Star Wars™ Feuerprobe
»Erpressung, Bestechung, sogar Mord. Sie schrecken vor nichts zurück, damit sie diese Unternehmen zu einem günstigen Preis aufkaufen können.«
Lando drehte sich vom Sichtfenster fort und sah Luke an. »Du sagst, diese Kauforgie begann vor sechs Monaten?«
Der Jedi nickte. »Ungefähr zur selben Zeit, als auch dein Piratenproblem ernster wurde«, bestätigte er. »Meine Kontaktperson hat mir außerdem mitgeteilt, dass die GAT mehr Erz in die Galaktische Allianz schmuggelt als je zuvor.«
»Und Ihr glaubt, die Qrephs finanzieren ihre Akquisitionen durch Piraterie ?« Kalte Furcht sickerte von Dena her in die Macht. Sie wandte sich Luke zu und legte ihm die Hand auf den Arm. »Luke, selbst wenn das einen Sinn ergeben würde, erklärt es nicht, warum die Qrephs sich im Chiloon-Graben niederlassen sollten. Es ist bestimmt alles andere als einfach, ein Wirtschaftsimperium von hier draußen zu steuern, außerdem leiten sie diese Piratenüberfälle ja nicht persönlich.«
»Nein, aber der Chiloon-Graben liegt außerhalb des Einflussbereichs jeglichen galaktischen Rechts.« Die Furcht, die er in Dena spürte, verwirrte Luke, ebenso wie ihr plötzlicher Versuch, einen gewissen Grad an Intimität zwischen ihnen herzustellen. »Craitheus und Marvid brechen überall in der Galaxis Gesetze. Darum brauchen sie für ihre Operationsbasis einen Ort, wo sie keine Strafverfolgungsbehörde belangen kann.«
»Also sind die Jedi hier, um sie dingfest zu machen?«, fragte Dena.
»Das ist mehr ein Nebeneffekt«, erwiderte Luke. »Hauptsächlich geht es uns darum, dem Treiben der Piraten einen Riegel vorzuschieben, aber die Qrephs sind inzwischen auf meiner Prioritätenliste ganz weit nach oben gewandert.«
Nachdem die Frau einen Moment über diese Worte nachgedacht hatte, schüttelte sie den Kopf. »Da ist etwas, das Ihr uns verschweigt«, beharrte sie. »Die Piraten aufzuhalten, das war die Mission der Solos, und Ihr seid nicht hier, weil den beiden etwas zugestoßen ist. Ihr wart schon längst unterwegs, als die Qrephs den Abwurfprozess sabotierten.«
Luke warf ihr ein anerkennendes Lächeln zu, versuchte aber, der Frage auszuweichen, indem er sich zu Lando umwandte. »Ich verstehe langsam, warum du so viel Vertrauen in deine Raffinerieleiterin setzt«, sagte er. »Ihr entgeht so gut wie nichts.«
Calrissian grinste. »Außerdem hat sie recht«, meinte er. »Ein Großmeister sollte Besseres zu tun haben, als Jagd auf Piraten zu machen, und dass du die Reise nach Sarnus an einem Tag geschafft hast, ist völlig ausgeschlossen. Also, was ist wirklich los?«
Luke schwieg weiterhin, während er überlegte, warum Dena so viel daransetzte, den »echten« Grund für seinen Besuch im Chiloon-Graben zu erfahren. Lando vertraute ihr offenbar bedingungslos, aber da schwang ein beunruhigender Hauch der Verzweiflung in ihrer Machtaura mit, und ihr unbeholfener Versuch, ihn zu manipulieren, hatte ihn nur noch argwöhnischer gemacht. »Na schön«, sagte er. Sein Blick wanderte zu Denas Reflexion auf der Scheibe des Sichtfensters. »Aber ich fürchte, du wirst mir nicht glauben.«
»Lass es drauf ankommen«, brummte Lando. Als Luke nicht sofort reagierte, verstand Calrissian den Wink und wandte sich an Dena. »Lass uns doch bitte ein wenig unter vier Augen plaudern, ja?«
Sie blickte durch das Fenster nach draußen, wo gerade ein Luftgleiter auf die Krankenstation zuflog, dann drehte sie sich um und nickte.
»Natürlich. Sie bringen gerade eine weitere Ladung Leichen her.« Die Sorge in ihrer Stimme war echt. »Ich sollte runter in die Leichenhalle gehen und nachsehen, wen sie gefunden haben.«
»Das wäre nett von dir«, meinte Lando. »Ich werde dir Bescheid geben, falls Luke und ich auf etwas zu sprechen kommen, das die Rettungsarbeiten betrifft.«
»Danke.« Dena blickte zu Luke hinüber und drückte seinen Ellbogen. »Meister Skywalker, falls ich Euch behilflich sein kann – egal wobei –, dann zögert bitte nicht, mich zu fragen.«
»Ich werde es mir merken«, versicherte Luke ihr. »Ein sehr zuvorkommendes Angebot.«
Als die Tür sich mit einem Zischen hinter Dena schloss, fragte Lando: »Gibt es da etwas, was ich über sie wissen sollte, Luke?«
Der Jedi studierte noch einen Moment die Tür und griff mit der Macht hinaus, um zu sehen, ob die Raffinerieleiterin auf der anderen Seite stehen geblieben war und lauschte. Als er keine Spur ihrer Präsenz spüren konnte, zog er schließlich die Schultern hoch. »Ich kann es
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