Star Wars Erben des Imperiums
sie sofort nach ihrer Rückkehr sehen.«
»In Ordnung.« Der Bildschirm wurde matt.
Karrde wandte sich vom Schreibtisch ab, sah Mara an und setzte sich wieder an den Tisch. »Entschuldigen Sie die Unterbrechung«, sagte er förmlich und beobachtete sie aus den Augenwinkeln, während er sich Wein einschenkte.
Langsam kehrte der Glanz in ihre grünen Augen zurück; und als
sie ihre Blicke auf ihn richtete, glättete sich ihr verspanntes Gesicht. »Sie wollen wirklich keine Gegenleistung von ihnen?« fragte sie und griff mit leicht zitternder Hand nach ihrem Weinglas. »Im umgekehrten Fall hätte man Sie bestimmt geschröpft. Das Imperium braucht Geld dringlicher als alles andere.«
Er zuckte mit den Schultern. »Wir haben sie von der Landung bis zum Abflug unter permanenter Kontrolle. Mehr können wir wirklich nicht verlangen.«
Sie musterte ihn. »Sie glauben nicht, daà sie nur hier sind, um ein paar Ysalamiri aufzusammeln, oder?«
»Nein.« Karrde schob einen Bissen Bruallki in den Mund. »Aber vielleicht haben sie einen anderen Verwendungszweck für die Tiere, von dem wir nichts wissen. Den ganzen weiten Weg bis hierher zurückzulegen, um ein paar Ysalamiri zu fangen, und das alles nur wegen einem einzigen Jedi â das kommt mir reichlich übertrieben vor.«
Maras Augen nahmen einen abwesenden Ausdruck an. »Vielleicht sind sie gar nicht hinter Skywalker her«, murmelte sie. »Vielleicht haben sie noch weitere Jedi entdeckt.«
»Klingt unwahrscheinlich«, meinte Karrde, ohne den Blick von ihr zu wenden. Die Erregung in ihrer Stimme, als sie Luke Skywalker erwähnt hatte... »Der Imperator hat sie gleich zu Beginn der Neuen Ordnung eliminiert. Aber«, fügte er hinzu, »sie könnten natürlich Darth Vader gefunden haben.«
»Vader ist auf dem Todesstern gestorben«, sagte Mara. »Zusammen mit dem Imperator.«
»So heiÃt es jedenfalls...«
»Er ist tot«, fiel ihm Mara scharf ins Wort. »Natürlich.« Karrde nickte. Es hatte fünf Monate gedauert, aber jetzt kannte er die Handvoll Themen, die bei der Frau eine heftige Reaktion auslösten. Der letzte Imperator gehörte ebenso dazu wie das Imperium vor Endor.
Und am anderen Ende des emotionalen Spektrums rangierte Luke Skywalker. »Trotzdem«, fuhr er nachdenklich fort, »wenn ein GroÃadmiral einen Sinn darin sieht, Ysalamiri an Bord zu nehmen, dann sollten wir uns darum kümmern.«
Mara starrte ihn an. »Warum?« fragte sie. »Eine reine VorsichtsmaÃnahme«, erklärte Karrde. »Warum so heftig?«
Sie zögerte. »Es kommt mir wie Zeitverschwendung vor«, sagte sie. »Thrawn sieht wahrscheinlich Gespenster. AuÃerdem, wie will er die Ysalamiri am Leben halten, wenn er keine Bäume an Bord nimmt?«
»Ich bin sicher, daà Thrawn bereits eine Lösung dafür gefunden hat«, meinte Karrde. »Dankin und Chin werden es schon herausfinden.«
Ihre Augen verdunkelten sich. »Ja«, murmelte sie resignierend. »Davon bin ich überzeugt.«
»Und in der Zwischenzeit«, sagte Karrde, ohne auf ihren Tonfall einzugehen, »kümmern wir uns um das Geschäft. Wenn ich mich recht erinnere, wollten Sie einige organisatorische Verbesserungsvorschläge machen.«
»Ja.« Mara holte tief Luft und schloà die Augen... und als sie sie wieder öffnete, war sie so kühl wie immer. »Ja. Nun...«
Anfänglich zögernd, doch mit zunehmendem Selbstvertrauen, gab sie ihm eine detaillierte und kenntnisreiche Analyse der organisatorischen Mängel. Karrde hörte ihr beim Essen aufmerksam zu und staunte erneut über die verborgenen Fähigkeiten dieser Frau. Eines Tages, versprach er sich im stillen, würde er einen Weg finden, den Schleier des Geheimnisses um ihre Vergangenheit zu lüften. Er würde erfahren, woher sie kam und wer und was sie war.
Und dann würde er wissen, was Luke Skywalker ihr angetan hatte, daà sie ihn mit solchem Haà verfolgte.
4
Die Schimäre brauchte bei Reisegeschwindigkeit Stufe Vier fünf Tage, um die hundertfünfzig Lichtjahre zwischen Myrkr und Wayland zurückzulegen. Aber dies war nicht unbedingt ein Problem, da die Techniker fast genausolange brauchten, um ein tragbares Gestell zu konstruieren, das die Ysalamiri schützte und nährte.
»Ich bin immer noch nicht überzeugt, daà es wirklich
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