Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
sanft, aber bestimmt wieder an seine Seite zog.
Irgendwo, gar nicht weit entfernt und selbst über das Lärmen der Menge und das Zischen der diversen Flammendüsen hinweg deutlich zu hören, erklang das Geräusch zerschellender Teller. »Oh, oh, – klingt, als müsste gleich jemand sauber machen«, kommentierte Tavia. »Ich schätze, Wookiees sind nicht die einzigen Tollpatsche, die heute hier sind.«
Noch zwei weitere Male klirrte zerbrechendes Geschirr. Die Geräusche kamen aus verschiedenen Richtungen, und ungefähr eine halbe Sekunde später folgte ihnen ein noch lauteres Scheppern, das von den Mauern der Villa widerhallte. Die Schreie einer Frau oder eines Kindes mischten sich in diesen Lärm.
»Da steckt etwas anderes dahinter als Tollpatschigkeit«, stieß Sheqoa hervor. »Kommen Sie.«
Aus dem Augenwinkel sah Bink, wie die beiden hastig in die Richtung losgingen, aus der das jüngste Klirren gekommen war, ein paar Sekunden später hatte die Menge sie bereits verschluckt. Sie lächelte angespannt in sich hinein, während sie sich deutlich langsamer von dem Bereich entfernte. So viel zu ihren Bedenken, dass etwas schiefgelaufen war.
Der Plan schritt weiter voran. Chewbacca und Tavia hatten ihre Aufgabe erfüllt, und der immer weiter anschwellenden Kakofonie aus zerberstendem Glas, Schreien und Rufen nach zu urteilen, war es offensichtlich, dass Kell und Zerba ihren Beitrag ebenfalls geleistet hatten.
Jetzt war es Zeit für Binks Auftritt. Die anderen warteten bestimmt schon vor dem Garageneingang auf sie. Die Meisterdiebin beschleunigte ihren Gang, und während sie überlegte, wie viel Schaden die Droiden wohl anrichten würden, machte sie sich in nördlicher Richtung auf den Weg.
Dayja war noch nie zuvor von einem Falleen geschlagen worden, und falls Qazadis Ohrfeige repräsentativ für seine Spezies war, dann wollte er ganz bestimmt nie wieder von einem von ihnen geschlagen werden. Dieser einzelne Hieb ließ jetzt noch die Wange, den Kopf und den Großteil des Oberkörpers pulsieren. Aber die Nachwirkungen der Ohrfeige verblassten im Vergleich mit der mentalen Benommenheit, die die Erkenntnis in ihm zurückgelassen hatte, nachdem sie in seinem Kopf hin und her geschossen war. Ein Kryodex. Damit hatte Xizor seine Erpressungsdateien also codiert. Im Laufe der Jahre war es dem Imperialen Geheimdienst zwar gelungen, Bruchstücke und Segmente dieser Dateien zu sammeln, doch sie waren nicht in der Lage gewesen, die Chiffrierung zu knacken oder auch nur herauszufinden, worum es sich dabei überhaupt handelte. Einige Analytiker hatten sogar bestritten, dass es sich bei diesen Datenfetzen um echte Dateien der Schwarzen Sonne handelte. Stattdessen hatten sie behauptet, das Material würde lediglich der Desinformation dienen. Es sollte den Geheimdienst beschäftigen und ihn von der richtigen Fährte fernhalten.
Das Kryodex erklärte natürlich alles. Und falls die Erpressungsdateien so gesichert waren, dann womöglich auch andere sensible Informationen. Ja, warum nicht sogar das gesamte Datennetzwerk der Schwarzen Sonne?
Dayja rümpfte die Nase. Eine faszinierende Möglichkeit, aber auch eine höchst unwahrscheinliche. Vielleicht gab es irgendwo dort draußen noch andere Kryodexe, und jedes von ihnen könnte diesen unknackbaren Code in Sekundenschnelle dechiffrieren. Xizor war viel zu schlau, um alles auf eine Karte zu setzen.
Doch selbst wenn es nur die Erpressungsdateien betraf – dieses Kryodex in die Finger zu bekommen, wäre ein gewaltiger Fortschritt. Vor allem jetzt, wo die meisten der verbliebenen Geräte Teil einer auseinanderdriftenden Staubwolke waren, dort, wo sich einmal Alderaan befunden hatte. Dayja hatte keine Ahnung, wie Eanjers Gruppe an Aziels Modell herangekommen war, aber er würde nicht zulassen, dass Qazadi oder sonst jemand es wieder auf Nimmerwiedersehen in der Versenkung verschwinden ließ – vorausgesetzt, dass das Gerät, das Qazadi in Händen gehalten hatte, auch tatsächlich das echte Kryodex war.
In Gedanken schüttelte er den Kopf. In dieser Hinsicht war er einer Meinung mit Villachor: Aziels Kryodex zu stehlen oder ein Duplikat davon anzufertigen, war beides ungefähr gleich unmöglich. Die Sache hatte etwas von dem Hütchenspiel eines Betrügers, und bis Dayja wusste, unter welchem Hütchen sich das echte Kryodex befand, war es sinnlos, weitere Schritte zu unternehmen. Mit Ausnahme natürlich des ersten Schrittes für diesen und alle zukünftigen Pläne: sich aus der
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