Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
Taschendieb das Handwerk legen und diverse Besucher davon abhalten, Gegenstände mitzunehmen, egal, ob sie nun wertvoll oder unwichtig waren.
Villachor dachte nie über diese zusätzliche Belastung und den Kostenfaktor nach, und solange Sheqoa seinen Job richtig machte, sollte seinem Chef der Preis seiner Veranstaltung auch überhaupt nicht auffallen. Doch dieses Jahr war es anders. Dieses Jahr war alles anders, auf eine ernste, finstere Weise: Der mysteriöse Glitzerstimverkäufer, der Mann mit dem Kryodex, der Zwischenfall mit der Blendbombe vor Aziels Suite im Kronenhotel Lulina, das Feuergefecht im halb verlassenen Golavere-Industriekomplex, das noch immer nicht aufgeklärt war, aber womöglich mit einem der drei anderen Punkte in Zusammenhang stand. Dazu, gerade erst heute Nachmittag, der bizarre Versuch, drei seiner Männer zu bestechen.
An alldem war natürlich nur Qazadi schuld. Zumindest daran hatte Sheqoa keinen Zweifel. Ob der Falleen und seine Entourage nun konkret etwas getan hatten, um all dieses Chaos auszulösen, oder ob ihre bloße Gegenwart den Funken entzündet hatte, war dabei eigentlich irrelevant. So oder so, Qazadi stand im Mittelpunkt der Ereignisse. Wie schon während der letzten Tage waren es darum die wenig schmeichelhaften Gedanken an den Vigo und seine Leute gewesen, die ihn in den Schlaf gewiegt hatten. Insofern, überlegte er flüchtig, schien es regelrecht passend, dass Qazadis Gesicht das Erste war, was er sah, als er ruckhaft aus eben jenem tiefen Schlaf hochzuckte.
»Du wirst kein Wort sagen«, befahl Qazadi mit sanfter Stimme, aber doch durch und durch boshaft, während Sheqoas Hand aus einem Reflex heraus nach dem Blaster unter seinem Kissen tasten wollte. Ein fruchtloser Versuch – seine Arme wurden bereits fest auf das Bett gedrückt. »Ich werde dir Fragen stellen. Du wirst sie beantworten, oder du wirst sterben. Hast du das verstanden?«
Sheqoa nickte, eine fast unmerkliche Bewegung des Kopfes, aber zu mehr war er nicht in der Lage, denn eine weitere Hand hatte sich ihm ins Haar gekrallt und eine Klinge ruhte auf dem Hals.
»Gut«, sagte Qazadi. »Erzähl mir von den beiden Männern, die gestern hierherkamen, um im Tresorraum mit Master Villachor zu reden.«
»Er hat nicht …« Sheqoa unterbrach sich. Er musste sich anstrengen, um etwas Feuchtigkeit in den Mund zu bekommen, und dafür zu sorgen, dass seine Stimme nicht vor Furcht zitterte, war sogar noch schwerer. Ein kleiner Teil von ihm erkannte, dass sein Grauen nicht echt, sondern nur ein Produkt der Pheromone des Falleen war. Leider half ihm diese Erkenntnis nicht weiter. »Er hat sie nicht in den Tresor gelassen«, brachte er hervor. »Nur in den Vorraum.«
»Was haben sie dort getan?«
Sheqoa schluckte, wobei die Klinge unangenehm gegen den Hals drückte. Einen Moment lang überlegte er, was er sagen könnte. Villachor war sein Vorgesetzter, und er hatte ihm und den anderen den Befehl gegeben, niemandem etwas von dem Besuch zu erzählen. Doch er hatte keine Wahl. Eine Lüge oder auch nur eine Halbwahrheit, und sein eigenes, hervorsprudelndes Blut würde das Letzte sein, was er je zu Gesicht bekam. »Die Besucher behaupteten, sie hätten ein Kryodex«, ächzte er.
Etwas in Qazadis Miene veränderte sich. »Und hatten sie eines?«
»Ja«, sagte Sheqoa. »Master Villachor hatte sie angewiesen, es herzubringen, damit er es testen konnte. Er wollte überprüfen, ob es wirklich funktioniert.«
»Wie wollte er das überprüfen?«
Wieder rang Sheqoa mit dem Gewissen und seinen Befehlen. Doch die Befehle waren eine Sache, sein Leben war eine völlig andere. »Er hat eine Datenkarte aus dem Safe geholt«, verriet er. »Er wollte sehen, ob ihr Kryodex sie entschlüsseln kann.«
Qazadis Augen blitzten vor Wut auf, und Sheqoa bereitete sich schon auf den Tod vor. Doch die Klinge, die an seiner Kehle saß, bewegte sich nicht. »Und hat es funktioniert?«
»Ja«, bestätigte Sheqoa. »Sie dechiffrierten eine Datei über einen gewissen Morg Nar, einen Houk von Bespin. Er tut so, als würde er versuchen, Jabbas Leute aus dem Geschäft zu drängen, dabei arbeitet er insgeheim aber für den Hutt.«
»Ich nehme an, du hast das überprüft?«
Er wollte schon nicken, aber dann fiel ihm das Messer ein. »Ja.«
Kurz sah Qazadi zu jemandem außerhalb von Sheqoas Blickfeld hoch, dann wandte er sich wieder ihm zu. »Erzähl mir von Dorston, Bromly, Uzior und Tallboy.«
Er runzelte die Stirn und überlegte fieberhaft, was
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