Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Boga!«, rief Obi-Wan und presste sich an die Schulter des Drachenrosses. »Bring mich zu ihm!«
Das Drachenross kam seiner Aufforderung ohne zu zögern nach, und als Grievous erneut zuschlug, griff Obi-Wan mit der freien Hand zu und packte den Stab unter der Entladungsklinge, hielt ihn von Bogas Hals fern. Grievous zerrte an dem Stab und riss Obi-Wan fast aus dem Sattel, stieß den Stab dann in die andere Richtung, dem Gesicht des Jedi entgegen…
Obi-Wan seufzte und begriff, dass er beide Hände brauchte.
Er ließ sein Lichtschwert fallen.
Als der deaktivierte Griff hinter Obi-Wan über den Boden des Tunnels klackte, dachte er an Anakin, der glücklicherweise nicht zugegen war und deshalb keinen spöttischen Kommentar abgeben konnte.
Er schloss die andere Hand um den Stab, als Grievous das Rad zur Seite riss und auf einen Seitentunnel weiter vorn zuhielt. Obi-Wan hielt grimmig fest. Durch die Macht fühlte er Bogas Erschöpfung; anaerobe Abfallprodukte sammelten sich in den Muskeln des Drachenrosses und ließen es schnell ermüden. Vorn kam Tageslicht durch ein offenes Tor. Boga schaffte die Kurve, und Seite an Seite rasten sie durch den Tunnel, während der Funken spuckende Energiestab sie miteinander verband.
Als sie das Tor passierten und ein kleines, verborgenes Landedeck tief in einem privaten Schlundloch erreichten, sprang Obi-Wan aus dem Sattel, hielt sich weiterhin am Stab fest, drehte sich und rammte beide Stiefel an Grievous Duraniumkopf. Die internen Gyros des Rades heulten, als es zu einer plötzlichen Verschiebung des Schwerpunkts kam. Aus dem Heulen wurde ein Kreischen, Rauch stieg auf, und Metallfragmente spritzten davon, als die Stabilisatoren versagten.
Obi-Wan ließ den Stab los und sprang erneut. Die Macht hob ihn über den Bereich des Absturzes.
Grievous’ elektronische Reflexe katapultierten ihn in der entgegengesetzten Richtung aus dem Pilotensessel.
Das Rad sauste über den Rand des Landedecks und fiel in die dunkle Tiefe des Schlundlochs. Es zog Rauch hinter sich her, bis zum fernen, letzten und fatalen Aufprall.
Der Energiestab rollte fort und blieb am Landegestell eines kleinen Sternjägers der Techno-Union liegen, der einige Meter hinter Obi-Wan auf dem Landedeck stand. Hinter Grievous füllte ein keuchendes, erschöpftes, aber immer noch gefährlich zorniges Drachenross die Tunnelöffnung.
Obi-Wan sah Grievous an.
Grievous sah Obi-Wan an.
Worte zwischen ihnen waren nicht mehr nötig.
Obi-Wan stand einfach da, ruhte in der Macht und wartete auf Grievous’ Angriff.
Ein verborgenes Fach im rechten Oberschenkel des Generals öffnete sich, ein mechanischer Arm holte einen kleinen Blaster hervor und übergab ihn der Hand, die ihn so schnell hob, dass die Bewegung nur schemenhaft zu erkennen war.
Der Blaster entlud sich mit einem Fauchen.
Obi-Wan… griff zu.
Der Energiestab sprang in die Luft zwischen ihnen, und der Blasterblitz traf eine Entladungsklinge, wirbelte den Stab fort…
… direkt in Obi-Wans Hand.
Es folgte eine kurze Pause, in der sie sich gegenseitig in die Augen sahen und beide begriffen, dass ihre Beziehung hier zu Ende ging.
Obi-Wan griff an.
Grievous wich zurück und schoss mit dem Blaster, so schnell sein Zeigefinger den Auslöser betätigen konnte.
Obi-Wan drehte den Stab, fing jeden einzelnen Blitz ab und wurde nicht einmal langsamer. Als er Grievous erreichte, schlug er ihm mit dem Energiestab den Blaster aus der Hand – die Entladung schickte blaues Feuer über den Arm des Generals.
Anschließend rammte Obi-Wan den Stab gegen Grievous’ Bauchpanzer, mit solcher Wucht, dass der General zurücktaumelte. Der Jedi-Meister setzte sofort nach, traf die gleiche Stelle noch einmal. Eine Beule bildete sich im Panzerplast, und Risse entstanden an der Verbindungsstelle mit dem Brustpanzer, während Grievous mit den Armen ruderte und versuchte, das Gleichgewicht zu wahren. Als Obi-Wan erneut ausholte, blockierte ein Arm des Generals den Stab, und die andere Hand ergriff ihn und zog, bis nur noch wenige Zentimeter Grievous’ metallenes Totenkopfgesicht von der Nase des Jedi trennten.
»Haltet Ihr mich etwa für so dumm, meine Leibwächter mit Waffen auszustatten, die mir gefährlich werden können?«, knurrte er.
Er wartete keine Antwort ab, drehte sich, hob Obi-Wan mühelos vom Deck, warf ihn über seinen Kopf hinweg und schmetterte ihn auf der anderen Seite zu Boden. Es blieb Obi-Wan nichts anderes übrig, als den Stab loszulassen, und mithilfe der
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