Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
wirklich für bare Münze genommen. Zumindest nicht den Teil darüber, dass er einer von Xizors Topleuten ist. Aber falls er jetzt tatsächlich das Kommando hat, dann könnte es sein, dass er schneller handelt, als wir dachten.«
»Aber vielleicht ist es auch Villachor, der zum Handeln gezwungen wird«, gab Rachele zu bedenken. »Ich weiß, wir haben ihm nur einen Seitenwechsel angeboten, um Tavias Datenkarte in seinen Safe zu schleusen, aber falls wir ihn dazu bekommen, wirklich überzulaufen, dann könnten wir die Credits und die Dateien in die Finger bekommen, und es würde uns eine Menge Arbeit ersparen.«
»Vergiss es«, entgegnete Han mit fester Stimme. »Jetzt, wo einer der Falleen ins Spiel eingestiegen ist, ist es dafür zu spät. Wer immer er ist, er hat bewiesen, dass er hier auf Wukkar auf die Ressourcen der Schwarzen Sonne zurückgreifen kann. Falls er auch nur den Verdacht schöpft, dass unser Freund die Seite wechseln könnte, ist Villachor erledigt – und das wird ihm auch klar sein.«
»Vermutlich«, meinte Rachele, wobei sie ihn noch immer aufmerksam musterte. »Das bedeutet dann wohl auch, dass wir ihn nicht dazu überreden können, die Dateien an einen anderen Ort zu bringen. Denn das würde genauso aussehen, als wollte er sich mit den Karten absetzen.«
»Nein, das können wir auch vergessen«, bestätigte Han.
»Warum hast du Eanjer dann gesagt, dass das der neue Plan wäre?«
»Hauptsächlich, um zu sehen, wie er reagiert«, erklärte Han, dann stand er auf. »Ich geh jetzt ins Bett. Pass auf, dass Tavia nicht verschläft – uns bleiben nur noch vier Tage bis zur letzten Ehrung, und wir werden alle Zerhacker brauchen, die wir kriegen können.«
»Ich werde dafür sorgen, dass sie und die anderen bei Sonnenaufgang wach sind«, versprach Rachele. »Was wirst du wegen Villachor unternehmen? Er erwartet schließlich, dass Lando ihm übermorgen bei der Ehrung des Bewegten Wassers seinen Boss vorstellt.«
»Wir werden ihn wohl hinhalten müssen«, sagte Han. »Aber das besprechen wir morgen.« Er ging auf den Flur zu.
»Hast du es herausgefunden?«
»Was herausgefunden?«
»Das, was du aus Eanjers Reaktion herauslesen wolltest?«
Han schnitt eine Grimasse. »Ja, ich glaube schon«, antwortete er. »Mach das Licht aus, wenn du ins Bett gehst, ja?«
14. Kapitel
Die Aufbauarbeiten für die Ehrung des Bewegten Wassers hatten den ganzen Tag in Anspruch genommen, und die Eindrücke, die Dozer hin und wieder durch das Fenster der Suite erhascht hatte, ließen darauf schließen, dass die Feierlichkeiten ebenso spektakulär werden würden wie bei den beiden vorigen Ehrungen. Doch das kam erst morgen. Jetzt, für die Dauer der nächsten paar Minuten, galt Dozers Aufmerksamkeit einzig und allein dem Wachmann von Marmorwald, der gerade müde vor seinem Haus in einem der Mittelklassewohnviertel der Stadt aus dem Landgleiter stieg.
Han hatte versichert, dass der Mann ihn nicht sofort über den Haufen schießen würde. Nicht einmal die Schwarze Sonne reagierte so extrem auf verdächtige Gestalten, solange sie nichts Bedrohliches taten. Nein, Solo hatte ihm versprochen, dass der Kerl einfach zuhören, das Paket nehmen und Dozer gehen lassen würde. Han war äußerst überzeugend – aber auch er lag nicht immer richtig. Vor allem wenn man bedachte, dass sie nichts über den Wachmann wussten, außer dass er auf Marmorwald die frühe Morgenschicht hatte. Nicht einmal seine Adresse hatten sie gehabt, bis Dozer ihm hierher gefolgt war.
Glücklicherweise hatten Rachele und ihr Computer die Adresse zurückverfolgen können, und so wussten sie nun, dass der Name des Mannes Frewin Bromly war. Er war gerade dabei, eine Tasche von der Rückbank zu nehmen, sein hellblondes Haar verdunkelt vom Schatten des Gleiterdachs.
Dozer trat hinter ihn und räusperte sich. »Entschuldigung?«
Bromly war genauso schnell, wie man es von einem Mann in Villachors Diensten erwarten konnte. Er ließ die Tasche zurück auf die Sitzbank fallen und wirbelte in einer flüssigen Bewegung herum, an deren Ende sein Gesicht Dozer zugewandt und die Hand in Griffweite des gehalfterten Blasters war. Mit einem ebenso fließenden Blick musterte er Dozer und den Bereich hinter ihm. »Ja?«, fragte er dann mit absolut neutralem Tonfall.
»Blitzfracht-Kurierdienst«, sagte Dozer und tippte auf sein Namensschildchen. »Ich habe ein Päckchen für Frewin Bromly. Sind Sie das?«
»Ja«, bestätigte Bromly mit zweifelndem Blick. »Ich habe
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