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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Motive. Befrei dich von Annahmen. Die Furcht, Macht zu verlieren, ist eine Schwäche sowohl der Jedi als auch der Sith.«
    Anakin sank tiefer in seinen Sessel. Zu viel war in zu kurzer Zeit geschehen. In seinem Kopf geriet alles durcheinander, und nichts schien einen Sinn zu ergeben.
    Mit Ausnahme der Worte, die Palpatine an ihn richtete.
    Sie ergaben zu viel Sinn.
    »Da fällt mir eine alte Legende ein«, sagte Palpatine. »Anakin… Kennst du die Tragödie von Darth Plagueis dem Weisen?«
    Anakin schüttelte den Kopf.
    »Ah, dachte ich mir. Es ist keine Geschichte, die die Jedi dir erzählen würden. Es ist eine Sith-Legende, von einem Dunklen Lord, der den Blick so tief nach innen richtete, dass er das Leben selbst verstand und meisterte. Und da beides zusammengehört, wenn man klar genug sieht, auch den Tod.«
    Anakin setzte sich auf. Hörte er dies wirklich? »Er konnte jemanden vor dem Tod bewahren?«
    »Nach der Legende konnte er direkten Einfluss auf die Midi-Chlorianer nehmen und Leben erschaffen«, sagte Palpatine. »Mit einem derartigen Wissen scheint es leicht zu sein, das Leben in einem bereits lebendigen Organismus zu erhalten, meinst du nicht?«
    Ein Universum der Möglichkeiten erblühte in Anakins Vorstellung. »Stärker als der Tod…«, murmelte er.
    »Nach dem, was ich gelesen habe, scheint die dunkle Seite der Weg zu vielen Fähigkeiten zu sein, die man als ›übernatürlich‹ bezeichnen könnte.«
    Anakin fiel das Atmen schwer. »Was ist mit ihm geschehen?«
    »Nun, es ist eine Tragödie. Als er die letzte Macht errungen hatte, gab es für ihn nichts mehr zu fürchten – abgesehen vom Verlust eben jener Macht. Deshalb erinnert mich der Jedi-Rat an ihn.«
    »Aber was geschah?«
    »Um seine Macht zu schützen, lehrte er seine Schüler den Weg dorthin.«
    »Und?«
    »Und sein Schüler tötete ihn im Schlaf«, sagte Palpatine und zuckte mit den Schultern. »Plagueis sah es nicht kommen. Das ist die tragische Ironie: Er konnte alle in der Galaxis vor dem Tod bewahren, nur nicht sich selbst.«
    »Und der Schüler? Was wurde aus ihm“?«
    »Oh, er wurde zum größten Dunklen Lord, den die Sith je hatten…«
    »Also war es nur für Plagueis eine Tragödie«, murmelte Anakin. »Für den Schüler hatte die Sache ein gutes Ende…«
    »Oh, ja. Stimmt. Auf diese Weise habe ich es noch nie gesehen… Es ist wie mit den Dingen, über die wir vorher gesprochen haben, nicht wahr?«
    »Und wenn es mehr ist als nur eine Legende?«, fragte Anakin. Er sprach langsam, als fürchtete er sich davor, die Worte zu formulieren.
    »Wie bitte?«
    »Angenommen, Darth Plagueis hat wirklich gelebt. Angenommen, jemand hatte solche Macht?«
    »Oh, ich bin… ziemlich sicher… dass Plagueis tatsächlich existierte. Und wenn jemand über solche Macht verfügt… Nun, er wäre der mächtigste Mann in der Galaxis und außerdem auch noch relativ unsterblich…«
    »Wie könnte ich ihn finden?«
    »Oh, ich weiß es nicht. Du könntest deine Freunde im Jedi-Rat fragen. Allerdings… Wenn sie ihn fänden, würden sie alles daransetzen, ihn zu töten. Nicht als Strafe für ein Verbrechen, wohlgemerkt. Unschuld spielt für die Jedi keine Rolle. Sie würden ihn einfach nur deshalb töten, weil er ein Sith ist, und sein Wissen würde mit ihm sterben.«
    »Ich… ich muss…« Anakin stellte fest, dass er halb aufgestanden war, die Fäuste geballt hatte und zitterte. Er versuchte ganz bewusst, sich zu entspannen, nahm wieder Platz und atmete tief durch. »Ihr scheint so viel darüber zu wissen. Bitte sagt mir: Ist es irgendwie möglich, diese Macht zu erlernen?«
    Palpatine hob und senkte die Schultern und zeigte erneut das Lächeln sanfter Weisheit.
    »Nun, bestimmt nicht von einem Jedi«, sagte er.
     
    Nachdem er die Oper verlassen hatte, saß Anakin lange Zeit reglos in seinem schwebenden Speeder, mit geschlossenen Augen, den Kopf in seine mechanische Hand gestützt. Der Speeder schaukelte leicht in den vom vorbeiströmenden Verkehr verursachten Turbulenzen; er spürte es nicht. Das Heulen von Hupen schwoll an und verklang, als ihm verärgerte Piloten auswichen; er hörte es nicht.
    Schließlich seufzte er, hob den Kopf und gab einen privaten Kode am Kom-Schirm des Speeders ein. Kurz darauf erschien das Gesicht einer vom Schlaf benommenen Padmé.
    »Anakin…« Sie rieb sich die Augen und blinzelte. »Wo bist du? Wie spät ist es?«
    »Padmé, ich kann nicht…« Er unterbrach sich, und ein leises Seufzen kam von seinen Lippen.

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