Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
Entschlossenheit – und ganz besonders deutlich, das Bewusstsein eines Verrats.
Doch was für ein Verrat? An Axlon? An Ferrouz selbst? An jemand anderem? Luke tauchte tiefer ein, konzentrierte sich auf die Macht, versuchte, die Turbulenzen zu durchdringen …
»Luke.«
Der Klang seines Namens riss ihn jäh aus der Konzentration. Er öffnete seinen Mund zur Bestätigung …
»… möchte uns vielleicht begleiten«, fuhr Axlon da fort, und Luke wurde klar, dass er mit Ferrouz sprach und die Worte gar nicht an ihn gerichtet waren. »Ich nehme an, das ist für Sie akzeptabel.«
»Wenn er Sie tatsächlich begleiten möchte«, erwiderte Ferrouz und blickte Luke an, der seinem Blick standhielt und erneut versuchte, sich mit der Macht zu verbinden. Doch der Moment war vorbei. Er konnte noch immer die Turbulenzen spüren, aber er war zu schwach und unerfahren, um die Verbindung wieder herzustellen.
»Hervorragend«, sagte Axlon. »Im Palast also, sobald wir unser Team hergebracht haben, um die Anyat-en-Mine zu besichtigen. Sagen wir, ungefähr in einer Woche?«
»Wann immer Sie bereit sind«, erwiderte Ferrouz. »Haben Sie den Pass, den ich Ihnen gegeben hatte?«
»Genau hier«, antwortete Axlon und klopfte sich aufs Hemd. »Vielen Dank für Ihre Zeit, Gouverneur.« Doch dann hob er den Finger. »Eines noch«, fügte er an. »Ich würde es begrüßen, wenn Sie dafür sorgen könnten, dass Ihre Leute den Bereich um Anyat-en komplett räumen, inklusive der Raumhäfen Yellowstrike und Quartzedge.«
»Dafür wurde bereits gesorgt«, erwiderte Ferrouz. »Ich habe meine Leute vor zwei Tagen abgezogen.«
»Inklusive der Zollbeamten?«, hakte Axlon nach.
»Alle«, entgegnete Ferrouz mit scharfem Unterton. »Das hatte ich doch gerade gesagt.«
»Das haben Sie«, sagte Axlon und senkte den Kopf als Geste der Entschuldigung, dann klopfte er Luke auf den Arm und stand auf. »Nochmals vielen Dank, Gouverneur. Ich werde mit Ihnen in Verbindung bleiben.«
Erst, als sie sich wieder außerhalb der Cantina befanden und sich durch die Menge zu ihrem gemieteten Luftgleiter schoben, öffnete Axlon wieder den Mund. »Was denken Sie?«
»Worüber?«, fragte Luke.
»Das Abkommen natürlich«, erwiderte Axlon, wobei er Luke einen irritierten Blick zuwarf. »Der Anyat-en-Komplex als Basis und Lager. Der abgesperrte Landebereich von Sarasev für den Transport und das Be- und Entladen unserer Schiffe. Und der ganzen Rest. Oder haben Sie etwa nicht aufgepasst?«
Luke schüttelte den Kopf. »Ich habe versucht, in Gouverneur Ferrouz zu lesen.«
»In ihm zu lesen ?«
»Durch die Macht«, erklärte Luke mit einem Stirnrunzeln. »Hatten Sie mich nicht deshalb mitgenommen?«
»Ach so, ja«, nickte Axlon, aber er stolperte etwas über die Wörter. »Ja, natürlich. Ich wusste nur nicht, dass Sie das … können. Vergessen Sie’s einfach. Was haben Sie herausgefunden?«
»Nicht viel«, musste Luke eingestehen. »In ihm tobt ein großes Chaos.«
Axlon brummte. »Kaum überraschend, wenn man die Umstände bedenkt.«
»Allerdings war da eine Sache, die ich sehr deutlich gespürt habe«, fuhr Luke fort. »Es war ein Gefühl von Verrat.«
Axlon hielt abrupt an. »Verrat?«
»Ja«, sagte Luke. Er blieb ebenfalls stehen und drehte sich, um den anderen anzusehen. Seine Muskeln versteiften sich. Der Ausdruck in Axlons Gesicht … »Das muss aber nicht unbedingt heißen, dass er uns verraten will«, beeilte er sich hinzuzufügen. »Es könnte sein, dass er sich vom Imperium verraten fühlt. Oder er sorgt sich, dass er von einigen seiner Leute verraten werden könnte.«
»Ja«, sagte Axlon, und ein Teil der plötzlichen, düsteren Anspannung schwand aus seinem Gesicht. »Ja, das könnte es tatsächlich sein. Das Imperiale Sicherheitsbüro könnte sehr wohl einen Agenten oder zwei in den Palast eingeschleust haben, um ihn zu beobachten. Wir müssen auf der Hut sein, wenn wir uns dorthin begeben.« Er sah sich um, als würde er plötzlich neugierige Ohren fürchten, und setzte sich dann wieder in Bewegung.
»Worum ging es da am Ende des Gesprächs?«, fragte Luke, als er neben ihm in Schritt fiel. »Wir gehen in den Palast?«
» Ich auf jeden Fall, ja«, entgegnete Axlon. »Es liegt an Ihnen, ob Sie mich begleiten wollen. Haben Sie denn gar nicht zugehört?«
»Nein, wie ich Ihnen bereits gesagt habe«, erklärte Luke. »Ich …«
»Sie haben die Macht benutzt«, beendete Axlon den Satz für ihn, und in seiner Stimme schwang ein Unterton der
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