Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
den Unterhändler spielen«, fuhr er fort. »Du und ich, wir werden derweil überprüfen, was unser vermeintlicher neuer Freund zu bieten hat.«
Er drehte sich um und ging zurück zu ihrer Landebucht, wobei er die Messerhändler fortwinkte, die gerade einen neuen Anlauf wagen wollten. »Oder«, fügte er anschließend hinzu, »ob diese ganze Angelegenheit nichts als eine Falle ist.«
Die Poln-Zwillingswelten galten als eines der am dichtesten beisammenliegenden, bewohnten Doppelplanetensysteme im Imperium, denn nur fünfzigtausend Kilometer trennten Poln Major und Poln Minor voneinander. Zwischen ihnen flog eine beträchtliche Anzahl an Schiffen hin und her, obwohl Han aus der Größe der zugewiesenen Flugkorridore schloss, dass der Verkehr früher einmal mehr als das Doppelte von dem betragen haben musste, was er jetzt hier vor sich sah.
Wenigstens hatte Axlon mit seiner Einschätzung richtig gelegen, dass das Poln-System den eigenen Verkehr und den der Rebellen bewältigen könnte. Axlon war auf der Reise von der Rebellenbasis hierher extrem wortkarg gewesen, und er hatte sich geweigert, Han auch nur den kleinsten Hinweis zu geben, was Gouverneur Ferrouz bereits mit Mon Mothma oder mit ihm besprochen hatte. Doch Axlon war Schlaf genauso wichtig wie jedem, und die Verschlüsselung auf seinem Datapad entpuppte sich als eine Chiffrierung, die Han bereits für seine eigenen Allianzberichte zugewiesen worden war. Während er also Axlons Datenkarten durchging, stieß er auf Aufzeichnungen, wonach sich die Minen, die Ferrouz ihnen zur Verfügung stellte, im siebten Oktanten von Poln Minor befanden. Der leichteste und sicherste Zugang zu diesem Gebiet war eine Reihe von Tunneln, die vom Yellowstrike-Raumhafen ausgingen, dem größten Landeplatz des Oktanten.
Aus diesem Grund rutschte Yellowstrike auf Hans Liste möglicher Zugangspunkte automatisch auf den letzten Platz. Die sicheren und leichten Routen, hatte er vor langer Zeit gelernt, wurden häufig von den faulen und wenig inspirierten Leuten gewählt, und von solchen, die Marken trugen und eine ganze Menge Haftbefehle auf ihren Datapads mitschleppten. Stattdessen steuerte er mit dem Falken einen der kleineren und weniger verdächtigen Raumhäfen des Oktanten an.
Wie alles andere auf Poln Minor war der größte Teil des Hafens von Quartzedge unterirdisch erbaut worden. Die Verwaltung war extrem gelassen, was sogar so weit ging, dass Han von der Flugüberwachung eingeladen wurde, sich doch eine der leeren Landebuchten auszusuchen. Also wählte er zufällig einen der acht freien Plätze aus und manövrierte den Falken hinein. Bis die Maschinen in den Standby-Betrieb heruntergefahren waren, hatte sich die Kuppel über ihm geschlossen und der Luftdruck auf dem Deck war vom niedrigen Wert der Planetenoberfläche auf den angenehmeren Standardwert erhöht worden. Nun senkte Han die Rampe ab und begab sich mit Chewie nach draußen.
Auf dem Weg nach unten registrierte er, dass der Hangar nur über einen Ausgang verfügte, der wahrscheinlich in eine Luftschleuse führte – für den Fall, dass jemand hereinmusste, während die Kuppel noch geöffnet war. Neben der Tür hatten sich drei Männer eingenistet, allesamt bewaffnet und allesamt mit der Miene, die auch in Mos Eisley typisch für Störenfriede war. Han vergewisserte sich, dass der Blaster locker in seinem Halfter saß, und schlenderte hinüber.
»Einen schönen Nachmittag«, rief einer von ihnen leutselig, sein fettiges Haar und sein beeindruckend zotteliger Schnauzbart schimmerten im Licht. Seine Augen wanderten zu Han, dann zu Chewie. »Ich brauche eure Namen und die Ladung.«
»Der Name ist Darth Vader«, erwiderte Han. »Und mein Schiff ist vollgepackt mit gebrochenen Versprechen des Imperiums.«
Keiner der Männer schmunzelte auch nur. »Nett«, brummte Schnauzbart. »Willst du es noch einmal versuchen?«
»Mein Frachtraum ist leer«, sagte ihm Han. »Wir sind hier, um unser Glück im Bergbau zu versuchen.«
Angesichts der Tatsache, dass jede Mine in diesem Teil von Poln Minor seit Jahrzehnten stillgelegt war, hätte diese Bemerkung den dreien zumindest ein zynisches Grinsen entlocken sollen, aber auch jetzt verzog keiner die Miene. »Ist das so?«, fragte Schnauzbart, seine Stimme ebenso ausdruckslos wie sein Gesicht. »Ein bestimmtes Ziel vor Augen?«
Han zuckte mit den Schultern. Der am häufigsten markierte Teil auf Axlons verschlüsselter Karte war etwas, das sich Anyat-en-Minenkomplex nannte. »Ich
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