Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Belohnung«, sagte der Sith-Lord. »Findet Ihr mich etwa nicht stattlich?«
»Bitte!«, heulte sie schluchzend. »Bi…«
Die scharlachrote Klinge schnitt in den Kopf, und die Leiche schwankte. Eine beiläufige Bewegung des Handgelenks, und zischende Energie berührte die Säule aus Halsringen. Der Kopf fiel zu Boden.
Danach war das einzige Geräusch das panikerfüllte Klacken von Schritten, als Wat Tambor und die beiden Neimoidianer zu einem nahen Konferenzraum flohen.
Der Sith-Lord hatte es nicht eilig damit, sie zu verfolgen. Die Schutztüren vor den Ausgängen waren geschlossen und verriegelt, die Kontrollen zerstört.
Es gab keine Möglichkeit für die Fliehenden, den Konferenzraum zu verlassen.
Tausende von Klonsoldaten schwärmten durch den Jedi-Tempel.
Die Bataillone auf jeder Ebene waren nicht nur eine Besatzungsstreitmacht, sondern sie begannen auch damit, die Leichen zu identifizieren. Die toten Jedi wurden mit den Namenslisten im Tempelarchiv verglichen, und bei den gefallenen Klonsoldaten bildeten die Dienstlisten der Regimenter die Prüfungsgrundlage. Alle Toten mussten erfasst werden.
Das war schwieriger, als die Klonoffiziere angenommen hatten. Zwar waren die Kämpfe schon vor Stunden zu Ende gegangen, aber immer wieder wurden Klonsoldaten vermisst. Für gewöhnlich handelte es sich dabei um kleine Patrouillengruppen – fünf Soldaten oder weniger –, die durch den Tempel zogen und alles überprüften, jede Tür und jedes Fenster, jeden Schreibtisch und jeden Schrank.
Wenn Schränke geöffnet wurden, fand man manchmal fünf tote Klone in ihnen.
Und es gab auch beunruhigende Berichte. Die Offiziere, deren Aufgabe darin bestand, die Patrouillen zu koordinieren, empfingen Meldungen, in denen von ungewöhnlichen Bewegungen die Rede war – ein Umhang, der hinter einer Ecke verschwand, von einem Klonsoldaten aus dem Augenwinkel bemerkt –, und wenn man diese Fälle untersuchte, stellten sie sich als Ergebnis von Einbildung oder Halluzinationen heraus. Es wurde auch von unerklärlichen Geräuschen berichtet, die aus abgelegenen Bereichen kamen, und wenn man dort nachsah, erwies sich alles als leer.
Noch vor ihrem Erwachen in den kaminoanischen Krippenschulen lernten Klonsoldaten, erbarmungslos pragmatisch, materialistisch und völlig immun gegen jede Art von Aberglauben zu sein, doch einige von ihnen argwöhnten allmählich, dass es im Tempel spukte.
In der weiten dunstigen Düsternis des Raums der Tausend Brunnen sah ein Klonsoldat, wie jemand hinter eine Staude aus hylaianischem Sumpfbambus trat. »Halt!«, rief er. »Du dort! Keine Bewegung!«
Die schattenhafte Gestalt sauste durchs Halbdunkel fort, und der Klonsoldat wandte sich an seine Gefährten. »Kommt! Wer auch immer das war – wir dürfen ihn nicht entwischen lassen!«
Klonsoldaten eilten durch den Dunst. Hinter ihnen, bei den Leichen, die sie untersucht hatten, gebaren Nebel und Düsternis zwei Jedi-Meister.
Obi-Wan trat über Leichen in weißen Rüstungen hinweg und kniete neben blasterverbrannten Kinderleichen. Tränen strömten ihm über die Wangen, seit sie den Tempel betreten hatten, und sie fanden keine Gelegenheit zu trocknen. »Nicht einmal die Jüngsten haben überlebt. Sie scheinen sich hier zur Wehr gesetzt zu haben.«
Trauer bildete tiefere Furchen in Yodas Gesicht. »Oder zu fliehen sie versucht haben, während einige zurückblieben, um aufzuhalten die Verfolger.«
Obi-Wan wandte sich einer anderen Leiche zu, der eines Jedi-Meisters. Tiefer Kummer ließ ihn leise stöhnen. »Meister Yoda… dies ist der Troll… «
Yoda sah in seine Richtung und nickte. »Cin Drallig seine jungen Schüler nie im Stich lassen würde.«
Obi-Wan sank neben dem gefallenen Jedi auf die Knie. »Er hat mir beigebracht, wie man mit dem Lichtschwert umgeht…«
»Und ich ihn unterwiesen habe«, sagte Yoda. »Der Kummer uns lähmt, wenn wir uns hingeben ihm.«
»Ich weiß. Aber… es ist eine Sache, einen Freund tot zu wissen, Meister Yoda. Etwas ganz anderes ist es, seine Leiche zu finden…«
»Ja.« Yoda kam näher. Mit seinem Gimerstock deutete er auf eine blutlose Schnittwunde in Dralligs Schulter – sie reichte bis tief in die Brust. »Ja, das stimmt. Siehst du dies? Diese Wunde nicht stammt von einem Blaster.«
Eine eisige Leere öffnete sich in Obi-Wans Herz. Sie schluckte Schmerz und Kummer, ließ eine sonderbare Ruhe in ihm zurück.
»Ein Lichtschwert?«, flüsterte er.
»Wir uns noch immer um den Sender kümmern
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