Star Wars™ Feuerprobe
könnte nicht einmal raten.«
Luke musterte sie und suchte in ihrer Machtaura nach dem bitteren Geschmack einer Lüge. Doch alles, was er fand, war die klebrige Verzweiflung, die er die ganze Zeit über schon spürte.
»Aber du bist trotzdem sicher , dass sie Han dort hingebracht haben?«, fragte Leia, den Finger auf das Hologramm gerichtet. »Zur Basis Eins?«
»Ich vermute , dass sie Captain Solo dort hingebracht haben«, korrigierte Yus. »Aber es wäre nur logisch. Die Basis Eins ist der ideale Ort, um sich vor den Jedi zu verstecken – oder vor sonst jemandem. Nur eine Handvoll Wesen weiß überhaupt, wie man diesen Ort erreicht – und ich gehöre leider nicht dazu.«
Luke kniete sich neben dem Hologramm hin, und sein Herz schlug vor Aufregung schneller, als er die dunkle Oberfläche des Objekts studierte. Er und die anderen hatten bereits über die Möglichkeit gesprochen, dass Ohali Soroc tatsächlich auf den Mortis-Monolithen gestoßen war – so unglaublich das auch erscheinen mochte –, und Yus Beschreibung der Zeitdehnung auf seiner Oberfläche machte es nur noch wahrscheinlicher. Dennoch wollte er sich nicht in diese Hoffnung verrennen. Es schien ihm beinahe zu leicht, dass sie einen so legendären Ort wie Mortis nicht mal ein Jahr nach Beginn der Suche gefunden haben sollten, und davon abgesehen war da noch die Frage, warum Ohalis Astromech das Artefakt als Raumstation vermerkt hatte und nicht als einen Monolithen. Er blickte zu Yus hinüber. »Wer hat dieses Ding erbaut?«, fragte er, um einen aufrichtigen Tonfall bemüht. »Waren es die Qrephs?«
Dena schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich«, meinte sie. »Ich glaube nicht, dass sie den Ort selbst wirklich verstanden haben – zumindest hatte ich diesen Eindruck, als ich vor einem halben Jahr dort war. Sie versuchten damals noch immer, einen Durchgang zu erschaffen, damit sie ins Innere des Artefakts gelangen könnten.«
»Sie wollten in das Artefakt hinein ?«, fragte Luke, seine Sorge größer denn je. Was immer die beiden Columi gefunden hatten – ob es nun Mortis war oder nicht –, es handelte sich dabei augenscheinlich um einen Ort großer Energie, und der Gedanke, dass sie damit herumexperimentierten, als wäre es eine Art geschäftliches Forschungsprojekt, jagte ihm einen Schauder über den Rücken. »Standen sie kurz vor einem Durchbruch?«
»Ziemlich nahe, glaube ich«, antwortete der Biot. »Aber Savara Raine versuchte, ihnen das Ganze auszureden. Einmal habe ich gehört, wie sie Marvid sagte, nur ein Narr würde mit einer Macht spielen, die er nicht begreifen kann.«
Bei der Erwähnung von Savaras Namen blickte Luke über die Schulter zu seinem Sohn. Er hatte Ben bereits von Vestaras neuer Rolle als Attentäterin im Dienste der Qrephs erzählt, und jetzt waren die Augen des jungen Jedi abwesend und kalt.
Einen Moment später öffnete Ben schließlich den Mund. »Vestara benutzt sie. So, wie sie es mit jedem tut.« Er hielt inne, fügte dann aber noch hinzu: »Was sie vorhat, ist im Moment allerdings nicht so wichtig wie die Frage, ob sie allein ist.«
»Allein!« Yus blickte verwirrt drein. »Natürlich ist sie nicht allein. Da sind die Mandalorianer, die …«
»Hier geht es nicht um Mandalorianer«, unterbrach Tahiri sie. »Waren da noch andere Leute wie Savara Raine? Jemand, der vielleicht die Macht einsetzen konnte?«
Dena dachte darüber nach, anschließend schüttelte sie den Kopf. »Ich weiß nicht genau, worauf das hinauslaufen soll«, erwiderte sie. »Aber die Antwort ist Nein. Es gibt niemanden , der ist wie Savara Raine.«
19. Kapitel
Während Marvid Craitheus die hundert Meter des Durastahlkorridors entlang folgte, musste er die ganze Zeit über gegen den Drang ankämpfen, seine Armkanone zu aktivieren und das Feuer zu eröffnen. Er hatte natürlich von Anfang an gewusst, dass Han Solo versuchte, seine Emotionen zu manipulieren, ihn gegen seinen eigenen Bruder aufzubringen. Doch der Mensch war gut in diesem Spiel. Er wusste, wie man an mentalen Wunden kratzte – selbst an den mentalen Wunden eines Columi –, und letzten Endes war seine Strategie aufgegangen, obwohl Marvid sie gekannt und erwartet hatte. Selbstverständlich wusste er auch, dass diese Strategie nur deshalb funktioniert hatte, weil er bereits Zweifel an der Loyalität seines Bruders gehabt hatte. Calrissians Angebot, ein Abkommen nur mit Craitheus zu schließen, war ein billiger Trick gewesen, umso beunruhigender also der Umstand,
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