Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
kommentierte Lando trocken. »Snobs wie Villachor sind sich viel zu gut für so etwas.«
»Den Code haben wir doch, oder?«, fragte Tavia.
»Nun, zumindest den Code von heute Nachmittag«, erklärte Rachele. »Aber wenn ich mir den Rest der Sicherheitsvorkehrungen so ansehe, könnte ich mir gut vorstellen, dass er regelmäßig geändert wird.«
»Wahrscheinlich zweimal täglich«, warf Bink ein, während sie aufstand und sich näher heranschob, um einen genaueren Blick auf das Bild zu werfen. »Bei diesem speziellen Modell gibt es eine Voreinstellung für zwei Wechsel pro Tag.«
»Was meinst du mit Voreinstellung?«, wollte Kell wissen.
»Ich meine, dass kein anderer Computer irgendwo im Gebäude nötig ist, der jeden Tag eine willkürliche Zahlenkombination ausspuckt. Normalerweise müsste eine solche Kombination an den Safe übermittelt …«
»… und von Villachor auswendig gelernt werden«, schob Tavia nach.
»Und von Villachor auswendig gelernt werden«, stimmte Bink zu. »Stattdessen kann er die Codes für die nächsten Wochen oder sogar Monate selbst im Voraus festlegen.«
»Wie merkt er sich denn so viele Kombinationen?«, fragte Dozer.
»Es gibt zwei wahrscheinliche Möglichkeiten«, fuhr Rachele fort. »Erstens, die Sequenz wurde auch einem der Zetts im Inneren eingespeichert, und er nennt Villachor den Code auf dem Weg zum Tresor. Ich habe zwar nichts Derartiges gesehen, aber vielleicht war der Blickwinkel auch nicht optimal.«
»Das klingt riskant«, meinte Kell. »Vor allem, da die Droiden ja vermutlich zwecks Wiederaufladung oder Reparaturen regelmäßig ausgetauscht werden.«
»Und wenn er einem Droiden die Sequenz einspeichert, könnte er sie ebenso gut direkt ins Tastenfeld einspeichern«, merkte Tavia an.
»Da stimme ich euch zu«, sagte Rachele. »Die logischere Alternative ist, dass die Sequenz auf einem Muster beruht, das Villachor bereits im Kopf hat. Daten aus seiner Familiengeschichte, die Namen alter Freundinnen, die Jahrgänge der Weine in seinem Keller. Etwas in der Art.«
»Jetzt müssen wir also auch noch seine Gedanken lesen«, stieß Dozer hervor. »Toll!«
»Nicht seine Gedanken«, korrigierte Winter ruhig. »Nur seine Geschichte. Einen Code kennen wir ja außerdem schon. Den können wir als Anhaltspunkt nehmen.«
Dozer schüttelte den Kopf. »Für mich klingt das noch immer wie eine Nadel im Heuhaufen.«
»Ja, aber immerhin ist es nur ein Heuhaufen«, erwiderte Winter.
»Und nachdem wir diese Hürde genommen haben«, fuhr Rachele derweil fort, »kommt gleich die nächste: Es sieht aus, als hätten alle Gegenstände im Safe eine Diebstahlsicherung.«
»Was bedeutet das?«, fragte Eanjer.
»Es bedeutet, wenn irgendetwas davon die Villa verlässt, werden sofort überall auf Gut Marmorwald Alarme ausgelöst«, erklärte Zerba.
»Und nicht nur Alarme«, meinte Rachele. »Den alten Kaufunterlagen nach zu urteilen, hat Villachor um das Haus herum einen Spießringzaun installieren lassen. Das ist wie ein Wald aus eng beisammenstehenden, vertikalen Stangen mit nur ein paar Zentimetern Zwischenraum, die senkrecht aus dem Boden schießen, sobald sie aktiviert werden«, fügte sie mit einem Blick in Eanjers Richtung hinzu. »Normalerweise stehen diese Stangen unter so viel Strom, dass sie jeden betäuben oder töten.«
»In Hochsicherheitseinrichtungen werden sie manchmal als letzte Verteidigungsmaßnahme gegen Diebstahl eingesetzt«, sagte Bink. »Man braucht einen Luftgleiter, um daran vorbeizukommen, und selbst dann muss man aufpassen, dass man nicht zu nahe herankommt, weil die Spannung sonst überspringt und die Repulsorlifts grillt.«
»Und je nachdem, wie hoch dieser Zaun ist, kommt der Gleiter vielleicht dem Kuppelschild zu nahe, wenn er darüber hinwegfliegen will. Dann säße er zwischen Zaun und Schild in der Falle«, gab Tavia zu bedenken.
»Dann sollten wir das System also unbedingt ausschalten, bevor wir zuschlagen«, schloss Eanjer mit einem Nicken.
»Nur, dass das vermutlich nicht möglich ist«, entgegnete Rachele. »Bei dieser Art von System gibt es normalerweise ein feines Gitter, das in sämtliche Wände eingelassen ist. Es erzeugt ein elektrostatisches Feld mit geringer Ladung, das sämtliche Türen und Fenster einschließt. Die Energieversorgung ist autark, außerdem ist das System dezentralisiert. Um es zu deaktivieren, müsste man also in einem Umkreis von zwei Metern rings um die Tür, die man benutzen möchte, die Wand herausschneiden.« Sie
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