Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
Gleiche hinauslief. Was auch immer seine Motivation war oder sein Plan, der Mann, der LaRone von der anderen Seite aus anstrahlte, hatte jeden Grund, fröhlich zu sein.
Dennoch verwirrte es LaRone zusehends, dass sie alle die ganze Zeit hier gesessen hatten, ohne verhört oder gefoltert worden zu sein, wenn man vom Gerede dieses Kerls absah. Wollte er sie dem Imperialen Sicherheitsbüro vielleicht in tadellosem Zustand übergeben? Der Gedanke bescherte LaRone eine Gänsehaut.
Irgendwo auf der anderen Seite des Raumes, hinter der Stimme, öffnete sich eine Tür. »Da sind Sie ja«, sagte Strahlemann, aber nun klang er plötzlich weniger fröhlich. »Das wurde auch Zeit.«
»Sind sie es?«, fragte eine kalte, männliche, Stimme.
»Die meisten von ihnen«, bestätigte Strahlemann. »Sie machen nicht viel her, das gebe ich zu …«
»Nehmen Sie ihnen die Augenbinden ab«, unterbrach Froststimme. »Ich möchte, dass sie mich sehen, wenn ich sie mit den Realitäten des Lebens vertraut mache.«
»Ich halte das für keine gute Idee«, warnte Strahlemann. »Sie mögen nicht so aussehen, aber sie werden garantiert sehr gesprächig, wenn das hier vorbei ist.«
»Sie haben vielleicht etwas zu verbergen, Doss«, sagte Froststimme. »Ich nicht. Ich möchte ihnen in die Augen sehen.«
»Gut«, erwiderte Strahlemann mit einem Seufzer. »Sie sind der Boss. Kinker, Shippo, ihr habt den Mann gehört.«
Kurz waren Schritte zu hören, dann sah LaRone ein gedämpftes Licht, als seine Augenbinde vom Gesicht heruntergerissen wurde. Einen Moment ließ die Helligkeit ihn blinzeln, dann hatten sich seine Augen daran gewöhnt.
Sie befanden sich in einer Art Büro, wahrscheinlich das Zollbüro, das er beim Anflug aus dem Suwantek gesehen hatte. Der Ort war typisch für einen Landeplatz dieser Größe: klein und irgendwie heruntergekommen, mit zwei Scantischen, zwei Schreibtischen sowie Regalen und Schränken für Ausrüstung entlang den Wänden. Mindestens die Hälfte der Regale, die LaRone von seinem Platz aus sehen konnte, waren leer, und er vermutete, dass auch die meisten Schränke nichts als Luft enthielten.
Vier Männer betrachteten sie von der anderen Seite des Raums aus. Einer, ein großer, brutal dreinschauender Kerl mit braun-weiß gesträhntem Haar, saß bequem auf einem der Scantische, und steif neben ihm stand ein etwas älterer Mann in einem dunklen Geschäftshemd und dazu passender Hose. Die anderen beiden Männer – Kinker und Shippo, wie LaRone vermutete – standen seitlich zwischen ihnen und LaRone, und von ihren Händen baumelten vier Augenbinden. Am gegenüberliegenden Ende des Raums hatte sich eine dritte Wache neben der einzigen sichtbaren Tür des Gebäudes platziert.
LaRone versteifte sich, als eine Tatsache verspätet seine Aufmerksamkeit weckte. Kinker und Shippo hielten vier Augenbinden? Er versuchte, gelassen zu wirken und schaute sich nach beiden Seiten um. Marcross saß in einem Stuhl rechts von ihm, seine Hände hinter dem Rücken gefesselt wie LaRones. Rechts von ihm befand sich Quiller, und links von LaRone saß Grave – Brightwater war nirgends zu sehen.
»Sie haben recht, Doss, sie sehen wirklich nicht nach sehr viel aus«, meinte der Geschäftsmann mit kalter Stimme, während er die Sturmtruppler beäugte. »Haben sie einen Anführer?«
Marcross zuckte neben LaRone zusammen. »Das wäre dann wohl ich«, erhob LaRone rasch seine Stimme. »Und Sie?«
»Was, Sie kennen nicht einmal meinen Namen?«, konterte der andere scharf. »Sie kamen in diesen Sektor, um mich zu stürzen, und Sie kennen nicht einmal meinen Namen ?«
»Natürlich tun wir das«, sagte Marcross ruhig. »Sie sind Bok Yost und wurden kürzlich zum Kanzler des Skemp-Distrikts auf Elegasso gewählt.«
LaRone musste sich zusammenreißen, um keine Grimasse zu schneiden, und einen Moment lang überschattete ein Gefühl der Verlegenheit die Furcht vor dem Schicksal, das ihnen allen drohte. Er hätte Yost sofort erkennen müssen, auch wenn dieser nicht die offizielle Amtsrobe trug wie auf den Holos, die sie von ihm gesehen hatten.
»So ist es«, sagte Yost. »Kürzlich und rechtmäßig gewählt.«
»Ich sagte, dass Sie gewählt wurden«, korrigierte Marcross spitzzüngig. »Ich sagte nicht, dass es legal gewesen sei.«
»Ich hatte Sie vor diesen Komikern gewarnt«, murmelte Doss. »Selbstgerecht bis ins Mark.«
»In der Tat«, meinte Yost, und seine Stimme klang nun noch frostiger. »Ich muss gestehen, dass es wohl eine
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