Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Bereitschaft zum Ausdruck. Reglos stand er da, schien fast zu zittern. Wie armselig. Es lief auf eine Beleidigung hinaus, diesen Jungen einen Jedi zu nennen.
Kenobi hingegen… Bei ihm sah die Sache ganz anders aus. Er war ein klassisches Beispiel seiner anachronistischen Art. Ruhig sah er zu Dooku und den beiden Kampfdroiden neben ihm auf, wirkte dabei völlig entspannt. Sein Gesicht zeigte nur vages Interesse.
Dooku empfand so etwas wie melancholische Zufriedenheit, als er daran dachte, dass Skywalker nie verstehen würde, wie viel Planung, wie viel Arbeit Lord Sidious in seinen angeblichen Sieg investiert hatte. Es erinnerte ihn ein wenig an seine eigene nicht anerkannte Größe. Skywalker würde auch nie die künstlerische Vollendung und die wahre Überlegenheit verstehen, die Dooku in seiner eigenen Niederlage fand.
Aber so ist das Leben. Opfer müssen gebracht werden, um die Sache voranzubringen.
Immerhin fand ein Krieg statt.
Er griff nach der Macht, zog sie zu sich heran und hüllte sich in sie. Er atmete sie ein, hielt sie wirbelnd in seinem Herz und presste sie zusammen, bis er um sich herum die Rotation der Galaxis fühlte.
Bis er zur Achse des Universums wurde.
Dies war die wahre Macht der dunklen Seite, die Macht, deren Existenz er schon als Junge erahnt und sein ganzes Leben gesucht hatte – bis ihm Lord Sidious gezeigt hatte, dass sie die ganze Zeit über bei ihm gewesen war. Die dunkle Seite brachte ihn nicht ins Zentrum des Universums. Sie machte ihn dazu.
Er sog Macht in den innersten Kern seines Selbst, bis sie nur noch dafür existierte, ihm zu Willen zu sein.
Die Szene unten veränderte sich auf eine subtile Weise, obwohl das physische Auge keine Veränderung bemerkte. Mit der Macht der dunklen Seite nahm Dooku die Personen tief unten auf eine neue und sehr präzise Weise wahr.
Kenobi war ein leuchtendes, transparentes Wesen, ein Fenster, das sich auf eine im Sonnenschein daliegende Wiese der Macht öffnete.
Skywalker war eine Gewitterwolke, in der gefährliche Blitze flackerten und die sich zu drehen begann, zu einem Tornado zu werden drohte.
Und dann natürlich Palpatine: Er befand sich jenseits der Macht. Er zeigte nichts von dem, was er in sich trug. Selbst mit den Augen der dunklen Macht gesehen war Palpatine ein Ereignishorizont. Unter seiner ganz normal wirkenden Oberfläche erstreckte sich absolutes, perfektes Nichts. Dunkelheit jenseits der Dunkelheit.
Ein schwarzes Loch der Macht.
Und er spielte die Rolle des hilflosen Gefangenen perfekt.
»Holt Hilfe!« Die Vibration von Panik im heiseren Flüstern klang selbst für Dooku echt. »Ihr müsst Hilfe holen. Keiner von euch ist einem Sith-Lord gewachsen!«
Skywalker drehte sich um und begegnete Dookus Blick, zum ersten Mal, seitdem sie sich in dem Hangar auf Geonosis begegnet waren. Seine Antwort war sowohl für Dooku als auch für Palpatine bestimmt. »Sagen Sie das dem Sith, den Obi-Wan in Stücken auf Naboo zurückgelassen hat.«
Hmpf. Prahlerische Tapferkeit. Maul war ein Tier gewesen. Geschickt, ja, aber trotzdem nur ein Tier.
»Anakin…« In der Macht fühlte Dooku, dass Obi-Wan Skywalkers Prahlerei missbilligte. Er spürte auch Obi-Wans mühelose Selbstbeherrschung, seine Konzentration auf das Jetzt. »Diesmal machen wir es zusammen.«.
Dooku sah, wie sich Skywalkers Droidenhand fester um den Griff des Lichtschwerts schloss. »Das wollte ich selbst gerade sagen.«
Also gut. Es wurde Zeit, diese kleine Komödie voranzubringen.
Dooku beugte sich vor, und sein Umhang aus Panzergewebe dehnte sich wie Schwingen aus. Er stieg auf und glitt würdevoll mithilfe der Macht zur Hauptebene hinab. Er landete vor dem Lagetisch, musterte die beiden Jedi und wölbte dabei eine Braue.
»Ihre Waffen, bitte, Gentlemen. Lassen Sie uns vor dem Kanzler kein Durcheinander anrichten.«
Obi-Wan hob sein Lichtschwert zu einer zweihändigen, gut ausbalancierten Ataro-Deckung: Qui-Gons Stil, und auch Yodas. Mit einem knackenden Summen erschien die Klinge, und die Luft roch nach Ozon. »Diesmal entkommen Sie uns nicht, Dooku.«
»Ihnen entkommen? Ich bitte Sie.« Ein mattes Lächeln erschien auf den Lippen des Grafen. »Glauben Sie, ich habe dies alles vorbereitet, um zu fliehen? Ich hätte den Kanzler schon vor Stunden aus dem Sonnensystem bringen können. Aber ich habe mit meinem Leben Besseres zu tun, als den Babysitter für ihn zu spielen, während ich darauf warte, dass Sie beide eine Rettung versuchen.«
Skywalker hielt sein
Weitere Kostenlose Bücher