Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
»Jetzt kommt es«, sagte sie wie betäubt.
Bail schüttelte den Kopf. »Jetzt kommt was?«
»Ihr hört es gleich.«
»Nie wieder lassen wir uns teilen! Nie wieder wird sich Sektor gegen Sektor wenden, Planet gegen Planet, Bruder gegen Bruder! Wir sind eine Nation, unteilbar!«
Der Senat brüllte.
»Um zu gewährleisten, dass wir immer zusammenstehen, dass wir immer mit einer Stimme sprechen und mit einer Hand handeln, muss sich die Republik ändern. Wir müssen uns weiterentwickeln. Wir müssen wachsen. Wir sind ein Reich geworden. Und das sollten wir auch dem Namen nach sein: ein Reich, ein Imperium. Wir sind das erste Galaktische Imperium !«
Der Senat brüllte lauter.
»Was ist mit den Senatoren los?«, fragte Bail. »Verstehen sie nicht, was sie da bejubeln?«
Padmé schüttelte den Kopf.
»Wir sind ein Imperium, und diese hehre Institution wird es regieren! Wir sind ein Imperium, das nie zu den politischen Machenschaften und der Korruption zurückkehren wird, die uns so sehr verletzt haben. Wir sind ein Imperium, das ein einzelner Souverän führt, auf Lebenszeit bestimmt!«
Der Senat kochte.
»Wir sind ein von der Mehrheit regiertes Imperium! Ein Imperium auf der Basis einer neuen Verfassung! Ein Imperium der Gesetze und nicht der Politiker! Ein Imperium, das sich der Erhaltung einer gerechten Gesellschaft widmet. Einer sicheren Gesellschaft! Wir sind ein Imperium, das zehntausend Jahre Bestand haben wird!«
Das Brüllen des Senats wurde zu einem kontinuierlichen Brausen, wie im Innern eines ewigen Gewitters.
»Fortan werden wir diesen Tag als Tag des Imperiums feiern. Für unsere Kinder. Und für die Kinder unserer Kinder! Für die nächsten zehntausend Jahre! Sicherheit! Gerechtigkeit und Frieden!«
Der Senat raste.
»Sagt es mit mir: Sicherheit, Gerechtigkeit und Frieden. Sicherheit, Gerechtigkeit und Frieden!«
Ein Sprechchor begann, wurde lauter und immer lauter, bis er durch die ganze Galaxis zu hallen schien.
Bail konnte Padmé in dem Lärm nicht hören, aber er las von ihren Lippen.
So stirbt die Freiheit, sagte sie zu sich selbst. Mit Jubel und Applaus.
»Wir dürfen dies nicht geschehen lassen!« Bail sprang auf. »Ich muss zu meiner Loge… Noch können wir einen Antrag stellen…«
»Nein.« Padmés Hand schloss sich mit erstaunlicher Kraft um seinen Arm, und zum ersten Mal seit seiner Ankunft sah sie ihm direkt in die Augen. »Nein, Bail, es wäre zu gefährlich, einen Antrag zu stellen. Fang Zar ist bereits verhaftet worden, ebenso Tundra Dowmeia, und es dauert sicher nicht lange, bis man die Abordnung der Zweitausend zu Staatsfeinden erklärt. Euer Name hat aus gutem Grund nicht auf der Liste gestanden; fügt ihn nicht durch etwas hinzu, das Ihr heute unternehmt.«
»Aber ich kann doch nicht einfach tatenlos zusehen…«
»Ihr habt Recht. Das könnt Ihr nicht. Ihr müsst für ihn stimmen.«
»Wie bitte?«
»Es ist die einzige Möglichkeit, Bail. Nur dann können wir hoffen, in einer Position zu bleiben, die es uns erlaubt, irgendetwas zu tun. Stimmt für Palpatine. Stimmt für das Imperium. Und sorgt dafür, dass Mon Mothma ebenfalls dafür stimmt. Seid brave kleine Senatoren. Benehmt Euch und haltet den Kopf gesenkt. Und… fahrt mit den Dingen fort, über die wir nicht reden können. Mit all den Dingen, von denen ich nichts wissen darf. Versprecht es mir, Bail.«
»Wovon Ihr da redet, Padmé… wovon Ihr nicht sprecht… es könnte zwanzig Jahre dauern! Steht Ihr unter Verdacht? Was habt Ihr vor?«
»Macht Euch keine Sorgen um mich«, sagte Padmé geistesabwesend. »Ich weiß nicht, ob ich so lange lebe.«
Im Kontrollzentrum der Separatisten auf Mustafar gab es nicht nur Dutzende von Kampfdroiden, sondern auch bewaffnete Wächter und automatische Verteidigungssysteme.
Schreie ertönten. Tränen flossen. Es wurde um Gnade gefleht.
All das blieb ohne Wirkung.
Die Sith waren nach Mustafar gekommen.
Poggle der Geringere, Erzherzog von Geonosis, krabbelte wie ein Tier durch ein Gewirr aus abgetrennten Armen, Beinen und Köpfen, aus Metall und Fleisch, wimmerte und schlug mit den alten, hauchdünnen Schwingen, bis eine Stange aus tödlicher Energie auch ihm den Kopf abschnitt.
Shu Mai, Präsident und Hauptgeschäftsführerin der Handelsgilde, hob den Blick von ihren auf den Knien gefalteten Händen. Tränen strömten ihr über die runzligen Wangen. »Man hat uns eine Belohnung versprochen«, keuchte sie. »Eine… stattliche Belohnung…«
»Ich bin die
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