Star Wars™ Feuerprobe
möglich war, wollten sich auch die Qrephs die Macht aneignen. Verglichen mit ihnen war Imperator Palpatine eine kleingeistige Funkenfliege gewesen, dennoch hatte er die gesamte Galaxis unterworfen – weil er die Macht nutzen konnte.
Darum waren die Brüder fest entschlossen, durch das Portal zu gehen – sobald sie dazu bereit waren. Zuvor mussten sie aber noch den Grund für Barduuns Wahnsinn ermitteln und mehr darüber herausfinden, was im Inneren des Artefakts geschehen war. Da Barduun nur geisteskrankes Zeug faselte und Savara sich partout weigerte, über dieses Thema zu reden, hatten sich beide Punkte als äußerst kompliziert erwiesen. Davon abgesehen konnte nur ein Machtnutzer das Portal öffnen, sie würden also jemanden mit sich nehmen müssen. Jemanden, den sie kontrollieren konnten – und selbst Marvid war klar, dass Savara nicht die geeignete Person für diese Aufgabe war. Trotzdem: Die Qrephs würden in das Innere des Artefakts vordringen – sobald sie alle Gefahren identifiziert und die Zahl der Unbekannten in dieser Gleichung minimiert hatten.
Als Marvids einzige Reaktion auf ihre Warnung aus vielsagendem Schweigen bestand, senkte sich ein gereizter Ausdruck auf Savaras Gesicht. »Schön. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie bereit sind, dann werfe ich Sie persönlich durch das Portal.« Nach einem weiteren Blick auf Marvids entzündete Fingerkuppen schob sie nach: »Vielleicht haben Sie da drinnen ja mehr Glück als beim Sabacc-Spielen.«
»Das Spiel war ein kalkuliertes Risiko«, erwiderte der Columi. Er wusste, dass Raines Anmaßung wohlüberlegt war, Teil ihrer Taktik. Sie wollte Craitheus vor den Kopf stoßen und ihn dazu bewegen, sie als Gleichberechtigte zu behandeln. Doch obwohl er das wusste, fühlte er sich unwillkürlich in die Defensive gedrängt. Sie hatte einfach diese Wirkung auf ihn. »Solos Stresslevel ist nicht hoch genug gestiegen, um sein Bewusstsein genau zu kartografieren.«
»Darum ist er auch ein besserer Sabacc-Spieler als Sie«, meinte Savara. »Ich bin überrascht, dass er Ihnen inzwischen nicht schon die Basis Eins abgenommen hat.«
»Und ich bin überrascht, dass wir noch immer deine Unverschämtheit dulden«, entgegnete Craitheus. »Wenn du jetzt so freundlich wärst, nicht noch mehr unserer Zeit zu verschwenden. Wo sind die Leichen?«
»Wir möchten sie Captain Solo zeigen, bevor er stirbt«, fügte Marvid hinzu. »Das sollte einige interessante Stressspitzen erzeugen. Vor allem bei Prinzessin Leia.«
»Ich habe keine Leichen«, antwortete Savara. »Und auch keine Leichenteile. Nach dem Absturz auf der Ormni haben wir nichts dergleichen gefunden.«
Craitheus brachte seine Enttäuschung zum Ausdruck, indem er den Energieanzug lautstark in eine aufrechte Position neigte. Marvid hingegen sank nur auf den Boden hinab und behielt seine friedliche, halb sitzende Haltung bei. »Zu dumm, aber es ist nicht deine Schuld«, sagte er. »Dass ihre Leichen durch das Feuer nach dem Aufprall verbrannt sein könnten, war eine Möglichkeit, mit der wir rechnen mussten.«
»Sie verstehen nicht ganz«, meinte Savara. »Es gab keine Leichen. Luke Skywalker ist am Leben – und Leia Solo ebenfalls.«
»Unmöglich«, keifte Craitheus. »Wir haben gesehen, wie sie abgestürzt sind.«
»Wir haben die Aufzeichnung gesehen«, schob Marvid nach. »Wir haben sie auf der Reise von der Ormni hierher genau studiert. Es ist völlig ausgeschlossen, dass jemand überlebt hat.«
»Die Temperatur hat dreitausend Grad erreicht«, schloss Craitheus. »Niemand hätte diesem Inferno entgehen können.«
» Jedi schon«, entgegnete Raine. »Sie haben überlebt.«
»Meine Liebe, du musst wirklich versuchen, dich nicht so sehr von deiner Ehrfurcht vor den Jedi blenden zu lassen.« Marvid hielt kurz inne, dann fügte er hinzu: »Die Explosion, als sie in die Ormni hineinrasten, war …«
»Was da explodiert ist, war lediglich die Vibrorakete, mit der sie die Hülle durchschlagen haben«, fuhr Savara ihm ins Wort. »Und das anschließende Inferno – das war ihr Fusionskern, der in die Luft geflogen ist. Aber erst, nachdem sie das Schiff verlassen hatten. Ich habe keine Ehrfurcht vor den Jedi. Ich weiß nur, wozu sie imstande sind.«
Plötzlich breitete sich ein Gefühl der Übelkeit in Marvid aus.
Craitheus schnaufte spöttisch. »Ich nehme an, du hast Beweise gefunden, die diese haarsträubende Schlussfolgerung stützen?«
»Natürlich«, entgegnete Savara.
»Und was sollen das für Beweise
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