Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
ihrer Mission von ihren Wahrnehmungen abhingen, und davon, wie schnell sie die Blaster unter den Jedi-Umhängen hervorholen konnten.
Als ein zerlumpter, sabbernder Buckliger mit einem Bündel in den Armen aus der Düsternis kam, ging die Ködergruppe Fünf sofort davon aus, dass er eine Gefahr darstellte. Blaster erschienen wie aus dem Nichts in den Händen der Männer. »Halt. Identifizieren Sie sich.«
»Nein, nein, nein, Euer Gnaden, o nein, ich bin hier, um zu helfen, ja, ich bin auf Eurer Seite!« Der Bucklige saugte Geifer zurück in den Mund und schlurfte näher. »Seht nur, was ich habe, seht nur , ein Jedi-Baby…«
Der als Zabrak verkleidete Gruppenführer blickte auf das Bündel in den Armen des Buckligen. »Ein Jedi-Baby?«
»Oh, ja. Ja, Euer Gnaden, ein Jedi-Baby, jawohl. Vom Tempel. Seht selbst!«
Der Bucklige war nun so nahe, dass der Sergeant sehen konnte, was er in dem schmutzigen Bündel trug. Es war ein Baby, in gewisser Weise. Das hässlichste, das dem Sergeant jemals unter die Augen gekommen war, schrumpelig wie eine abgenutzte Geldbörse aus weichem Leder, mit großen Glupschaugen und einem zahnlosen Idiotengrinsen.
Der Sergeant runzelte skeptisch die Stirn. »Jeder könnte sich ein entstelltes Kind schnappen und behaupten, dass es irgendetwas ist. Woher wollen Sie wissen, dass es sich wirklich um ein Jedi-Baby handelt?«
Das Baby antwortete: »Mein Lichtschwert der erste Hinweis wäre, hm?«
Eine grüne Klinge erschien vor dem Gesicht des Sergeants, so nahe, dass er Ozon roch, und der Bucklige war kein Buckliger mehr. Seine Hand hielt ein Lichtschwert, in der Farbe des Sommerhimmels, und mit höflichem, kultiviertem Coruscant-Akzent sagte er: »Bitte versuchen Sie nicht, Widerstand zu leisten. Niemand muss zu Schaden kommen.«
Die Männer der Ködergruppe Fünf konnten dem nicht beipflichten.
Sechs Sekunden später waren alle acht tot.
Yoda sah zu Obi-Wan auf. »Keinen Sinn es hat, die Leichen zu verstecken.«
Obi-Wan nickte. »Es sind Klone. Ein verlassener Posten bietet einen ebenso klaren Hinweis wie ein Leichenhaufen. Kümmern wir uns um den Sender.«
Bail betrat den rückwärtigen Teil der Senatsloge der Naboo-Delegation, als Palpatine vom Podium her donnerte: »Die Jedi-Mörder haben mich verunstaltet, aber gegen meine Integrität konnten sie nichts ausrichten, ebenso wenig gegen meine Entschlossenheit! Wir werden die übrig gebliebenen Verräter jagen und auslöschen, wo auch immer sie sich verbergen. Wir werden sie finden und dafür sorgen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Und den Kollaborateuren wird es ebenso ergehen wie ihnen. Wer den Feind schützt, ist der Feind! Jetzt ist es so weit! Wir schlagen zurück! Jetzt zerstören wir die Zerstörer! Tod den Feinden der Demokratie!«
Der Senat brüllte begeistert.
Amidala sah nicht einmal zu Bail, als er neben ihr Platz nahm. Auf der anderen Seite saß Repräsentant Binks und nickte ihm wortlos zu. Bail runzelte die Stirn. Wenn sich selbst der temperamentvolle und nicht unterzukriegende Jar Jar Sorgen machte, so war die Situation noch viel schlimmer, als er angenommen hatte. Und er war von einer sehr schlimmen Situation ausgegangen.
Er berührte Amidala sanft am Arm. »Es ist alles eine Lüge. Das wisst Ihr, nicht wahr?«
Ihr eisiger Blick galt dem Podium. Unvergossene Tränen glänzten in ihren Augen. »Ich weiß nicht, was ich weiß. Nicht mehr. Wo seid Ihr gewesen?«
»Ich bin… aufgehalten worden.« Wie sie ihm einmal gesagt hatte: Gewisse Dinge blieben besser ungesagt.
»Den ganzen Nachmittag über hat er Beweise präsentiert«, sagte Amidala in einem leisen, ausdruckslosen Monoton. »Nicht nur in Hinsicht auf den Mordversuch. Die Jedi wollten den Senat entmachten.«
»Es ist eine Lüge«, wiederholte Bail.
In der Mitte des großen Versammlungssaals stützte sich Palpatine so auf das Kanzlerpodium, als empfinge er Kraft vom Großen Siegel an der Vorderseite. »Dies sind sehr schwere Zeiten gewesen, aber wir haben alles überstanden. Der Krieg ist vorbei! «
Der Senat applaudierte.
»Die Separatisten sind geschlagen, und die Republik ist gerettet! Wir sind eins! Eins und frei!«
Der Senat applaudierte erneut.
»Die Jedi-Rebellion war der letzte Test, das letzte Aufbegehren der Mächte der Dunkelheit! Jetzt liegt die Dunkelheit für immer hinter uns, und ein neuer Tag hat begonnen! Es ist der Morgen der Republik!«
Der Senat applaudierte lauter.
Padmé starrte zum Podium, ohne zu blinzeln.
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