Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
»Es ist etwas dazwischengekommen, Padmé. Ich muss die Nacht im Tempel verbringen.«
»Oh… na gut, Anakin. Ich werde dich vermissen.«
»Ich ebenfalls.« Er schluckte. »Ich vermisse dich bereits.«
»Können wir morgen zusammen sein?«
»Ja. Und bald für den Rest unseres Lebens. Wir müssen nie wieder getrennt sein.«
Padmé nickte verschlafen. »Ruhe gut, Liebling.«
»Ich werde mir alle Mühe geben. Dir wünsche ich das Gleiche.«
Sie warf ihm einen Kuss zu, und dann verschwand ihr Bild vom Schirm.
Anakin aktivierte das Triebwerk, reihte sich geschickt in den Verkehr ein und flog in Richtung Jedi-Tempel, denn dieser Teil – der Teil, der seine Absicht betraf, die Nacht im Tempel zu verbringen – entsprach der Wahrheit.
Aber er wollte dort nicht ruhen. Er wollte es nicht einmal versuchen. Wie sollte er Ruhe finden, solange er jedes Mal, wenn er die Augen schloss, Padmé bei der Geburt sterben sah?
Die Beleidigung durch den Rat brannte jetzt heißer als zuvor. Er hatte sogar einen Namen, eine Geschichte, einen Ort, an dem er beginnen konnte – aber wie sollte er dem Archivmeister erklären, warum er sich mit einer Sith-Legende befassen musste?
Aber vielleicht brauchte er das Archiv gar nicht.
Der Tempel war noch immer der größte Nexus der Macht auf dem Planeten, vielleicht sogar in der Galaxis, und zweifellos gab es keinen besseren Ort für eine konzentrierte Meditation. Anakin musste viel von der Macht erfahren, und er hatte nur wenig Zeit, alles zu lernen.
Er würde damit beginnen, nach innen gerichtet zu denken.
An sich selbst…
13. KAPITEL
Der Wille der Macht
A ls ihre Dienerin Moteé sie mit dem Hinweis weckte, dass C-3PO einen Jedi angekündigt hatte, der auf sie wartete, flog Padmé geradezu aus dem Bett, schlüpfte rasch in einen Umhang und eilte ins Wohnzimmer, mit einem Lächeln, das ihrem Gesicht Licht gab wie draußen die aufgehende Sonne dem Planeten…
Aber es war Obi-Wan.
Mit auf den Rücken gelegten Händen wanderte der Jedi-Meister ruhelos durch den Raum und betrachtete geistesabwesend ihre Skulptursammlung.
»Obi-Wan…«, sagte Padmé atemlos. »Ist…« Sie verschluckte die nächsten Worte, die Anakin etwas zugestoßen? gelautet hätten. Sie wollte nicht erklären müssen, wieso ihr das als Erstes in den Sinn kam.
»Ist C-3PO so aufmerksam gewesen, Euch etwas zu trinken anzubieten?«
Er drehte sich zu ihr um, und sie sah, wie Falten aus seiner Stirn wichen. »Senatorin…«, sagte er freundlich. »Es freut mich, Euch wieder zu sehen. Bitte entschuldigt, dass ich so früh komme, und ja: Euer Protokolldroide ist tatsächlich sehr darauf bedacht gewesen, mir Erfrischungen anzubieten.« Die Falten kehrten auf die Stirn zurück. »Aber Ihr könnt Euch sicher denken, dass dies kein Höflichkeitsbesuch ist. Ich bin gekommen, um mit Euch über Anakin zu sprechen.«
Die Jahre in der Politik waren Padmé eine gute Lehre gewesen. Zwar machte ihr Herz einen Sprung, und in ihrem Kopf schrillte es Woher WEISS er von uns?, aber ihr Gesichtsausdruck blieb neutral.
Die wichtigste Regel der Republikpolitik lautete: Sag so viel Wahrheit wie möglich. Insbesondere einem Jedi gegenüber. »Ich habe mich sehr gefreut, als ich von seiner Berufung in den Rat hörte.«
»Ja. Es ist vielleicht weniger, als er verdient – aber ich fürchte, es ist mehr, als er handhaben kann. Ist er bei Euch gewesen?«
»Mehrmals«, erwiderte Padmé ruhig. »Irgendetwas ist nicht in Ordnung, oder?«
Obi-Wan neigte den Kopf zur Seite, und ein reumütiges Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Ihr hättet Jedi werden sollen.«
Padmé lachte leise. »Und Ihr solltet Euch nie auf die Politik einlassen. Ihr versteht es nicht sehr gut, Eure Gefühle zu verbergen. Was ist los?«
Ein Schatten fiel auf Obi-Wans Gesicht, und er schien um Jahre zu altern. Plötzlich wirkte er müde und sehr besorgt. »Darf ich mich setzen?«
»Natürlich.« Sie deutete auf die Couch und nahm neben ihm auf der Kante Platz. »Ist Anakin wieder in Schwierigkeiten?«
»Ich hoffe nicht. Dies ist mehr eine… persönliche Angelegenheit.« Er rutschte voller Unbehagen zur Seite. »Als Repräsentant des Kanzlers ist er in eine schwierige Position geraten, aber ich glaube, das ist es nicht allein. Gestern haben wir… gestritten und gingen ohne Einigung auseinander.«
Padmé zuckte innerlich zusammen. Obi-Wan musste Bescheid wissen und war vermutlich gekommen, um sie zur Rede zu stellen. Sie befürchtete, dass ihre Welt
Weitere Kostenlose Bücher