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Star Wars™ Feuerprobe

Star Wars™ Feuerprobe

Titel: Star Wars™ Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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seinem verzierten Energieanzug zur Mitte des Büros herum.
    Dort schwebte sein Bruder Craitheus in seinem eigenen Energieanzug hinter dem Konferenztisch, allerdings hing er ein Stück weiter über dem Boden, um ihre Gastgeber einzuschüchtern. Wie alle Mitglieder der Columi-Spezies hatte Craitheus einen lang gezogenen Kopf mit großen Augen, aber ohne Nase, über dessen gewaltigem Schädel ein Geflecht blauer Adern pulsierte. Unter dem winzigen Kinn führte ein dürrer Hals zu einem ausgemergelten Körper hinab, der kaum groß genug war, um den Organen Platz zu bieten, die das Blut durch das gewaltige Gehirn pumpten. Die Gliedmaßen waren ebenso mickrig und verkümmert, und die Hände und Füße, in die sie ausliefen, waren zu nutzlosen Klumpen aus Knochen und Fleisch zusammengerollt. »… Betrieb in Chiloon bereitet Ihnen ohnehin nur Kopfschmerzen«, sagte Craitheus gerade an Lando Calrissian, den Besitzer der Raffinerie, gewandt. »Und das Piratenproblem wird, wenn überhaupt, nur noch schlimmer. Nächste Woche wird unser Angebot nicht mehr so großzügig sein.«
    »Aber selbst dann würde ich es nicht akzeptieren«, entgegnete Calrissian. Trotz seines Alters war der Mensch gut aussehend, körperlich fit und weltmännisch – eine Kombination, die Marvid als äußerst lästig empfand. Calrissian war ein Glücksspieler, der mit seinen Gewinnen ein Industrieimperium aufgebaut hatte, und an menschlichen Standards gemessen, war er wohl intelligent und listenreich, aber er war auch aalglatt, und zwar mehr, als gut für ihn war. Kein einziges schwarz gefärbtes Haar war nicht an seinem Platz, und nie war er um dieses ärgerliche, strahlend weiße Grinsen verlegen. »Ich bin vielleicht noch nicht allzu lange hier im Graben«, fuhr Calrissian fort, »aber die Sarnus-Raffinerie schmilzt bereits seit Jahrhunderten Asteroiden ein. Sie ist schon mit größeren Problemen als ein paar Piraten fertiggeworden.«
    »Dem mag so sein«, erwiderte Craitheus. »Aber wollen Sie wirklich darauf wetten, dass sie auch weiterhin so widerstandsfähig sein wird? Der schlauere Zug in dieser Situation wäre es, sich auf Ihre Operationen außerhalb des Grabens zu konzentrieren – bevor es dort ebenfalls zu Problemen kommt.«
    Das Lächeln auf Calrissians Gesicht blieb unverändert. »Soll ich das als Drohung verstehen?«
    »Vielleicht sollten Sie es als guten Ratschlag verstehen«, warf Marvid von seinem Platz in der Nähe des Sichtfensters ein. Er lief Gefahr, den Zorn seines Bruders auf sich zu ziehen, indem er sein Argument abmilderte, aber Craitheus’ Vorliebe für Einschüchterungen war nicht immer zweckdienlich. »Wir sind doch alle Geschäftsmänner, und für Drohungen ist es noch viel zu früh in den Verhandlungen.«
    »Freut mich, dass Sie das so sehen«, meinte Dena Yus.
    Die statuengleiche Frau mit dem kastanienbraunen Haar, die in ihren Vierzigern zu sein schien, saß neben Calrissian, Craitheus gegenüber. Sie war die Leiterin der Raffinerie und Landos rechte Hand im Graben, auch wenn sie erst vor sechs Monaten das Kommando hier übernommen hatte. Marvid wusste alles über Yus, schließlich hatte er selbst die Personalunterlagen und Empfehlungsschreiben gefälscht, die Calrissian dazu bewegt hatten, sie einzustellen.
    »Denn falls Sie versuchen würden, uns zu drohen«, fuhr Yus fort, »müssten wir uns fragen, ob Sie vielleicht hinter den Problemen hier im Graben stecken. Ist dem vielleicht so?«
    » Uns die Schuld zuzuschieben kann nicht von Ihrer Inkompetenz ablenken, Leiterin Yus«, nahm Marvid den Faden auf.
    Wie jeder gute Industriespion scheute Yus keine Mühen, um sich in den Augen ihrer Zielperson als loyaler Angestellter zu etablieren, doch ihre Worte dienten gleichzeitig als Warnung an die Qrephs, die Sache behutsam anzugehen. Sie ließ die Columi wissen, dass Einschüchterungsversuche bei Lando Calrissian nicht fruchten würden. Das war zwar ziemlich dreist von ihr, aber in diesem Fall teilte Marvid ihre Meinung.
    Er blickte zur anderen Seite des Tisches hinüber, und sein Energieanzug – der auf einen Gedanken reagierte, kaum dass er sich in Marvids Bewusstsein hineingeschoben hatte – ließ ihn zu der Stelle direkt gegenüber von Calrissian schweben. »Zu verkaufen wäre nur zu Ihrem Besten«, meinte Marvid. »Die Sarnus-Raffinerie ist schon seit Monaten ein Minusgeschäft für Tendrando, und es wird nur noch schlimmer werden.«
    »Und warum wollen Sie die Raffinerie dann so dringend kaufen?«, entgegnete

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