwebenden Repulsorwagen in der Mitte des Raums. Inmitten der Ansammlung von Taschen befanden sich zwei neue Gegenstände: zwei etwa einen Meter lange Zylinder mit einem Durchmesser von fünfzehn Zentimetern und langen Schulterriemen. Offenbar die Spezialausrüstung, die Odo von Wroona mitgebracht hatte.
    Odo ging zum Wagen und nahm die beiden Zylinder aus dem Kofferstapel. »Sie steuern den Wagen, Commander«, sagte er und wies mit einer Handbewegung auf die Steuertafel des Vehikels.
    »Wie Sie wünschen, mein Lord«, sagte Pellaeon, während er den Wagen in Betrieb nahm. »Sie können die Dinger gerne wieder dazulegen, wenn Sie wollen«, ergänzte er und nickte dabei in Richtung der Zylinder. »Der Wagen schafft die ganze Ladung.«
    »Das weiß ich«, erwiderte Odo und streifte einen der Tragriemen über jede Schulter. »Folgen Sie mir.«
    Der Rest des Wegs zum Kommandobereich ging wortlos vonstatten. Die meisten der Unteroffiziere, an denen sie vorbeikamen, schienen ein wenig überrascht vom Anblick eines leitenden Brückenoffiziers, der einen Schwebewagen steuerte, aber keiner von ihnen sagte etwas. Die übrigen Besatzungsmitglieder hingegen ignorierten die merkwürdige Prozession geflissentlich, da die Sache sie nichts anging.
    Ein einziger Unteroffizier war tapfer oder aufmerksam genug, ihnen seine Hilfe anzubieten, und obwohl Odo dies ablehnte, prägte sich Pellaeon das Gesicht und den Dienstsektor des Mannes ein. In Kürze war die nächste Beförderungsliste für Offiziersempfehlungen fällig.
    Wie Pellaeon erwartet hatte, führte Odo sie zu der Suite für Würdenträgerbesuche, die zwei Korridore achtern von der Brücke lag. Womit Pellaeon hingegen nicht gerechnet hatte, war, dass Captain Drusan auf sie warten würde. »Lord Odo«, sagte der Captain. Seine Augen sahen Pellaeon merkwürdig an, als er sich vor Odo verneigte. »Vielen Dank für Ihre Bereitschaft, Ihr Quartier zu wechseln. Ich bin davon überzeugt, dass Sie dieses hier mehr als zufriedenstellend finden werden.«
    »Da bin ich mir sicher, Captain«, entgegnete Odo und schaute sich im Raum um. Seine Augen blieben einen Moment lang am Bildschirm und der Übersichtstafel hängen, von der aus die Bewohner dieser Unterkunft nahezu sämtliche Systeme der Schimäre im Auge behalten konnten. »Commander