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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Frieden.«
    »Und gibt es da in diesen schweren Zeiten einen Unterschied?«, fragte Palpatine sanft. »In Hinsicht darauf, der Galaxis Frieden zu bringen, haben die Jedi nicht gerade überragende Arbeit geleistet, da musst du mir zustimmen. Wer kann sagen, dass die Sith nicht bessere Arbeit geleistet hätten?«
    »Auch dieses Argument solltet Ihr besser nicht beim Rat vortragen, wenn Ihr versteht, was ich meine«, erwiderte Anakin mit einem ungläubigen Lächeln.
    »Oh, ja. Weil die Sith eine Bedrohung für die Macht des Jedi-Ordens wären. Lektion eins.«
    Anakin schüttelte den Kopf. »Weil die Sith böse sind.«
    »Aus der Perspektive eines Jedi gesehen«, räumte Palpatine ein. »Die Bezeichnung böse verwenden wir bei allen, die uns bedrohen, nicht wahr? Doch die Sith und die Jedi gleichen sich in fast allen Dingen, ihre Suche nach größerer Macht eingeschlossen.«
    »Die Jedi streben nach größerem Verstehen«, hielt Anakin dem Kanzler entgegen. »Sie sammeln mehr Wissen über die Macht…«
    »Was gleichzeitig zu mehr Macht führt, nicht wahr?«
    »Nun… ja.« Anakin musste lachen. »Ich hätte mich nicht auf ein Streitgespräch mit einem Politiker einlassen sollen.«
    »Dies ist kein Streitgespräch, Anakin. Wir reden ganz zwanglos miteinander.« Palpatine rutschte in seinem Sessel zur Seite und fand eine bequemere Position. »Vielleicht liegt der einzige wahre Unterschied zwischen Jedi und Sith in ihrer Orientierung: Ein Jedi gewinnt Macht durch Verstehen, und ein Sith gewinnt Verstehen durch Macht. Das ist der Grund, warum die Sith immer mächtiger gewesen sind als die Jedi. Die Jedi fürchten die dunkle Seite so sehr, dass sie sich vom wichtigsten Aspekt des Lebens trennen: von der Leidenschaft. Und gemeint ist jede Art von Leidenschaft. Sie erlauben sich nicht einmal Liebe.«
    Ich bin die einzige Ausnahme, dachte Anakin. Aber ich bin auch nie ein perfekter Jedi gewesen.
    »Die Sith fürchten die dunkle Seite nicht. Die Sith kennen überhaupt keine Furcht. Sie öffnen sich dem ganzen Spektrum an Erfahrungen, von den Höhen der transzendenten Freude bis zu den Tiefen von Hass und Verzweiflung. Diese Emotionen existieren nicht ohne Grund, Anakin. Deshalb sind die Sith mächtiger: Sie fürchten sich nicht davor, zu fühlen.«
    »Die Sith beziehen ihre Stärke aus Leidenschaft«, sagte Anakin. »Aber was passiert, wenn die Leidenschaft zu Ende geht? Was bleibt dann übrig?«
    »Vielleicht nichts. Vielleicht eine ganze Menge. Vielleicht hört die Leidenschaft nie auf. Wer weiß?«
    »Sie denken nur an sich selbst.«
    »Und die Jedi nicht?«
    »Die Jedi sind selbstlos. Wir löschen das Selbst aus, um mit dem Strom der Macht eins zu werden. Wir denken nur an andere… «
    Wieder bedachte ihn Palpatine mit dem Lächeln sanfter Weisheit. »So hat man es dir bei deiner Ausbildung eingetrichtert. Ich höre Obi-Wan Kenobis Stimme in deinen Antworten, Anakin. Was denkst du wirklich?«
    Anakin fand das Ballett plötzlich viel interessanter als Palpatines Gesicht. »Ich… weiß es nicht mehr.«
    »Es heißt, wenn man ein einzelnes Sandkorn vollkommen verstehen könnte – wenn man wirklich alles an ihm versteht –, so wäre man in der Lage, das ganze Universum zu verstehen. Wer kann behaupten, dass ein Sith, der nach innen blickt, weniger sieht als ein Jedi, der den Blick nach außen richtet?«
    »Die Jedi… die Jedi sind gut. Das ist der Unterschied. Mir ist gleich, wer was sieht.«
    »Die Jedi sind eine Gruppe sehr mächtiger Personen, die du für deine Kameraden hältst«, sagte Palpatine ruhig. »Und du bist deinen Freunden treu. Das weiß ich, seit ich dich kenne, und ich bewundere dich dafür. Aber sind deine Freunde auch dir treu?«
    Anakin runzelte die Stirn und sah den Kanzler an. »Wie meint Ihr das?«
    »Würde ein wahrer Freund dich um etwas bitten, das falsch ist?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob es falsch ist«, erwiderte Anakin. Vielleicht hatte Obi-Wan die Wahrheit gesagt. Es war möglich. Vielleicht ging es nur darum, Sidious zu fassen. Vielleicht versuchte der Rat, Palpatine zu schützen.
    Vielleicht.
    »Haben sie dich gebeten, gegen den Jedi-Kodex zu verstoßen? Gegen die Verfassung? Eine Freundschaft zu verraten? Deine eigenen Werte zu verraten?«
    »Kanzler…«
    »Denk nach, Anakin! Ich habe immer versucht, dich das Nachdenken zu lehren… ja, ja, ich weiß, die Jedi denken nicht, sie wissen. Aber diese abgedroschenen Antworten genügen mir nicht in diesen wechselhaften Zeiten. Denk an ihre

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